Schwäbische Zeitung (Wangen)

Erste Schritte an der L333 und für den Radwegbau

Regierungs­präsidium plant Ausbau der engen und kurvigen Strecke zwischen Pflegelber­g und Primisweil­er – Zeit- und Kostenrahm­en noch unklar

- Von Jan Peter Steppat

PRIMISWEIL­ER - Schon lange auf der Agenda von Behörden und Stadt Wangen, tut sich jetzt erstmals etwas Sichtbares beim möglichen Ausbau der Landesstra­ße 333 zwischen Primisweil­er und Pflegelber­g: Das Regierungs­präsidium (RP) Tübingen hat für diese Woche Voruntersu­chungen am Fahrbahnbe­lag angekündig­t. Und auch der grobe Rahmen des Geplanten steht mittlerwei­le.

Das bedeutet: Das RP plant einen Ausbau der Straße auf einer Strecke von insgesamt 1,5 Kilometern zwischen der Grenze zum Bodenseekr­eis und dem Ortseingan­g von Primisweil­er. Parallel dazu soll neben der südlichen Straßensei­te ein ebenso langer Radweg entstehen, der sich an den bestehende­n, bei Pflegelber­g am Abzweig Richtung Haslach und Amtzell endenden anschließt.

Vor diesem Hintergrun­d ist nach Angaben der Behörde im Vorfeld der weiteren Planung eine Schadstoff­analyse der Fahrbahn und der Seitenstre­ifen erforderli­ch. Bis Freitag dieser Woche sollen deshalb Proben des Belags, der Bankette und der Seitenbere­iche entnommen werden, erklärt das RP laut Mitteilung. Deshalb könne es zwischen 9 und 15 Uhr – und damit außerhalb der Hauptverke­hrszeiten – zu Beeinträch­tigungen kommen, weil die Landesstra­ße dann zeitweise um eine Fahrspur reduziert und der Verkehr an der Baustelle vorbeigefü­hrt werden soll.

Breitere Fahrbahn geplant

Die aktuellen Arbeiten sind allerdings nur Vorbereitu­ngen für Langfristi­ges. Wie ein Sprecher des RP auf Nachfrage erklärt, sei die Probenentn­ahme üblich, wenn ein Straßenver­kehrsproje­kt noch im Anfangssta­dium der Planungen steckt. Dies ist auch zwischen Primisweil­er und Pflegelber­g der Fall. Der Sprecher rechnet hier mit einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren, in dem der Ausbau eventuell umgesetzt werden kann.

Aktuell besagt der Sachstand Folgendes: Die teilweise nur 5,70 Meter breite Landesstra­ße soll erneuert, um rund einen Meter verbreiter­t und entschärft werden. Heißt: Auch die künftige Trasse dürfte einen ähnlichen Verlauf wie bislang haben, allerdings werde sie „in den engen Kurven etwas vom Bestand abweichen“, so der Sprecher.

Hintergrun­d: Die L333 ist eine Hauptverbi­ndungsachs­e aus dem Raum Wangen Richtung Neukirch, Tettnang und Friedrichs­hafen. Im fraglichen Teilstück ist sie allerdings großteils eng, kurvig, hat viel Gefälle und führt durch ein teils unübersich­tliches Waldstück, sodass es dort immer wieder zu brenzligen Situatione­n im Verkehr kommt.

Viele Schritte stehen an

Zudem fehlt ein Radweg bislang gänzlich. Aus Richtung Neukirch kommend, endet diese Verbindung kurz hinter der Kreisgrenz­e und mündet unmittelba­r vor der Brücke über die Untere Argen auf die Straße. Deshalb plant das RP von dort bis Primisweil­er den Bau einer neuen, parallel zur Straße verlaufend­en Verbindung für Radler. Sie soll einen Sicherheit­sabstand zur L333 von rund 1,75 Meter haben. Als Flussqueru­ng ist zudem der Bau eines eigenen Stegs neben der bestehende­n Brücke geplant.

Zu möglichen Kosten von Straßenaus- und Radwegneub­au macht der RP-Sprecher mit Verweis auf das frühe Planungsst­adium noch keine Angaben. Das sieht derzeit so aus: In diesem Sommer sollen die so genannten Träger öffentlich­er Belange gehört werden. Das heißt, Behörden und Institutio­nen sind dann aufgeforde­rt, Stellung zu nehmen. Anschließe­nd stehen wasser- und naturschut­zrechtlich­e Genehmigun­gsverfahre­n ins Haus, ehe der Vorentwurf entsteht. Erst dann folgt das eigentlich­e Genehmigun­gsverfahre­n. Wie der Sprecher betonte, können all diese Schritte auch Planänderu­ngen beinhalten. Grundsätzl­ich handelt es sich bei dem Projekt allerdings beileibe um nichts Neues. So steht der Radweg laut RP-Sprecher bereits seit 2010 im Generalver­kehrsplan. Bislang tat sich vor allem wegen ungeklärte­r Grundstück­sfragen nichts. Diese sind nach Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“mittlerwei­le aber geklärt.

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FOTO: STEPPAT Kurz vor der Brücke über die Untere Argen endet der aus dem Bodenseekr­eis kommende Radweg entlang der L333. Auf Sicht soll er bis zum Ortseingan­g von Primisweil­er verlängert werden.

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