Wenig Einsätze, aber dennoch viel Arbeit
Intensive Auseinandersetzung mit Brandschutzbedarfsplan nach der Kommunalwahl
AMTZELL – Mit Blick auf das Feuerwehrjahr 2018 sind bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Amtzell am Freitagabend vor allem zwei Dinge aufgefallen: Mit 20 Einsätzen ist das vergangene Jahr das einsatzärmste seit 2011. Langweilig wurde es den 48 Feuerwehrleuten, 20 Jugendlichen und zehn Feuerwehrleuten der Altersabteilung dennoch nicht. Der Brandschutzbedarfsplan, der der Gemeinde durch die ehrenamtliche Arbeit der Kameraden eine hohe Summe einsparte, beschäftigte die Feuerwehr. Und neben ihm gab es sehr viele Aktivitäten, die von Verkehrsdiensten bei Veranstaltungen bis hin zu Lehrgängen reichten.
Keine Fehlalarm-Einsätze
Das Gute zuerst: Brandmeldeanlagen-Einsätze und damit Fehlalarme gab es 2018 keine. Überhaupt konnte Kommandant Martin Weber von einem „überaus ruhigen Jahr“sprechen. Dennoch war das Florianstüble zur Hauptversammlung mit 50 Feuerwehrleuten gut gefüllt. Auch bei der Tagesverfügbarkeit hat die Feuerwehr Amtzell mit mehr als 60 Prozent eine gute Quote. Die Wintermonate hat die Wehr dazu genutzt, eine Art „Fahrplan“in Sachen Brandschutzbedarfsplan auszuarbeiten. In Kürze wird es laut Weber einen Termin mit einem Amtzeller Industrieund Gewerbebauer geben. Dabei sollen – nach der winterlichen Aufarbeitung, was es an Raumbedarfen und Normen gibt und wieviel Platz dafür benötigt wird – Möglichkeiten für die neue Unterkunft ausgelotet werden. Auch wurde für den benötigten Mannschaftstransportwagen bereits ein Zuschuss-Antrag gestellt.
„Es sieht gut aus, dass wir das 2019 hinbekommen“, erklärte später Kreisbrandmeister Oliver Surbeck. „In Sachen Lehrgängen haben wir einiges gemacht“, sagte Weber im Rahmen seines Berichts. Zudem wurde eine Ausbildungsund Dienstplangruppe gegründet, die unter anderem die Standard-Einsatzregeln fortschreibt und die Führungskräfte entlastet.
Schriftführer Edmund Peter berichtete von zahlreichen Terminen, zu denen neben den üblichen Einsätzen und Proben auch die Mithilfe bei innerörtlichen Veranstaltungen gehörte. Alle Proben besucht wurden von Jörg Hutschneider, Manfred Rädler, Adolf Schmid und Edmund Peter. Kassier Hubert Wanner, der von einem aktuellen Kassenstand in Höhe von 4500 Euro berichtete, kündigte nach 30 Jahren im Amt für das kommende Jahr seinen Rückzug an. Und die Jugendfeuerwehrler Leon Surbeck und Kevin Gaile erzählten von zehn Neuzugängen und 37 Proben.
Trotz vieler gemeindlicher Verpflichtungen in den kommenden Jahren versprach Bürgermeister Clemens Moll, die benötigten Rahmenbedingungen für die Feuerwehr mit Feuerwehrhaus und Fahrzeugen zur Verfügung zu stellen – auch wenn nicht alle Aufgaben auf einmal bewältigt werden können: „Wir werden uns nach den Kommunalwahlen wohl intensiv auseinandersetzen müssen, viele Gespräche führen, um in der nächsten Zeit die Weichen zu stellen.“
Gemeinde spart bares Geld
Oliver Surbeck richtete nach seinem Dank an die Feuerwehrleute das Wort noch einmal an Moll. 10 000, 15 000, ja sogar 30 000 Euro koste eine Brandschutzbedarfsplan-Erhebung die Kommune üblicherweise, erklärte der Kreisbrandmeister. Geld, das die Feuerwehr ihrer Gemeinde durch Eigenausarbeitung eingespart hat. Edmund Peter, der neben seiner Feuerwehr-Tätigkeit in Amtzell Kreisausbilder ist, stellte Surbeck mit Jörg Dietz einen weiteren Kreisausbilder zur Seite: „Es soll einen sauberen Übergang geben.“
Auf Kommandantenebene ist ein solcher nicht nötig. Mit 38-facher Zustimmung von 40 insgesamt abgegebenen Stimmen wurde Martin Weber mit großer Mehrheit wiedergewählt und behält sein Amt für weitere fünf Jahre. Sein Stellvertreter Josef Volkwein gratulierte und dankte Weber im Namen der gesamten Mannschaft.