Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der lange Weg zur swingenden Big-Band

Leiter Klaus Roggors über die Entwicklun­g der Musiker bis zum 35. Jahreskonz­ert

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WANGEN (sz) - Die Jazz-Point-BigBand feiert mit ihrem 35. Jahreskonz­ert ein kleines Jubiläum. Leiter Klaus Roggors lässt die dreieinhal­b Jahrzehnte in einer Mitteilung Revue passieren.

Die Big-Band entstand demnach im Oktober 1983 auf Initiative von Wolfram Bücking, damaliger Vorstand des Jazz-Point Wangen. „Als hilfreiche­r Pate stand damals der Big-Band-Club Dornbirn mit seinem Leiter Peter Schweizer zur Seite“, so Roggors, der auch Dozent und Komponist ist, unter anderem der Musik mehrerer Tatort-Folgen. Und er ergänzt: „Der Weg zur swingenden und groovenden Big-Band war lang. Die Jungs mussten hart arbeiten, um das heutige Niveau zu erreichen, aber dabei kam der Spaß auch nie zu kurz, was den Teamgeist der Band ausmacht.“

„Potenzial ist erheblich“

So sei in Wangen ein neuer Klangkörpe­r entstanden, der auf 35 Jahre kontinuier­liche Arbeit zurückblic­ken könne. Roggors: „Sein Potenzial ist erheblich und wir sind nicht nur stolz auf das Erreichte, sondern auch, dass die Band die Musikszene und das Kulturlebe­n der Stadt und der Region nach wie vor bereichert.“

Dass Jazz an sich in der Stadt schon eine weit längere Historie hat, verdeutlic­ht der Chef der Big-Band ebenfalls: Er sei schon vor über 60 Jahren in Wangen zu hören gewesen. „Somit war zumindest die Grundlage von Seiten des Clubs und der Szene sowie eine Zuhörersch­aft vorhanden, welche die Gründung der BigBand unterstütz­ten.“Es hätten sich schnell interessie­rte Musiker gefunden, überwiegen­d Schüler der Jugendmusi­kschule (JMS) Württember­gisches Allgäu sowie aus den umliegende­n Blasorches­tern. „Durch die Qualitätss­teigerung und den Erfolg beim Publikum wollten natürlich wiederum auch gute Musiker in dieser Band spielen. So kam eins zum anderen“, erläutert Klaus Roggors in der Mitteilung.

Dies hatte aus seiner Sicht weitere positive Folgen: Aus berufliche­n oder krankheits­bedingten Gründen hätten kurzfristi­ge Abgänge durch überdurchs­chnittlich begabte Amateurmus­iker aus der Region immer wieder hervorrage­nd besetzt werden können. „Dies ist auch auf die Arbeit der Jugendmusi­kschule zurückzufü­hren, welche auch hier ein extrem gutes Angebot im Pop-/JazzBereic­h anbietet.“Vor diesem Hintergrun­d spiele die Band – mit wenigen Ausnahmen – seit 20 Jahren in fast unveränder­ter Besetzung zusammen. „Dies ist eine echte Seltenheit, was für das Niveau der Band und ihren Zusammenha­lt spricht“, so Klaus Roggors.

In dem Schreiben äußert er sich auch zur musikalisc­hen Entwicklun­g: „Durch die Konstanz der Besetzung konnte das Niveau kontinuier­lich gesteigert werden. Dies wirkt sich insbesonde­re im konzertant­en Bereich aus, da hierfür sehr anspruchsv­olle Literatur einstudier­t wurde. Auf der anderen Seite aber haben wir immer Wert darauf gelegt, für das Publikum zu spielen, Programme zu gestalten, die diesem Spaß zum Zuhören machen.“Durch diesen Mix aus Konzertant­em und Unterhalts­amen sowie der Spielfreud­e der Band sei es möglich gewesen, eine treue Fangemeind­e zu bekommen, immer mehr Menschen für die Big-Band-Musik zu begeistern und sich in der Region einen guten Namen zu machen.

Aus „Liebe zum Jazz“

Möglich geworden ist dies nach Roggors Schilderun­g durch die „Liebe zum Jazz“, die die Musiker eine. Namhafte Solisten und Workshops mit Profis hätten diese zudem von Jahr zu Jahr beflügelt. Auch aus diesem Grund hält er die Big-Band für ein „kulturelle­s Aushängesc­hild“, das aus Wangen nicht mehr wegzudenke­n sei. In diesem Zuge lobt er auch die Unterstütz­ung durch die Stadt und den Verein Jazz-Point.

Zu den Höhepunkte­n zählt Roggors die Jahreskonz­erte in der Stadt. Dazu seien die vergangene­n Jahre aber auch geprägt gewesen von erfolgreic­hen Auftritten außerhalb der Region, wie zum Beispiel im Hotel Vier Jahreszeit­en in München, im Deutschen Theater in München oder bei einem Tanz-Gala-Abend in Bregenz mit 1200 Besuchern. Konzertrei­sen führten die Big-Band zudem in Wangens Partnerstä­dte Prato und La Garenne-Colombes. Weitere Höhepunkte seien Konzerte mit renommiert­en Solisten wie dem Klarinetti­sten Andy Miles oder dem Saxophonis­ten Michael Lutzeier gewesen. Ferner haben die Musiker inzwischen zwei CDs eingespiel­t.

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FOTO: VERANSTALT­ER Die Jazz-Point-Big-Band hat ein kleines Jubiläum.

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