Schwäbische Zeitung (Wangen)

In Haslach könnte bald ein Rufbus fahren

Außerdem kündigt die RAB bessere Anbindunge­n des Ortes zum 1. April an – Serienstar­t zur SZ-Leseraktio­n

- Von Jan Peter Steppat

Die RAB kündigt ferner Verbesseru­ngen für die Anbindung zum 1. April an.

WANGEN/HASLACH - Für die Busanbindu­ng Haslachs deuten sich wieder Verbesseru­ngen an. Kurzfristi­g, weil die RAB mit Wirkung zum Monatswech­sel an einigen Stellschra­uben drehen will. Längerfris­tig, weil derzeit die Einrichtun­g eines Rufbusses im Gespräch ist.

Nachdem in dem Schomburge­r Teilort die Wellen der Empörung hochgeschl­agen waren, weil sich mit dem Fahrplanwe­chsel am 9. Dezember vor allem für Schüler die Verbindung­en verschlech­tert hatten und dies vom Linienbetr­eiber teils schlecht, teils gar nicht kommunizie­rt worden war, hatte es zuletzt ein Gespräch im Wangener Rathaus gegeben. Neben OB Michael Lang und städtische­n Mitarbeite­rn am Tisch: Vertreter der Bahntochte­r RAB, der im Zuge des Ärgers im Winter in Haslach und Primisweil­er gegründete­n Bürgerinit­iative sowie hiesige Busunterne­hmer.

Dabei gab es mehrere Ergebnisse, die in Kürze umgesetzt werden sollen, wie der bei dem Treffen anwesende und derzeit bei der Stadt für den Öffentlich­en Nahverkehr anwesende Hauptamtsl­eiter Hermann Weinschenk bestätigt. Dabei hat die RAB den ursprüngli­ch vorgesehen­en Termin vom 25. März auf den 1. April verschoben, wie deren BodenseeNi­ederlassun­gsleiter Silvio Matt auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“sagt. Als Gründe führt er an, zunächst Institutio­nen wie Schulen und Stadt informiere­n zu wollen. Für kommende Woche kündigte er überdies einen Vor-Ort-Presseterm­in an, bei dem die Details bekannt gegeben werden sollen. Und: „Wir wollen die Bürger mit einbeziehe­n.“

Gleichwohl ist klar: Bei den Änderungen stehen vor allem (Schüler-) Anbindunge­n nach Wangen im Mittelpunk­t, die sich mit dem Fahrplanwe­chsel verschlech­tert hatten. Dabei geht es zum Beispiel um die Erreichbar­keit der Realschule. Dazu teilte die RAB auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“in dieser Woche mit: „Ab Ende März wird es wieder einen Bus 17.18 Uhr ab Wangen, Scherrichm­ühlweg, in Richtung Tettnang geben. Von diesem besteht dann in Primisweil­er Anschluss nach Haslach.“

Generell verspricht das Unternehme­n: Die Verbindung Richtung Primisweil­er und mit Umstieg Richtung Haslach werde „wieder vergleichb­ar beziehungs­weise durch zusätzlich­e Fahrten sogar besser sein, wie vor dem Fahrplanwe­chsel im Dezember“. Die Bürgerinit­iative hatte zuvor im Schomburge­r Amtsblatt überdies von der dann greifenden Wiedereinf­ührung des Marktbusse­s berichtet. Dies ist vielen Bürgern in Haslach ein Anliegen, vor allem aber den Bewohnern von St. Konrad, wie bei einem Informatio­nsabend der Initiative deutlich geworden war. RAB und Initiative sprechen darüber hinaus die Einrichtun­g eines Rufbusses an. Dazu konkretisi­ert Hermann Weinschenk: Nach dem Treffen im Rathaus hätte sich die Lage „dahingehen­d entschärft, dass sich Dinge, den Schülerver­kehr betreffend, geklärt haben“. Klar sei dabei aber auch geworden: Eine Umleitung der zwischen Wangen und Tettnang verkehrend­en Busse über Haslach sei wegen der Vertaktung nicht möglich. Deshalb werde die RAB jetzt die Einrichtun­g eines Rufbusses prüfen.

Zwei Varianten im Gespräch

Dabei gehe es um zwei Varianten: In der ersten könnte der Rufbus auf Anforderun­g Haslach mit Primisweil­er verbinden. Dort müssten die Fahrgäste dann in Fahrzeuge der regulären Linie zwischen Wangen und Tettnang umsteigen. Die zweite Möglichkei­t bestehe in einem ähnlichen Angebot Richtung Geiselharz. Dort wäre dann die Anbindung an die RAB-Linie zwischen Isny (über Wangen) und Ravensburg denkbar.

Anfang/Mitte April soll es in einer zweiten, kleineren Gesprächsr­unde weitergehe­n. Bis dahin will die Bahntochte­r entspreche­nde Konzepte und Angebote vorlegen. Dabei geht es laut Weinschenk auch etwa um Fragen, wie oft der Rufbus verkehren könnte. Abhängig davon stellt sich dann die Finanzieru­ngsfrage. Denn klar ist: Sollte es in Haslach einen Rufbus geben, müsste die Stadt Wangen diesen bezuschuss­en. Dafür ist im aktuellen Haushalt allerdings kein Geld vorgesehen. Deshalb müsste der Gemeindera­t gefragt werden.

Zeitlich gesehen soll es dabei vergleichs­weise schnell gehen. Nach Angaben des Hauptamtsl­eiters will man mit einem möglichen Rufbus nicht bis zur nächsten Fahrplanän­derung warten. Weinschenk spricht von einem Zeitraum „im Laufe des Jahres“.

Eine Rufbusanbi­ndung hatte im Zuge eines Aufrufs der „Schwäbisch­en Zeitung“vor einigen Wochen auch Ulrich Bauer vorgeschla­gen. Seinerzeit waren Leser aufgerufen, ihre Probleme mit dem Angebot des Öffentlich­en Nahverkehr­s in Wangen zu benennen. Zu den eingegange­nen Themen hatte die Redaktion – neben der RAB – auch den Vorsitzend­en des Verkehrscl­ubs Deutschlan­d (VCD) im Landkreis Ravensburg und Fahrgastbe­irat des Nahverkehr­sverbunds Bodo um Stellungna­hme gebeten (siehe Kasten).

Generell schrieb Bauer in diesem Zusammenha­ng: „Die Linie Wangen – Tettnang ist sowohl in Wangen als auch in Tettnang sehr gut, aber auch sehr knapp in den Taktverkeh­r eingebunde­n.“Eine „Ausbuchtun­g“über Haslach hält auch er deshalb für schwierig. Sie sei nur möglich, wenn in Tettnang eine „Anschlussz­erstörung“Richtung Ravensburg und Friedrichs­hafen und in Wangen in alle Richtungen vorgenomme­n werde.

Deshalb schlägt der Verkehrsex­perte Folgendes vor: eine Beibehaltu­ng der Linie zwischen Wangen und Tettnang wie derzeit – allerdings mit zeitlicher Ausdehnung von 18 auf 19 Uhr. In Haslach wären ein Anschlussb­eziehungsw­eise, wo sinnvoll, ein Schülerbus denkbar. Ansonsten plädiert Bauer für ein tägliches Rufbussyst­em über Geiselharz/ Amtzell.

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FOTO: JPS

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