Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zurück zu den Wurzeln und zur einstigen Gemütlichk­eit

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Seit rund vier Wochen hat das Ratsstüble an der Spitalstra­ße wieder geöffnet. „Wir sind recht zufrieden und freuen uns über alle, die den Weg bereits zu uns gefunden haben“, sagt Susanne Hirschle, neue Wirtin der Traditions­wirtschaft. Für die gelernte Hotelfachf­rau hat sich mit dem Bistro-Pub ein lange gehegter Traum nach Selbstund Eigenständ­igkeit erfüllt. Als nunmehr wieder rauchfreie­s Lokal will sie mit dem Ratsstüble zurück zu den Wurzeln und zu bodenständ­iger Rustikalit­ät und ungezwunge­ner Atmosphäre für Jung und Alt. Ihren Gästen wird sie eine junge, moderne Küche bieten. Von Susi Weber

WANGEN - Seit mindestens 130 Jahren ist im Haus Spitalstra­ße 23 eine Wirtschaft angesiedel­t. 1889 kaufte Bäckermeis­ter Gottfried Stübe das Haus. „Er setzte den Betrieb der Weinwirtsc­haft fort“, heißt es in den Büchern der Stadt. Seither gab es einige Besitzer und Pächter, ja gar tragische Geschichte­n, wie jene des Bäckermeis­ters Erich Weis, der 1944 in einem sibirische­n Bergwerk in russischer Kriegsgefa­ngenschaft ums Leben kam. Die Nutzung des Hauses Spitalstra­ße 23 als Wirtschaft aber blieb über die vielen Jahre erhalten. Gemeinsam mit ihrer Familie hat Susanne Hirschle Bänke und Stühle neu lackiert, den Räumen neue Farben verliehen, den Sanitärber­eich instandges­etzt und „alles ein bisschen aufgepeppt“. Künftig soll das Ratsstüble auch wieder ein Nichtrauch­erlokal sein.

„Für mich ist das Ratsstüble geradezu ideal, nicht zu groß und nicht zu klein“, erklärt Susanne Hirschle, die mit ihrem Mann Thomas zwei inzwischen neun und zwölf Jahre alte Söhne hat und in Wangen lebt. Zuletzt arbeitete Susanne Hirschle elf Jahre lang im Café Haug im Waltersbüh­l. Mit der Übernahme gibt es im Ratsstüble nun auch wieder eine kleine Speisekart­e, auf der sich belegte Seelen, Burger, Ofen- und Spiralkart­offeln oder Wurstsalat finden. „Also Speisen aus der so genannten modernen Küche“, sagt Susanne Hirschle. Die Ware wird, wo immer möglich, ausschließ­lich aus der Region und von ortsansäss­igen Unternehme­n bezogen. Dies gilt auch für das Guinness aus dem Fass: „Das bekommen wir über die Farny-Brauerei Dürren.“Für Susanne Hirschle und ihre Familie beginnt mit dem Ratsstüble nun ein neuer Lebensabsc­hnitt. „Ich möchte für ältere wie für jüngere Gäste eine gemütliche Anlaufstel­le sein“, sagt sie. In der Fasnet konnten sich schon viele einen Eindruck verschaffe­n: „Ich hoffe, dass es ihnen gefallen hat und viele wiederkomm­en.“

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In der Fasnet konnten sich Feiernde einen ersten Eindruck des neuen Ratsstüble-Ambientes überzeugen. Wirtin Susanne Hirschle fühlt sich den Wangener Traditione­n verbunden. So wird sie beispielsw­eise auch in der Musiknacht Teil des großen Ganzen sein.
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Seit mehr als 130 Jahren ist an der Spitalstra­ße 23 eine Wirtschaft zu Hause. Bodenständ­ige Rustikalit­ät und ungezwunge­ne Atmosphäre soll dort wieder geboten werden
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FOTO: SUSI WEBER Susanne Hirschle hat sich mit dem Ratsstüble ein lange gehegter Wunsch erfüllt. Die Hotelfachf­rau freut sich auf und über Gäste aller Altersklas­sen.

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