In vier Spielen alles klar machen
Die Ravensburg Towerstars könnten schon am Wochenende den Einzug ins Play-off-Halbfinale feiern
RAVENSBURG - Für die Ravensburg Towerstars gibt es nach den ersten zwei Play-off-Spielen gegen den EC Bad Nauheim eigentlich keinen Grund zur Klage. Eigentlich. Denn ein kleines Ärgernis ist für die in der Viertelfinalserie mit 2:0 führenden Towerstars der geänderte Play-offRhythmus.
Nach der Hauptrunde denken Eishockeyspieler für gewöhnlich in folgenden Schritten: Dienstag, Freitag, Sonntag, Dienstag, Freitag, Sonntag, usw. In dieser Saison ist das etwas anders. Die DEL2 hat beschlossen, die Viertelfinals zu entzerren. So wird Freitag, Sonntag, Freitag, Sonntag, Dienstag, Freitag, Sonntag gespielt. Ungewohnt lange war deshalb die Pause zwischen Spiel zwei und drei. Was macht ein Eishockeytrainer also, um die Konzentration hoch zu halten? Er schickt seine Spieler jeden Tag aufs Eis – mit Ausnahme des freien Montags. So einfach lautete zumindest die Antwort von Rich Chernomaz nach dem Donnerstagstraining auf die entsprechende Frage.
„Durch diese lange Pause könnte das Momentum verloren gehen“, fürchtet Chernomaz. Er meint damit das gute Gefühl aus zwei Siegen, dass er gerne zügig wieder aufs Eis gebracht hätte. Also am Dienstagabend. So musste das Gefühl noch drei Tage länger anhalten. „Fokussiert und konzentriert bleiben“, das habe er der Mannschaft unter der Woche immer wieder eingetrichtert, sagt Chernomaz.
Chernomaz: „Wir gehen nicht aufs Eis, um zu verlieren“
Dass seine Spieler auch in Spiel drei bereit sein werden, ihre Leistung von Spiel eins (3:2) und Spiel zwei (5:1) zu bestätigen – davon ist Chernomaz überzeugt. Was er selbst von den kommenden Partien gegen Bad Nauheim erwartet, beantwortet er so: „Wir gehen nicht aufs Eis, um zu verlieren.“Heißt nix anderes als: Wir wollen die Serie in vier Spielen entscheiden. Der erste Schritt wäre ein Sieg in Spiel drei am Freitag (20 Uhr) in der heimischen CHG-Arena.
Dass da Bad Nauheim etwas dagegen hat, liegt auf der Hand. „Die Jungs kotzen wegen der einfachen Gegentore und wollen das nicht auf sich beruhen lassen. Ich habe aber keinen gesehen, der jetzt aufgeben will“, sagte Nauheims Trainer Christof Kreutzer der „Wetterauer Zeitung“nach dem 1:5 am Sonntagabend. „Der eine oder andere unserer Jungs muss jetzt über sich hinauswachsen und vorangehen“, ergänzte der Sportliche Leiter Matthias Baldys. Zuversichtlich stimmt die Bad Nauheimer, dass der in Spiel zwei krank fehlende Goalie Felix Bick zurück in den Kader kehrt und Topscorer Dustin Sylvester wieder bei Kräften ist, nachdem er das erste Wochenende von Krankheit geschwächt übers Eis lief und so gut wie nichts bewirkte.
Personelle Sorgen hatten die Towerstars zum Auftakt in die Play-offs nicht. Auch vor dem zweiten Wochenende sieht es sehr gut aus. Chernomaz konnte auf die 22 Spieler zurückgreifen, die für den optimalen Start mit zwei Siegen verantwortlich zeichneten. DEL2, Play-off-Viertelfinale, 3. Spieltag (Best of Seven): Ravensburg Towerstars – EC Bad Nauheim (Serienstand: 2:0), Löwen Frankfurt – Eispiraten Crimmitschau (2:0), Bietigheim Steelers – Dresdner Eislöwen (1:1), ESV Kaufbeuren – Lausitzer Füchse (1:1).