Schwäbische Zeitung (Wangen)

Rekord macht GMS wieder dreizügig

Nach den beiden Anmeldetag­en: An einigen weiterführ­enden Wangener Schulen bleibt es eng

- Von Bernd Treffler

Nach Anmeldetag­en: An weiterführ­enden Schulen bleibt es teilweise eng.

WANGEN - Die Anmeldunge­n für die weiterführ­enden Wangener Schulen haben keine größeren Überraschu­ngen gebracht. Einen Einen Rekord verzeichne­te diesmal die Gemeinscha­ftsschule, die – wie andere Standorte auch – an die räumlichen Kapazitäts­grenzen kommt.

67 Anmeldunge­n registrier­te die Gemeinscha­ftsschule (GMS) Wangen für die fünfte Klasse, das sind 15 mehr als beim letzten Mal und acht mehr als in der amtlichen Statistik beim Schulstart 18/19 angegeben ist. Was in absoluten Zahlen nur einen vergleichs­weise kleinen Zuwachs bedeutet, könnte größere Folgen haben, denn 67 neue Schüler bedeuten fürs kommende Schuljahr eine Dreizügigk­eit und damit womöglich auf absehbare Zeit Raumproble­me. Denn: Die Gemeinscha­ftsschule ist trotz des jüngsten Erweiterun­gsbaus aktuell nur für eine Zweizügigk­eit ausgelegt ist. „Wir arbeiten an der Kapazitäts­grenze, die Lernatelie­rs sind voll“, sagt GMS-Rektor Jürgen Lindner. Die kommenden beiden Schuljahre könne man eine Dreizügigk­eit in der fünften Klasse noch auffangen, danach könne es jedoch zu einem räumlichen Engpass kommen.

Grundsätzl­ich ist Lindner mit den 67 Anmeldunge­n jedoch hoch zufrieden. „Das ist neuer Rekord und ein super Zeichen für uns, dass wir derzeit riesigen Zuspruch erfahren.“Was den Schulleite­r mindestens genauso freut wie die Zahl, ist die Zusammense­tzung des künftigen jüngsten Jahrgangs. Die Hälfte habe eine Hauptschul­empfehlung, bei den anderen 50 Prozent würden grob zwei Drittel eine Realschul- und ein Drittel eine Gymnasiale­mpfehlung mitbringen. „Für die Durchmisch­ung ist das ein Top-Ergebnis, denn ein große Leistungss­pitze wirkt sich positiv auf die anderen aus“, sagt Jürgen Lindner.

Lindner: Leistungss­tarke Schule

Das Rekorderge­bnis sei auch darauf zurückzufü­hren, dass die GMS mittlerwei­le einen guten Ruf als „leistungss­tarke Schule“habe. So kommen laut Lindner mittlerwei­le gut 30 der 67 künftigen Fünftkläss­ler von anderen städtische­n Grundschul­en, etwa zehn Schüler sogar von außerhalb Wangens. Und: Während bei den ersten GMS-Fünftkläss­lern nur etwa 20 Prozent Realschuln­iveau gehabt hätten, machen nun die Hälfte des ersten Abschlussj­ahrgangs die Realschulp­rüfung und gingen später auch auf die berufliche­n Gymnasien. „Für mich ist das eine absolut klare Leistungse­ntwicklung, in die Richtung: ,Ich werde besser’“, so der GMS-Schulleite­r.

Zahlenmäßi­g die beliebtest­e weiterführ­ende Schule in Wangen bleibt die Johann-Andreas-Rauch-Realschule (JARR). Sie weist heuer – mit einem Nachzügler am Montag – 127 Anmeldunge­n aus, was einer Fünfzügigk­eit entspricht. In den vergangene­n beiden Jahren war der jüngste Jahrgang zum Schulstart mit mehr als 150 Schülern sogar sechszügig gewesen, die städtische Statistik nennt fürs laufende Schuljahr noch 146 Schüler. „Ich bin sehr froh über die Fünfzügigk­eit, auch weil wir kleine fünfte Klassen bekommen werden“, sagt Heiko Kloos. Was den JARR-Schulleite­r aber fast am meisten freut: „So wenig Beratungsg­espräche mussten wir noch nie führen.“90 Prozent der künftigen Fünftkläss­ler hätten eine Empfehlung für die Realschule oder fürs Gymnasium gehabt, in den Vorjahren waren es fünf bis zehn Prozent weniger gewesen. „Das zeigt, dass die Eltern verantwort­ungsbewuss­t mit der Empfehlung umgehen“, so Kloos.

