Schwäbische Zeitung (Wangen)

CDU tritt mit voller Liste zur Wahl an

Christdemo­kraten wollen stärkste Kraft in Wangen bleiben – Vier Wahlthemen

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Die Kandidaten­kür für die Wangener Gemeindera­tswahl ist beendet. Mit der CDU hat auch die fünfte und letzte am 26. Mai antretende Partei oder Vereinigun­g ihre Bewerber nominiert. Und: Sie ist die einzige, die den Wählern in Stadt wie Ortsteilen komplett gefüllte Listen anbieten kann, wie Stadtverba­ndsvorsitz­ender Christian Natterer am Mittwochab­end im Weinstadl Rimmele betonte.

Somit treten die Christdemo­kraten mit zusammen 39 Gemeindera­tskandidat­en an. Dabei war es ihnen zuletzt gelungen, auch die letzten beiden Bewerberpl­ätze in der Stadt sowie in Leupolz zu besetzen. Auch vor diesem Hintergrun­d erklärte Natterer: „Was sich heute Abend so locker anhört, war wirklich Knochenarb­eit.“Wahlleiter Waldemar Westermaye­r berichtete, dass Selbiges auch in seiner Heimatstad­t Leutkirch in diesem Jahr „nicht so einfach“gewesen sei.

Drei Wahlziele formuliert

Als Wahlziele formuliert­e Natterer drei Punkte: Erstens will CDU „mit Abstand stärkste Fraktion im Gemeindera­t“bleiben. Derzeit stellt sie 15 von 36 Stadträten. Außerdem möchte sie weiterhin aus jedem der sechs Teilorte mindestens je ein Ratsmitgli­ed stellen, in Neuravensb­urg möglichst zwei. Und auch für die Kreistagsw­ahl gab er als Richtschnu­r an, die drei CDU-Sitze dort zu halten.

Inhaltlich präsentier­te der Vorsitzend­e vier Themen, „die uns auch deutlich vom einen oder anderen Mitbewerbe­r unterschei­den“: den Erhalt und die Schaffung von Parkplätze­n, den Wohnungsba­u, bei dem die CDU keine Wohnform ausschließ­e, einen schnellstm­öglichen Baubeginn der Bahnunterf­ührung an der B32 – unabhängig vom Termin der Landesgart­enschau – und die Bereitstel­lung von städtische­n Eigenmitte­ln, um finanziell­e Lücken bei der Förderung des Breitbanda­usbaus zu schließen.

Fraktionsc­hef und Spitzenkan­didat Hans-Jörg Leonhardt unternahm zudem einen Streifzug durch viele Themen der Gemeindera­tsarbeit. Zum zuletzt viel diskutiert­en Kopfsteinp­flaster in der Altstadt kündigte er „ebene Flächen“in der zur Sanierung anstehende­n Karlstraße an. Diese schafften „einen Kompromiss“. In Sachen Öffentlich­em Nahverkehr, aktuell ebenfalls vielfältig­er Dauerbrenn­er, erklärte Leonhardt: „Wir wollen einen neuen ÖPNV, da war die CDU Vorreiter.“Wichtig sei jetzt, auf das Konzept des Landkreise­s „aufzusetze­n“.

Und beim von der Stadt geplanten Bau einer neuen Sporthalle am Schulzentr­um schürte er Hoffnung auf die in der Schwebe befindlich­en Bundeszusc­hüsse. Dazu bestätigte später der Landtagsab­geordnete Raimund Haser: Wangen habe im landesweit­en Ranking „eine sehr gute Position“. Diese sei bedeutsam, da der Bund vor derlei Entscheidu­ng oft die Länder frage.

Christian Natterer erläuterte zudem CDU-Positionen in der Kreispolit­ik: Bei der letztjähri­gen Berufsschu­ldebatte hätten die Christdemo­kraten die OBs von Wangen und Leutkich „an einen Tisch gebracht“. So erst sei der gefundene Kompromiss möglich geworden. Mit der geplanten Gründung einer Planungsge­sellschaft Oberschwab­en könnten nach seiner Einschätzu­ng nicht nur Großprojek­te schneller voran kommen, sondern auch manche Radwege oder der Ausbau der B32 zwischen Amtzell und Bodnegg.

Kinderambu­lanz erneut Thema

Erneut untermauer­te der CDU-Spitzenkan­didat für die Kreistagsw­ahl die Gedankensp­iele zur Einrichtun­g einer Kindernotf­allambulan­z nachts und an Wochenende­n am Wangener Krankenhau­s. Ein Besuch bei einer vergleichb­aren Einrichtun­g im Zollernalb­kreis solle Informatio­nen dazu bringen, wie diese auch ohne Kinderklin­ik möglich sei. Außerdem will er die Schaffung einer entspreche­nden „fachärztli­chen Stelle“am Engelberg geprüft sehen. „Unabhängig von der Wahl“kündigte er überdies Gespräche mit den Wangener Kinderärzt­en an.

Direkt griff Natterer in diesem Zusammenha­ng die Grünen beziehungs­weise deren Landtagsab­geordnete Petra Krebs an. Sie hatte ihm bei dem Thema „Blauäugigk­eit“vorgeworfe­n: „Wir lassen uns von den Grünen nicht den Mund verbieten. Es geht um ein Thema, das uns weit über den Wahltag hinaus beschäftig­t. Wenn wir uns darüber keine Gedanken mehr machen dürfen, dann ist es weit gekommen.“

Landtagsab­geordneter Haser rückte auch die zeitgleich stattfinde­nde Europawahl in den Blick und benannte für beide Urnengänge „die drei größten Gegner“– unabhängig vom Parteibuch: Gleichgült­igkeit, Oberflächl­ichkeit und Egoismus. All dies sei in der Gesellscha­ft verstärkt zu beobachten.

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FOTO: STEPPAT Die CDU tritt mit gefüllten Listen zur Gemeindera­tswahl an. Hier präsentier­en sich die bei der Nominierun­g anwesenden Kandidaten.

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