CDU tritt mit voller Liste zur Wahl an
Christdemokraten wollen stärkste Kraft in Wangen bleiben – Vier Wahlthemen
WANGEN - Die Kandidatenkür für die Wangener Gemeinderatswahl ist beendet. Mit der CDU hat auch die fünfte und letzte am 26. Mai antretende Partei oder Vereinigung ihre Bewerber nominiert. Und: Sie ist die einzige, die den Wählern in Stadt wie Ortsteilen komplett gefüllte Listen anbieten kann, wie Stadtverbandsvorsitzender Christian Natterer am Mittwochabend im Weinstadl Rimmele betonte.
Somit treten die Christdemokraten mit zusammen 39 Gemeinderatskandidaten an. Dabei war es ihnen zuletzt gelungen, auch die letzten beiden Bewerberplätze in der Stadt sowie in Leupolz zu besetzen. Auch vor diesem Hintergrund erklärte Natterer: „Was sich heute Abend so locker anhört, war wirklich Knochenarbeit.“Wahlleiter Waldemar Westermayer berichtete, dass Selbiges auch in seiner Heimatstadt Leutkirch in diesem Jahr „nicht so einfach“gewesen sei.
Drei Wahlziele formuliert
Als Wahlziele formulierte Natterer drei Punkte: Erstens will CDU „mit Abstand stärkste Fraktion im Gemeinderat“bleiben. Derzeit stellt sie 15 von 36 Stadträten. Außerdem möchte sie weiterhin aus jedem der sechs Teilorte mindestens je ein Ratsmitglied stellen, in Neuravensburg möglichst zwei. Und auch für die Kreistagswahl gab er als Richtschnur an, die drei CDU-Sitze dort zu halten.
Inhaltlich präsentierte der Vorsitzende vier Themen, „die uns auch deutlich vom einen oder anderen Mitbewerber unterscheiden“: den Erhalt und die Schaffung von Parkplätzen, den Wohnungsbau, bei dem die CDU keine Wohnform ausschließe, einen schnellstmöglichen Baubeginn der Bahnunterführung an der B32 – unabhängig vom Termin der Landesgartenschau – und die Bereitstellung von städtischen Eigenmitteln, um finanzielle Lücken bei der Förderung des Breitbandausbaus zu schließen.
Fraktionschef und Spitzenkandidat Hans-Jörg Leonhardt unternahm zudem einen Streifzug durch viele Themen der Gemeinderatsarbeit. Zum zuletzt viel diskutierten Kopfsteinpflaster in der Altstadt kündigte er „ebene Flächen“in der zur Sanierung anstehenden Karlstraße an. Diese schafften „einen Kompromiss“. In Sachen Öffentlichem Nahverkehr, aktuell ebenfalls vielfältiger Dauerbrenner, erklärte Leonhardt: „Wir wollen einen neuen ÖPNV, da war die CDU Vorreiter.“Wichtig sei jetzt, auf das Konzept des Landkreises „aufzusetzen“.
Und beim von der Stadt geplanten Bau einer neuen Sporthalle am Schulzentrum schürte er Hoffnung auf die in der Schwebe befindlichen Bundeszuschüsse. Dazu bestätigte später der Landtagsabgeordnete Raimund Haser: Wangen habe im landesweiten Ranking „eine sehr gute Position“. Diese sei bedeutsam, da der Bund vor derlei Entscheidung oft die Länder frage.
Christian Natterer erläuterte zudem CDU-Positionen in der Kreispolitik: Bei der letztjährigen Berufsschuldebatte hätten die Christdemokraten die OBs von Wangen und Leutkich „an einen Tisch gebracht“. So erst sei der gefundene Kompromiss möglich geworden. Mit der geplanten Gründung einer Planungsgesellschaft Oberschwaben könnten nach seiner Einschätzung nicht nur Großprojekte schneller voran kommen, sondern auch manche Radwege oder der Ausbau der B32 zwischen Amtzell und Bodnegg.
Kinderambulanz erneut Thema
Erneut untermauerte der CDU-Spitzenkandidat für die Kreistagswahl die Gedankenspiele zur Einrichtung einer Kindernotfallambulanz nachts und an Wochenenden am Wangener Krankenhaus. Ein Besuch bei einer vergleichbaren Einrichtung im Zollernalbkreis solle Informationen dazu bringen, wie diese auch ohne Kinderklinik möglich sei. Außerdem will er die Schaffung einer entsprechenden „fachärztlichen Stelle“am Engelberg geprüft sehen. „Unabhängig von der Wahl“kündigte er überdies Gespräche mit den Wangener Kinderärzten an.
Direkt griff Natterer in diesem Zusammenhang die Grünen beziehungsweise deren Landtagsabgeordnete Petra Krebs an. Sie hatte ihm bei dem Thema „Blauäugigkeit“vorgeworfen: „Wir lassen uns von den Grünen nicht den Mund verbieten. Es geht um ein Thema, das uns weit über den Wahltag hinaus beschäftigt. Wenn wir uns darüber keine Gedanken mehr machen dürfen, dann ist es weit gekommen.“
Landtagsabgeordneter Haser rückte auch die zeitgleich stattfindende Europawahl in den Blick und benannte für beide Urnengänge „die drei größten Gegner“– unabhängig vom Parteibuch: Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit und Egoismus. All dies sei in der Gesellschaft verstärkt zu beobachten.