Grippewelle im Landkreis Biberach noch nicht abgeflacht
Jeweils bis zu 50 Neuerkrankungen pro Woche – Auch Noroviren sind noch Thema
BIBERACH (gem) - Die winterliche Jahreszeit dauert noch immer an – dazu genügt ein Blick aufs Thermometer. Damit verbunden sind meist auch Infektionen wie Influenza oder Noroviren (früher Magen-DarmGrippe oder Brechdurchfall). Auch im Kreis Biberach gibt es aktuell Fälle beider Krankheiten, wie Dr. Monika Spannenkrebs, Leiterin des Biberacher Gesundheitsamts, sagt.
War die Grippewelle (Influenza) zu Jahresbeginn 2018 besonders heftig, so seien die Zahlen zwar auch in diesem Jahr hoch, „aber es ist nicht so schlimm wie im Vorjahr.“In den vergangenen drei Wochen seien dem Gesundheitsamt pro Woche zwischen 45 und 50 Fälle gemeldet worden. „Das bedeutet, dass wir vermutlich das Plateau der Grippewelle erreicht haben“, so Monika Spannenkrebs. Ob die Welle abflaue, werde sich zeigen. „Derzeit kann man das noch nicht sagen.“
Ohnehin seien die Zahlen, die dem Gesundheitsamt vorliegen „nur die Spitze des Eisbergs“, denn gemeldet werden dort nur die Fälle, bei denen ein Nasen-/Rachenabstrich gemacht wird und InfluenzaViren eindeutig festgestellt werden. „Die tatsächliche Zahl liegt also erheblich höher“, so Monika Spannenkrebs.
Auch Noroviren sind momentan ein Thema im Kreis Biberach. Seit Jahresbeginn wurden dem Gesundheitsamt 86 Fälle gemeldet. Noroviren werden durch Schmierinfektion und durch Aufnahme virushaltiger Tröpfchen, wie sie beim Erbrechen entstehen können, übertragen. „Bei den Influenzaviren sorgen zum Beispiel Fasnetsveranstaltungen dafür, dass sich die Infektion verbreiten kann, weil dabei viele Menschen zusammenkommen.“
Während es in einigen anderen Bundesländern aktuell zu Masernausbrüchen gekommen ist, ist die Lage hier im Kreis Biberach derzeit ruhig. „Wir hatten zuletzt 2015 einen Ausbruch“, sagt Monika Spannenkrebs. Der letzte Masernfall im Landkreis wurde im Jahr 2018 verzeichnet. „Wir haben hier zwar nicht die erwünschte Impfquote von 95 Prozent, aber wir sind nicht weit davon entfernt.“
Größere Sorgen bereiten der Leiterin des Gesundheitsamts die Fälle von Keuchhusten. 67 davon gab es im Jahr 2018 im Landkreis Biberach, mehr als in den Jahren zuvor. Auch für 2019 sind bereits sieben Fälle verzeichnet. Ähnlich wie bei den Masern gebe es auch bei Keuchhusten Lebenswelten, in denen die Kinder oft nicht gegen die Krankheiten geimpft sind, sagt Monika Spannenkrebs.