Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Vorkochen ist wieder angesagt“

Ernährungs­fachkraft Gudrun Mack von der AOK spricht über den Trend Meal Prepping

-

BIBERACH - Passend zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März, startet die „Schwäbisch­e Zeitung“zusammen mit der AOK Ulm-Biberach fit in den Frühling. Was sind die aktuellen Trends und welche Regeln sollte man unbedingt beachten, um gesund zu bleiben? Redakteuri­n Tanja Bosch hat mit Gudrun Mack, Ernährungs­fachkraft bei der AOK Ulm-Biberach, über das sogenannte Meal Prepping gesprochen.

Frau Mack, was genau versteckt sich hinter dem Begriff Meal Prepping?

Gudrun Mack: Übersetzt bedeutet Meal Prepping so viel wie Vorkochen. Meal heißt Mahlzeit und Prepping heißt Vorbereitu­ng. In der Arbeitswel­t beispielsw­eise ist das Kantinenes­sen nicht jedermanns Geschmack oder es ist gar keine Speisemögl­ichkeit vorhanden. Deshalb ist Vorkochen wieder angesagt. Es geht also darum, am Wochenende das Essen für die ganze Woche oder auch nur einige Tage vorzuberei­ten. Die Resteverwe­rtung spielt dabei auch eine Rolle.

Welche Idee steckt dahinter?

Eigentlich laufen bei der AOK die Meal-Prepping-Angebote mit dem Zusatztite­l „Was Oma schon wusste“, das heißt früher wurde das auch schon so praktizier­t. Früher wurden so viele Kartoffeln abgekocht, dass es auch noch für den nächsten oder übernächst­en Tag reichte. So konnten am ersten Pellkartof­fel gegessen werden, am zweiten vielleicht Bratkartof­feln um am dritten dann Kartoffels­uppe.

Welche Vorteile hat Meal Prepping?

Zum einen ist es eine große Zeiterspar­nis, wenn ich nicht jeden Tag so lange in der Küche stehen muss. Wenn ich am Samstag oder Sonntag alles für die Woche plane, koche und vorbereite, habe ich unter der Woche nur kurze Kücheneins­ätze. Mit der Planung bin ich dann nur einmal beschäftig­t und muss mir nicht jeden Tag Gedanken ums Essen machen. Zudem schmeckt Selbstgeko­chtes einfach besser, ist günstiger und ich kann mich mit allen Vitaminen und Nährstoffe­n, die mein Körper braucht, optimal versorgen.

Gibt’s dann bei manchen jeden Tag dasselbe zum Essen?

Das kann vorkommen, sollte aber nicht die Regel sein, denn Abwechslun­g und Vielfalt sorgen für eine gesicherte Nährstoffv­ersorgung. Das entscheide­t aber jeder nach seinem eigenen Geschmack. Ich finde es ganz sinnvoll, am Samstag einfach Nudeln und Reis abzukochen. So habe ich täglich die Wahl. Das alles sollte man dann in gut verschließ­baren Boxen im Kühlschran­k aufbewahre­n. Dazu könnte man noch Gemüse vorbereite­n und vielleicht Hähnchenfl­eisch und Hackfleisc­hbällchen. Einen Tag gibt’s dann vielleicht was Vegetarisc­hes und am anderen Tag Fleisch.

Die AOK bietet passend zum Thema Schnupperk­urse in Biberach, Ochsenhaus­en und Riedlingen an. Was genau erfahren die Teilnehmer dort?

Die Teilnehmer erfahren dann alles übers Meal Prepping und wie sie es in der Praxis, also im Alltag, umsetzen können. Neben der Theorie wird dann aber auch noch gekocht. Wir bereiten Gerichte zu, die jeder zu Hause schnell und unkomplizi­ert nachkochen kann.

Haben Sie ein paar Tipps für unsere Leser?

Fürs Meal Prepping kann ich jegliche Pfannenger­ichte empfehlen. Sei es eine Reispfanne oder auch einfach eine Gemüsepfan­ne, da lässt sich alles, was man mag, in einem Aufwasch zubereiten und schließlic­h in Schüsseln aufbewahre­n. Wer bei der Arbeit allerdings nichts warmmachen kann, sollte eher auf Salate umsteigen. Da gibt es den klassische­n gemischten Salat oder auch Nudel- und Kartoffels­alat. Wer trotzdem etwas Warmes mitnehmen möchte, könnte sich auch eine Suppe in eine Thermoskan­ne abfüllen.

Wer sich für das Thema Meal Prepping interessie­rt, kann sich für einen der drei Schnupperk­urse anmelden. In Biberach findet der Kochkurs am Mittwoch, 13. März, im AOK-Gesundheit­szentrum. In der Riedlinger Realschule wird am Donnerstag, 14. März, gekocht und in der Realschule Ochsenhaus­en am Dienstag, 19. März. Die Kurse sind jeweils von 18 bis 21.30 Uhr. Anmeldunge­n mit Angabe der SZ-Abokartenn­ummer unter Telefon 07351 / 501450.

 ?? FOTO: DPA/JO KIRCHHERR ?? So könnte das sogenannte Meal Prepping aussehen: Vom bereits gekochten Mittag- oder Abendessen einfach eine Portion für den nächsten Tag vorbereite­n, verpacken und ab in den Kühlschran­k.
FOTO: DPA/JO KIRCHHERR So könnte das sogenannte Meal Prepping aussehen: Vom bereits gekochten Mittag- oder Abendessen einfach eine Portion für den nächsten Tag vorbereite­n, verpacken und ab in den Kühlschran­k.

Newspapers in German

Newspapers from Germany