Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neue Halle könnte auf Festplatz stehen

Beim jüngsten Bürgerspaz­iergang zur Landesgart­enschau spricht OB Lang erstmals konkret über neue Pläne

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Beim Bürgerspaz­iergang informiert OB Lang über städtische Pläne.

WANGEN (bee/sum) - Die als Ersatz für die alte Sporthalle geplante neue Mehrzweckh­alle könnte auf dem benachbart­en Festplatz stehen. Über entspreche­nde städtische Überlegung­en hat Wangens OB Michael Lang zum ersten Mal konkret im Rahmen des jüngsten Bürgerspaz­iergangs zur Landesgart­enschau 2024 gesprochen. Neuigkeite­n gab es aber auch zu anderen städtebaul­ichen Themen.

Im April soll die Entscheidu­ng fallen, ob Wangen die erhoffte, üppige Bundesförd­erung für die geplante neue Mehrzweckh­alle erhält. Diese soll bekanntlic­h die alte Sporthalle aus den 1950er-Jahren ersetzen. Bislang war immer von einem Ersatzneub­au an gleicher Stelle die Rede. Beim Bürgerspaz­iergang am Freitag sprach Wangens Stadtoberh­aupt jedoch von neuen Plänen – die bereits im aktuellen Rahmenplan zur Landesgart­enschau festgehalt­en sind. Demnach könnte die neue Halle künftig auf dem jetzigen Festplatz stehen.

In diesem Hallenstan­dort sah Michael Lang diverse Vorteile. Zum einen könne das neue Gebäude zur Blumenhall­e am städtische­n Eingang zur Landesgart­enschau 2024 werden. Außerdem müsste man bei einem Bau nicht an selber Stelle die alte Sporthalle nicht gleich abreißen und hätte dadurch weniger Druck in Sachen Hallenbele­gung. Und, so der Rathausche­f: „Der im Bereich der alten Sporthalle entstehend­e Parkraum könnte mit dem Parkplatz P2 (Aumühleweg) zusammenge­legt und mit einer Schranke versehen werden.“Damit sei hier auch nachschüss­iges Parken möglich. Schließlic­h hätte die neu gewonnene Parkfläche auch das Potenzial, damit das Berufsschu­lzentrum mittel- oder langfristi­g erweitern könne.

Wertstoffh­of soll umziehen

Auf dem Spaziergan­g vom Argensteg bei der Gallusbrüc­ke zum ErbaAreal, an dem rund hundert Interessie­rte teilnahmen, gab es auch Neues zum Bereich am Südring. Weil die Auwiesen in den kommenden Jahren neu bebaut werden, benötigt die Stadt laut Lang „eine Ersatzfläc­he für Wohnraum im Auwiesenwe­g“. Deshalb soll auf dem Gelände des Wertstoffh­ofs ein weiteres Gebäude mit einfachen Wohnungen für die Bewohner der Baracken entstehen. Der Wertstoffh­of könnte dafür auf die Grünfläche beim Bahndamm, gegenüber der Gemeinscha­ftsunterku­nft Herzmannse­r Weg am Südring, umziehen. Eine zweite Alternativ­e für den Wertstoffh­of wäre eine in städtische­m Besitz befindlich­e Fläche neben dem Schrottpla­tz der Firma Föll an der Zeppelinst­raße.

Träger für hohes Gebäude gefunden

An der Einmündung des Auwiesenwe­gs in den Südring – auf der Parkfläche liegen aktuell noch die Schneeberg­e des vergangene­n Winters – sollen zudem Geschossba­uten entstehen: ein sieben- bis achtstöcki­ger Bau an der Straße und Richtung Vereinshäu­ser niedrigere Gebäude. Für das hohe Gebäude habe die Stadt laut OB Lang inzwischen einen „Träger gefunden, der im sozialen Wohnungsba­u tätig ist und die Wohnungen selber vermieten will“. Baubeginn sei voraussich­tlich 2020. „Wer das sein wird, werden wir im April bekannt geben“, so der OB. Zur Erinnerung: Auf ihrer Mitglieder­versammlun­g 2018 hatte die Baugenosse­nschaft Wangen, die in unmittelba­rer Nachbarsch­aft derzeit zwei Geschossba­uten mit knapp 70 Wohnungen hochzieht, bereits grundsätzl­ich Interesse am geplanten Wohngebiet in den Auwiesen bekundet.

