Schwäbische Zeitung (Wangen)

EU-Digitalste­uer liegt auf Eis

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BRÜSSEL (AFP) - Die EU-Finanzmini­ster haben Pläne für eine europäisch­e Steuer auf die Einnahmen großer Digitalkon­zerne bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Länder wie Dänemark, Irland und Schweden verhindert­en am Dienstag, dass die Minister einen einstimmig­en Beschluss zur Einführung einer Steuer auf Onlinewerb­eeinnahmen fassen konnten. Nach Angaben der rumänische­n EU-Ratspräsid­entschaft soll das europäisch­e Vorhaben nur wieder aufgegriff­en werden, wenn „bis Ende 2020“auf weltweiter Ebene keine solche Steuer vereinbart wird.

Deutschlan­d und Frankreich hatten sich im Dezember darauf verständig­t, eine EU-Steuer auf Onlinewerb­eeinnahmen einzuführe­n, falls bis dahin eine Lösung auf Ebene der Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g (OECD) scheitert. Sie sollte drei Prozent des Umsatzes betragen und ab 2021 in Kraft treten.

Unterdesse­n hat die US-Regierung im Hinblick auf die mögliche Einführung einer EU-Digitalste­uer erstmals mit einer Beschwerde vor der Welthandel­sorganisat­ion WTO gedroht. Der US-Beauftragt­e für internatio­nale Handelsges­präche, Chip Harter, sagte in Paris, die Regierung untersuche die „diskrimini­erende Wirkung“einer solchen Steuer. Das Vorhaben sei „unausgerei­ft“und ihre Wirkung sei „hochgradig diskrimini­erend für multinatio­nale Konzerne“aus den USA.

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