Der Funken in Schlesis brennt zweimal
Unbekannte zündeten ihn vorzeitig an – Doch die Organisatoren bauen ihn wieder auf
ARNACH/IMMENRIED - Auf der Kippe hat am Wochenende kurzzeitig der Funken bei Arnach gestanden. Unbekannte hatten ihn in der Nacht zum Samstag vorzeitig in Brand gesetzt.
Das Funkenfeuer bei Schlesis ist ein Gemeinschaftswerk der dort ansässigen Familie Vetter und des Theatervereins Immenried. Die Familie baut den Funken auf, der Theaterverein bewirtet am Abend die Gäste. So schildert es der Vorsitzende des Theatervereins, Ralf Patscheider. Seit etwa zehn Jahren bestehe diese Zusammenarbeit, die die Veranstaltung fast auf der Gemeindegrenze zwischen Bad Wurzach und Kißlegg möglich macht.
Die ganze Vorbereitung wäre diesmal indes fast umsonst gewesen. Patscheider erinnert sich: „Gegen 23.30 Uhr kam meine Frau nach Hause und sagte, in Arnach gehe die Alarmsirene. Und gleich darauf habe ich aufs Handy die Nachricht bekommen: ,Funken brennt. Wir müssen absagen’.“Doch schon am Samstagvormittag stand für die Organisatoren fest: „Wir bauen den Funken wieder auf.“
„Der Aufbau eines Funkens kostet einige Ehrenamtlichen mehrere Stunden Arbeit“, postete der Theaterverein am Samstag angesäuert kurz vor 11 Uhr auf Facebook. Und teilte weiter mit: „Diese Freiwilligen haben sich von Euch Spaßvögeln nicht entmutigen lassen und bauen den Funken wieder auf, damit die Bevölkerung das traditionelle Winteraustreiben feiern kann.“
„Die Hälfte des Funken war abgebrannt“, erzählt Patscheider. Der Rest sei durch den Wind kein Raub der Flammen geworden und wurde „einfach enger zusammengeschoben. Und auch die Hexe gab’s noch und wurde wieder aufgestellt.“
So konnte am Sonntagabend auch in Schlesis doch noch der Winter ausgetrieben werden. „Der Funken war ordentlich besucht, trotz des Sturms, durch den es fast waagrecht gebrannt hat“, so Patscheider.
Er selbst sehe den Vorfall „sportlich“. Er sei den Verursachern „nicht wirklich böse. Nächstes Jahr müssen wir halt über eine Funkenwache nachdenken“. Das kenne er aus seiner Heimat „im tiefen Allgäu, wo ich selbst als junger Kerl Funkenwache gehalten habe“. Das habe er in guter Erinnerung behalten.
Weniger verständnisvoll dürften die Einsatzkräfte die nächtliche Aufregung sehen. Polizei und Feuerwehr mussten mit mehreren Fahrzeugen zum Brandort eilen.