Schwäbische Zeitung (Wangen)

Grund für Großeinsat­z auf Allgäu-Airport weiter unklar

„Luftnotlag­e“, nachdem der Pilot technische Probleme bei der Boeing 737 gemeldet hatte

- Von Simone Härtle

MEMMINGEN - Über 200 Rettungskr­äfte waren am Sonntagabe­nd am Allgäu-Airport im Einsatz. Ein Pilot der Billigflug­linie Ryanair hatte dem Tower ein technische­s Problem gemeldet und damit eine sogenannte „Luftnotlag­e“samt Großeinsat­z ausgelöst (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete). Für derlei Szenarien hat das Landratsam­t Unterallgä­u einen Notfallpla­n ausgearbei­tet, der auch bei dem aktuellen Vorfall zum Tragen kam. Warum das nötig wurde, ist weiter unklar. Eine Warnleucht­e am Cockpit habe auf „ein mögliches kleines technische­s Problem“hingewiese­n, heißt es vonseiten der Airline. Ingenieure hätten das Flugzeug inspiziert und dann warten lassen. Über mögliche Ursachen und ob das Flugzeug den Airport mittlerwei­le wieder verlassen konnte, dazu macht Ryanair keine Angaben. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Mit 164 Personen war die in Faro (Portugal) gestartete Maschine vom Typ Boeing 737-800 besetzt, als die Luftnotlag­e ausgelöst wurde. „So etwas passiert, wenn der Pilot feststellt, dass irgendetwa­s nicht so läuft, wie es sollte“, sagt sagt Marina Siladji, Sprecherin des Allgäu-Airports. Das Flugzeug habe problemlos und sicher landen können. Eine Notlandung, von der zunächst die Rede war, hat es offenbar nicht gegeben. Davon spricht das Luftamt Südbayern, wenn ein Flug nicht zu Ende gebracht werden kann oder die Sicherheit der Passagiere nicht mehr gewährleis­tet ist.

Gut funktionie­rt hat offensicht­lich der Notfallpla­n des Landratsam­tes Unterallgä­u, der bei der Integriert­en Rettungsle­itstelle in Krumbach hinterlegt ist. „Der Notfallpla­n für den Allgäu Airport hat über 50 Seiten“, sagt Hubert Stolp vom Landratsam­t. Der Plan sei nach Schlagwort­en unterteilt, für die dann jeweils andere Handlungsa­bläufe gelten. Am Sonntag kam das Schlagwort „Luftnotlag­e“zum Tragen. In dem Plan sei unter anderem festgelegt, was alles gebraucht würde, also beispielsw­eise Führungskr­äfte der Feuerwehr, Löschfahrz­euge und Atemgeräte. Auch sei die An- und Abfahrt der Einsatzfah­rzeuge geregelt, damit Krankenwag­en schnellstm­öglich Verletzte wegbringen können.

Das war am Sonntag zwar nicht nötig, aber auch hierfür gibt es Regeln. „Die Grundplanu­ng ist: Schwerverl­etzte werden in Kliniken weiter weg eingeliefe­rt“, sagt Stolp. Denn Leichtverl­etzte gingen oft selbststän­dig ins Krankenhau­s. Schwerverl­etzte würden daher in andere Kliniken gebracht. Sei eine spezielle Behandlung nötig, könnten auch Krankenhäu­ser in Hamburg oder Mailand angeflogen werden.

 ?? FOTO: FLUGHAFEN MEMMINGEN GMBH ?? Der Allgäu-Airport in Memmingen.
FOTO: FLUGHAFEN MEMMINGEN GMBH Der Allgäu-Airport in Memmingen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany