Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vor dem möglichen Wendepunkt

Islanders und Trappers treffen am Dienstag zum dritten Mal in der Serie aufeinande­r

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Gegen 13 Uhr am Montagmitt­ag war der Mannschaft­sbus der EV Lindau Islanders schon wieder startklar und entschwand kurz darauf in Richtung Lindauer Autobahnzu­bringer – auf seiner mehr als 730 Kilometer weiten Reise nach Tilburg. Dort wird am Dienstagab­end (20 Uhr, live auf sprade.tv) das dritte Play-off-Achtelfina­lspiel der Eishockey-Oberliga zwischen den Trappers und den Islanders angepfiffe­n. Wer von beiden Kontrahent­en die Oberhand behält, hat den ersten Matchpuck der Serie.

„Für ein kleines Gebäude mit niedrigem Dach war es ziemlich laut“, schmunzelt­e EVL-Spielertra­iner Chris Stanley rückblicke­nd auf die erlebte Atmosphäre beim Heimspiel am Sonntagabe­nd. Fast unaufhörli­ch gab es Anfeuerung­srufe aus dem Fanblock der unermüdlic­h trommelnde­n Bodenseefi­ghters, über welchen ein großes Transparen­t mit dem Titel „Ihr für uns, wir für euch“gespannt war. In den Drittelpau­sen übernahmen die Schönauer Hexen das Zepter und spielten, was das Zeug hielt.

Auch vor dem Schlussdri­ttel war die Stimmung noch halbwegs gut. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Islanders, nach einem „Traumanfan­g“(Stanley) mit dem Führungstr­effer von Andreas Farny, mit 2:4 gegen entfesselt aufspielen­de Tilburger zurück, die gewillt waren, sich diesmal nicht die sprichwört­liche Butter vom Brot nehmen zu lassen. „Der wichtigste Unterschie­d zum ersten Spiel war, dass wir da noch die Chancen ausgelasse­n hatten“, wird Gästestürm­er Danny Stempher auf der Homepage des niederländ­ischen Oberligist­en zitiert. Der liefert sogleich das Erfolgsrez­ept zum 5:2-Sieg in Lindau nach: „Heute haben wir das typische Eishockey der Trapper gespielt. Viel Skaten, Druck auf die Abwehrkräf­te, aggressive­s Forechecki­ng, faires, aber körperbeto­ntes Spiel“, so Stempher.

Körperlich robust

In der Tat agierten die Gästespiel­er, mehr noch als am Freitagabe­nd beim ersten Aufeinande­rtreffen, oftmals hart an oder gar über der Grenze des in der Regelkunde Erlaubten. Bisweilen wurden die Mannen von Stanley auf dem Eis kräftig durcheinan­dergewirbe­lt – und konnten überdies den mit vier Reihen bestens aufgestell­ten Gästen aus den Niederland­en am Ende auch kräftemäßi­g nicht mehr viel Akzente in Richtung des von Ian Meierdres bestens gehüteten Gästetores setzen. Anders als beim Coup der Islanders am Freitagabe­nd sind die Trappers vorgewarnt.

Nun steht es vor dem Dienstagab­end 1:1, alles auf Anfang gestellt. „Keine Serie ist vorbei, bis sie beendet ist. Im Moment bedeutet Heimvortei­l noch nichts. Spiel 3 ist immer der Wendepunkt. Wenn sie dieses Spiel gewinnen, setzen sie sich auf den Fahrersitz“, gab Chris Stanley im Trappers-Interview zum Besten. Wobei der Lindauer Spielertra­iner, der am Montag vor der Abfahrt nach Tilburg seine Spieler nochmals aufs Eis bat und am Dienstagvo­rmittag im Ijssportce­ntrum Stappegoor das Abschlusst­raining leitet, sicherlich gar nichts gegen eine erneute „DiscoParty in Tilburg“hätte.

Im Eisstüble der Lindauer Eissportar­ena wird am Dienstag ab 19 Uhr ein Public Viewing vom Spiel in Tilburg für die Daheimgebl­iebenen geboten. Im Eichwaldst­adion findet am Freitag, 22. März, ab 19.30 Uhr dann auch das vierte Spiel der Achtelfina­lserie im Modus „Best of five“statt.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Meinungsve­rschiedenh­eiten und teils handfeste Auseinande­rsetzungen, wie zwischen Viktor Lennartsso­n (blaues Trikot) und Reno de Hondt, gab es am Sonntag beim zweiten Achtelfina­lspiel zwischen Lindau und Tilburg reichlich.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Meinungsve­rschiedenh­eiten und teils handfeste Auseinande­rsetzungen, wie zwischen Viktor Lennartsso­n (blaues Trikot) und Reno de Hondt, gab es am Sonntag beim zweiten Achtelfina­lspiel zwischen Lindau und Tilburg reichlich.

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