Jogger stirbt nach Unglück im Sturm
Baum traf 39-Jährigen in Kempten – Nun erlag er seinen Verletzungen – Die Kripo ermittelt
ALLGÄU (mun) - Ein 39 Jahre alter Jogger, der am Montagabend in Kempten von einem umstürzenden Baum getroffen worden war, ist am Dienstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Das teilte die Polizei mit. Sturmtief „Bennet“war am Montagmittag über das Allgäu gezogen. Am Nachmittag hatte sich der starke Wind vorübergehend gelegt, am Abend gab es aber erneut schwere Böen.
Der 39-jährige Kemptener wurde beim Joggen auf dem Haubensteigweg nahe der Innenstadt von einem umstürzenden Baum am Kopf getroffen. Laut Polizei war der 16 Meter hohe Baum durch den Sturm etwa in der Mitte abgebrochen. Der Durchmesser des Stamms habe ungefähr 30 Zentimeter betragen. Nach Angaben von Polizeisprecher Christian Eckel hat die Kemptener Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Dabei geht es um die Frage, ob jemand eine Schuld an dem Unglück treffen könnte. Der Baum stand auf einer öffentlichen Grünfläche. Die Stadt Kempten hat den Bereich abgesperrt. Der Baumstamm wurde für die weiteren Ermittlungen sichergestellt. Am Montagabend hatte ein Passant den am Boden liegenden Jogger gefunden und Erste Hilfe geleistet. Ein anderer Passant alarmierte die Rettungskräfte. ANZEIGE
Zwischen 17 und 19 Uhr war am Montag auch über Vorarlberg ein heftiger Sturm gezogen. Die Polizei meldete 28 Einsätze, zumeist wegen abgebrochener Bäume und Äste. Einige Dächer wurden abgedeckt, Bauzäune fielen um. Am Güterbahnhof Wolfurt stürzten mehrere leere Container durch Sturmböen um. Verletzt wurde niemand, teilte die Polizei mit.
Wegen des prognostizierten Unwetters mit Sturm hatten der Bürgermeister der Unterallgäuer Gemeinde Ettringen und der Präsident der Faschingsgesellschaft „Ettrinarria“den für Rosenmontag geplanten Nachtumzug, das bunte Faschingstreiben und den Zeltbetrieb abgesagt.
Auf der Bahnstrecke WangenHergatz im Landkreis Lindau kollidierte ein Zug mit einem umgestürzten Baum. Verletzt wurde dabei niemand. Es kam aber zu Verspätungen und Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Die Bergbahnen, die am Montag den Betrieb eingestellt hatten, liefen am Dienstag wieder. Noch unklar ist, welche Schäden Sturmtief „Bennet“in den Wäldern angerichtet hat. „Wir haben noch keinen Überblick“, sagte Klaus Dinser, der am Amt für Landwirtschaft und Forsten für den Schutzwald im Allgäu zuständig ist.
Glück im Unglück hatte der Fahrer eines Kleinlastwagens mit Hänger, der bei Woringen (Kreis Unterallgäu) auf der A 7 unterwegs war. Durch eine Windböe kam das Fahrzeug ins Schlingern und der Hänger kippte um. Mithilfe eines anderen Autofahrers konnte der nicht beladene Hänger wieder aufgerichtet werden.
Nächste Woche winterlich?
Das wechselhafte Westwindwetter hält auch in den nächsten Tagen an. Es wird wieder etwas kühler. Wechselhaft sind die Aussichten fürs Wochenende. Für nächste Woche prognostiziert der Deutsche Wetterdienst ab 700 Metern Schneefälle und spätwinterliche Temperaturen.