Erste Schritte an der L333 und für den Radwegbau
Regierungspräsidium plant Ausbau der engen und kurvigen Strecke zwischen Pflegelberg und Primisweiler – Zeit- und Kostenrahmen noch unklar
PRIMISWEILER - Schon lange auf der Agenda von Behörden und Stadt Wangen, tut sich jetzt erstmals etwas Sichtbares beim möglichen Ausbau der Landesstraße 333 zwischen Primisweiler und Pflegelberg: Das Regierungspräsidium (RP) Tübingen hat für diese Woche Voruntersuchungen am Fahrbahnbelag angekündigt. Und auch der grobe Rahmen des Geplanten steht mittlerweile.
Das bedeutet: Das RP plant einen Ausbau der Straße auf einer Strecke von insgesamt 1,5 Kilometern zwischen der Grenze zum Bodenseekreis und dem Ortseingang von Primisweiler. Parallel dazu soll neben der südlichen Straßenseite ein ebenso langer Radweg entstehen, der sich an den bestehenden, bei Pflegelberg am Abzweig Richtung Haslach und Amtzell endenden anschließt.
Vor diesem Hintergrund ist nach Angaben der Behörde im Vorfeld der weiteren Planung eine Schadstoffanalyse der Fahrbahn und der Seitenstreifen erforderlich. Bis Freitag dieser Woche sollen deshalb Proben des Belags, der Bankette und der Seitenbereiche entnommen werden, erklärt das RP laut Mitteilung. Deshalb könne es zwischen 9 und 15 Uhr – und damit außerhalb der Hauptverkehrszeiten – zu Beeinträchtigungen kommen, weil die Landesstraße dann zeitweise um eine Fahrspur reduziert und der Verkehr an der Baustelle vorbeigeführt werden soll.
Breitere Fahrbahn geplant
Die aktuellen Arbeiten sind allerdings nur Vorbereitungen für Langfristiges. Wie ein Sprecher des RP auf Nachfrage erklärt, sei die Probenentnahme üblich, wenn ein Straßenverkehrsprojekt noch im Anfangsstadium der Planungen steckt. Dies ist auch zwischen Primisweiler und Pflegelberg der Fall. Der Sprecher rechnet hier mit einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren, in dem der Ausbau eventuell umgesetzt werden kann.
Aktuell besagt der Sachstand Folgendes: Die teilweise nur 5,70 Meter breite Landesstraße soll erneuert, um rund einen Meter verbreitert und entschärft werden. Heißt: Auch die künftige Trasse dürfte einen ähnlichen Verlauf wie bislang haben, allerdings werde sie „in den engen Kurven etwas vom Bestand abweichen“, so der Sprecher.
Hintergrund: Die L333 ist eine Hauptverbindungsachse aus dem Raum Wangen Richtung Neukirch, Tettnang und Friedrichshafen. Im fraglichen Teilstück ist sie allerdings großteils eng, kurvig, hat viel Gefälle und führt durch ein teils unübersichtliches Waldstück, sodass es dort immer wieder zu brenzligen Situationen im Verkehr kommt.
Viele Schritte stehen an
Zudem fehlt ein Radweg bislang gänzlich. Aus Richtung Neukirch kommend, endet diese Verbindung kurz hinter der Kreisgrenze und mündet unmittelbar vor der Brücke über die Untere Argen auf die Straße. Deshalb plant das RP von dort bis Primisweiler den Bau einer neuen, parallel zur Straße verlaufenden Verbindung für Radler. Sie soll einen Sicherheitsabstand zur L333 von rund 1,75 Meter haben. Als Flussquerung ist zudem der Bau eines eigenen Stegs neben der bestehenden Brücke geplant.
Zu möglichen Kosten von Straßenaus- und Radwegneubau macht der RP-Sprecher mit Verweis auf das frühe Planungsstadium noch keine Angaben. Das sieht derzeit so aus: In diesem Sommer sollen die so genannten Träger öffentlicher Belange gehört werden. Das heißt, Behörden und Institutionen sind dann aufgefordert, Stellung zu nehmen. Anschließend stehen wasser- und naturschutzrechtliche Genehmigungsverfahren ins Haus, ehe der Vorentwurf entsteht. Erst dann folgt das eigentliche Genehmigungsverfahren. Wie der Sprecher betonte, können all diese Schritte auch Planänderungen beinhalten. Grundsätzlich handelt es sich bei dem Projekt allerdings beileibe um nichts Neues. So steht der Radweg laut RP-Sprecher bereits seit 2010 im Generalverkehrsplan. Bislang tat sich vor allem wegen ungeklärter Grundstücksfragen nichts. Diese sind nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“mittlerweile aber geklärt.