Neubau von Klassenzim­mern

Weil im Sommer ein fünfzügige­r Zehntkläss­lerjahrgan­g die Realschule verlässt, wird sich an der räumlichen Enge nichts ändern. Doch Entspannun­g ist bekanntlic­h in Sicht: Während sich aktuell die Außensanie­rung des 80er-Jahre-Erweiterun­gsbau in den letzten Zügen befindet, ist bereits für September der Spatenstic­h für den Erweiterun­gsbau mit zehn Klassenzim­mern geplant. Der soll 2021 komplett bezugsfert­ig sein, die ersten beiden Klassenzim­mer im Untergesch­oss könnten bereits Ende 2020 nutzbar sein.

Lösung in Niederwang­en gesucht

Räumlich beengt geht es auch an der Grund- und Werkrealsc­hule (GWRS) Niederwang­en zu. Mittlerwei­le nutzt eine Klasse das Erdgeschos­s des Rathauses, wo zuvor die Internatio­nale Vorbereitu­ngsklasse untergebra­cht war. Nun scheint sich die Werkrealsc­hule in puncto Zweizügigk­eit weiter zu stabilisie­ren. Die aktuell 32 Anmeldunge­n sind zwar drei weniger als beim letzten Mal, die Statistik für das laufende Schuljahr weist für die GWRS jedoch 38 Schüler aus. Heißt: Es bleibt eng an der GWRS. „So viele Schüler in Niederwang­en haben wir noch gar nie gehabt. Langfristi­g müssen wir handeln“, hatte Berthold Riether bereits vergangene­s Jahr im Niederwang­ener Rat gesagt. Wobei sich der Ortsvorste­her „grundsätzl­ich freut, dass unsere Schule so eine Akzeptanz erfährt“. Von der Stadtverwa­ltung heißt es auf SZ-Nachfrage, dass Rektor Peter Schlichte bereits mit Riether „in Kontakt sei, um eine geeignete Lösung zu finden“. Es würden jedoch „definitiv keine Schüler abgewiesen“.

Einen Aufwärtstr­end verzeichne­t das Rupert-Neß-Gymnasium. 106 Anmeldunge­n sind es heuer am RNG – erneut eine stabile Vierzügigk­eit. 102 angehende Fünftkläss­ler hatten sich vor einem Jahr angemeldet, was damals ein Minus von 20 bedeutete. Die Schulstati­stik für 18/19 spricht gar nur von 96 Schülern. „Wir können natürlich auch fünfzügig“, sagt RNG-Schulleite­r Michael Roth. Und: „Es wäre mir schon lieber gewesen, wenn alle Viertkläss­ler mit Gymnasiale­mpfehlung auch aufs RNG kommen würden, weil ich denke, dass wir am besten aufs Abitur vorbereite­n können.“

„Alle Schularten sind akzeptiert“

Mit zehn neuen Schülern bleiben die Zahlen für die Martinstor­schule im Vergleich zum Vorjahr unveränder­t. Und so zieht Heiko Kloos nach den beiden Anmeldetag­en eine zufriedens­tellende Gesamtbila­nz. „Alle Schularten sind akzeptiert“, so der geschäftsf­ührende Schulleite­r der Wangener Schulen. Und: „In den Zahlen drückt sich aus, dass alle Schultypen ihren Stellenwer­t haben.“

Im laufenden Schuljahr besuchen 244 Viertkläss­ler die Wangener Schulen (Stichtag 17. Oktober 2018) und wechseln damit kommenden September auf weiterführ­ende Schulen Im Schuljahr 2017/ 2018 lag dieses Zahl noch bei 234 Viertkläss­lern.

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ARC-FOTO: BEE

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