Vor dem möglichen Wendepunkt
Islanders und Trappers treffen am Dienstag zum dritten Mal in der Serie aufeinander
LINDAU - Gegen 13 Uhr am Montagmittag war der Mannschaftsbus der EV Lindau Islanders schon wieder startklar und entschwand kurz darauf in Richtung Lindauer Autobahnzubringer – auf seiner mehr als 730 Kilometer weiten Reise nach Tilburg. Dort wird am Dienstagabend (20 Uhr, live auf sprade.tv) das dritte Play-off-Achtelfinalspiel der Eishockey-Oberliga zwischen den Trappers und den Islanders angepfiffen. Wer von beiden Kontrahenten die Oberhand behält, hat den ersten Matchpuck der Serie.
„Für ein kleines Gebäude mit niedrigem Dach war es ziemlich laut“, schmunzelte EVL-Spielertrainer Chris Stanley rückblickend auf die erlebte Atmosphäre beim Heimspiel am Sonntagabend. Fast unaufhörlich gab es Anfeuerungsrufe aus dem Fanblock der unermüdlich trommelnden Bodenseefighters, über welchen ein großes Transparent mit dem Titel „Ihr für uns, wir für euch“gespannt war. In den Drittelpausen übernahmen die Schönauer Hexen das Zepter und spielten, was das Zeug hielt.
Auch vor dem Schlussdrittel war die Stimmung noch halbwegs gut. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Islanders, nach einem „Traumanfang“(Stanley) mit dem Führungstreffer von Andreas Farny, mit 2:4 gegen entfesselt aufspielende Tilburger zurück, die gewillt waren, sich diesmal nicht die sprichwörtliche Butter vom Brot nehmen zu lassen. „Der wichtigste Unterschied zum ersten Spiel war, dass wir da noch die Chancen ausgelassen hatten“, wird Gästestürmer Danny Stempher auf der Homepage des niederländischen Oberligisten zitiert. Der liefert sogleich das Erfolgsrezept zum 5:2-Sieg in Lindau nach: „Heute haben wir das typische Eishockey der Trapper gespielt. Viel Skaten, Druck auf die Abwehrkräfte, aggressives Forechecking, faires, aber körperbetontes Spiel“, so Stempher.
Körperlich robust
In der Tat agierten die Gästespieler, mehr noch als am Freitagabend beim ersten Aufeinandertreffen, oftmals hart an oder gar über der Grenze des in der Regelkunde Erlaubten. Bisweilen wurden die Mannen von Stanley auf dem Eis kräftig durcheinandergewirbelt – und konnten überdies den mit vier Reihen bestens aufgestellten Gästen aus den Niederlanden am Ende auch kräftemäßig nicht mehr viel Akzente in Richtung des von Ian Meierdres bestens gehüteten Gästetores setzen. Anders als beim Coup der Islanders am Freitagabend sind die Trappers vorgewarnt.
Nun steht es vor dem Dienstagabend 1:1, alles auf Anfang gestellt. „Keine Serie ist vorbei, bis sie beendet ist. Im Moment bedeutet Heimvorteil noch nichts. Spiel 3 ist immer der Wendepunkt. Wenn sie dieses Spiel gewinnen, setzen sie sich auf den Fahrersitz“, gab Chris Stanley im Trappers-Interview zum Besten. Wobei der Lindauer Spielertrainer, der am Montag vor der Abfahrt nach Tilburg seine Spieler nochmals aufs Eis bat und am Dienstagvormittag im Ijssportcentrum Stappegoor das Abschlusstraining leitet, sicherlich gar nichts gegen eine erneute „DiscoParty in Tilburg“hätte.
Im Eisstüble der Lindauer Eissportarena wird am Dienstag ab 19 Uhr ein Public Viewing vom Spiel in Tilburg für die Daheimgebliebenen geboten. Im Eichwaldstadion findet am Freitag, 22. März, ab 19.30 Uhr dann auch das vierte Spiel der Achtelfinalserie im Modus „Best of five“statt.