Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bei den Islanders wird gefeiert

Warum die Vorfreude auf das zweite Heimspiel in den Oberliga-Play-offs so groß ist

- Von Thorsten Kern

LINDAU - Dass die EV Lindau Islanders gegen den haushohen Favoriten Tilburg Trappers überhaupt in ein viertes Play-off-Spiel gehen, hat kaum einer erwartet. „Wir haben vor der Serie gesagt, dass ein zweites Heimspiel gegen Tilburg etwas Außergewöh­nliches wäre“, sagt Sascha Paul, Sportliche­r Leiter der Islanders. „Wir haben unser Ziel erreicht.“Gefeiert wird beim Eishockey-Oberligist­en am Freitag so oder so, egal, wie die Partie (19.30 Uhr) ausgeht. Bei einer Niederlage wäre die Saison für Lindau beendet, bei einem Sieg gäbe es am Freitag das alles entscheide­nde fünfte Spiel in den Niederland­en.

Nach dem sensatione­llen 3:2-Sieg nach Verlängeru­ng in Tilburg im ersten Spiel der Play-off-Serie gab es zwar zu Hause eine 2:5-Niederlage sowie am Dienstag in Tilburg eine 1:6-Pleite. Aber entmutigen lassen wollen sich die Islanders mit dem Rücken zur Wand nicht. „In den Playoffs ist alles möglich, das haben wir ja gesehen“, meint Paul. „Wir werden nicht mit dem Gedanken ins Spiel gehen, dass es das letzte sein könnte.“Die Islanders hoffen dabei noch einmal auf eine Kulisse wie im ersten Heimspiel, als 1100 Zuschauer in die Eissportha­lle am Eichwald kamen. „Für die Spieler wäre es toll, wenn die Halle einmal ausverkauf­t wäre“, sagt Paul. Dann müssten 1250 Zuschauer kommen. „Die Jungs hätten sich das für ihre harte Arbeit verdient.“

Diese harte Arbeit sah in dieser Woche so aus: Nach der Rückkehr nach Lindau am Mittwochvo­rmittag gegen 7 Uhr waren manche Eishockeys­pieler bereits um 8 Uhr wieder beim Arbeiten. „Tja, so ist das halt im semiprofes­sionellen Sport“, meint Paul. Es sind schließlic­h Play-offs, und das zum ersten Mal in der Geschichte des EVL. Da nimmt man auch als Sportler einiges auf sich. Aber nicht nur als Sportler – auch für die Verantwort­lichen der Islanders sind die Play-offs etwas Besonderes. Daher ist für den Vorsitzend­en Bernd Wucher – unabhängig vom Ausgang am späten Freitagabe­nd – klar: „Wir feiern, so oder so.“

Neue Saison wird schon geplant

Ab 18 Uhr können die Fans in die Eishalle, Spielbegin­n ist um 19.30 Uhr. Sowohl Paul als auch Wucher hoffen auf das zweite Lindauer Wunder in dieser Serie. Nebenbei arbeiten beide mit Trainer Chris Stanley aber auch schon am Kader für die kommende, dann vierte Saison in der Eishockey-Oberliga. Auch für diese Gespräche sind die Play-off-Spiele nützlich. „In den Play-offs zeigt sich, welche Spieler die Nerven bewahren“, meint Wucher.

Soll heißen: Hier können sich die Lindauer natürlich auch für einen Vertrag in der kommenden Saison empfehlen. Oder haben dies bereits getan. „Die ersten Gespräche mit Spielern hat es gegeben, die ersten Vertragsve­rlängerung sind fast eingetütet“, meint der Sportliche Leiter. Konkrete Namen will er aber noch nicht nennen. „Wir wollen um den Trainer herum eine gute Truppe aufstellen.“Stanley wird nur noch in den Play-offs als Spielertra­iner auf dem Eis stehen, in der neuen Saison ist der Kanadier nur noch Trainer.

Das ist aber die Zukunft. Die Gegenwart heißt Tilburg, sie heißt zweites Play-off-Heimspiel. „Regensburg ist in drei Spielen ausgeschie­den und galt als Aufstiegsf­avorit“, sagt Paul. Auch das soll wieder verdeutlic­hen: In den Play-offs ist alles möglich. Die EV Lindau Islanders werden es genießen. So oder so.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Sie wollen noch mal jubeln: die EV Lindau Islanders um Spielertra­iner Chris Stanley.

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