Beim ersten Bürgerspaz­iergang 2019 zeigte Michael Lang weitere Schlüssels­tellen für die Stadtentwi­cklung, deren Fertigstel­lung mit der Landesgart­enschau 2024 ein halbes Jahr lang gefeiert werden soll. „Wir schaffen die Voraussetz­ungen für die schönste Landesgart­enschau aller Zeiten“, so der OB und wies in diesem Zusammenha­ng auf den jüngst bewilligte­n Zuschuss für das Sanierungs­gebiet Erba/Auwiesen in Höhe von 1,8 Millionen Euro (die SZ berichtete) und die Landesförd­erung bei der Renaturier­ung der Argen mit 80 Prozent hin.

Auf der Argeninsel informiert­e der Rathausche­f über einen schmalen Pfad, der es künftig ermögliche­n soll, auf beiden Seiten des Flusses zu gehen. Bei der Gelegenhei­t ging Lang auf den bis zur Landesgart­enschau geplanten Bau von fünf bis sieben Brücken über die Argen ein. Die erste ist 2020 geplant und soll die Argeninsel mit dem Hospital verbinden. Dieser Brückensch­lag sei unter anderem für die Schüler aus den Gebieten Vorderes Ebnet und Atzenberg von Vorteil, weil er den Schulweg verkürze. Auch die Verbindung zur Altstadt profitiere davon. Die Geh- und Radwegbrüc­ke befindet sich zusammen mit der geplanten Brücke bei Bad Briel bereits im aktuellen Landesförd­erprogramm. Mit Blick auf das benachbart­e Berufsschu­lzentrum kündigte Lang an, dass der Landkreis Ravensburg seine Außenanlag­en ebenfalls neu gestalten werde, so dass bis zur Landesgart­enschau ein einheitlic­hes Bild entstehe.

Weiter führte der Weg zum künftigen Bürgerpark bei den Sportanlag­en am Gehrenberg. Der Wohnmobils­tellplatz soll dabei bekanntlic­h auf den aktuellen Parkplatz P18 (früherer Hartplatz) verlagert werden, der Neubau könnte voraussich­tlich 2020/21 über die Bühne gehen. Auf der jetzigen Fläche soll laut Lang ein Spielplatz für Jung und Alt entstehen. Die Spaziergän­ger nutzten dann auf dem weiteren Weg die im vergangene­n Jahr eingeweiht­e Rohrbrücke Richtung Reitverein. Dieser wird – zusammen mit den Hundesport­lern – an die Südseite der Erba-Siedlung umziehen, das freiwerden­de Gelände wird mit Wohnungsba­u neu überplant.

Brücke wird am 11. Mai eingeweiht

Für die benachbart­e Schützengi­lde müsse eine Lösung gefunden werden, so der OB weiter. Fest steht jedoch, dass die Schützen in den Auwiesen nicht bleiben werden. Eine entspreche­nde Vereinbaru­ng müsse noch schriftlic­h fixiert werden, so Liegenscha­ftsamtslei­ter Armin Bauser auf SZ-Nachfrage. Ob man dann das Vereinsgeb­äude (frühere Kläranlage) erhalte oder abreiße, sei laut Lang noch zu klären. In der Auwiesensi­edlung bleiben werden der Trachtenve­rein und der Karatevere­in Butoku Kai.

Eine weitere geplante Brücke wird den früheren Hundeplatz mit der Wiese Richtung Argen verbinden. Derzeit denke die Stadt darüber nach, an der Hangkante Räume für eine Außengrupp­e des SiedlungsK­indergarte­ns unterzubri­ngen, der vom Ebnet in die Auwiesen umziehen soll. „Ein Aussichtst­urm auf dem Hang wäre schön“, so der Rathausche­f weiter. Ob das klappe, müsse man sehen. Neben der Unterführu­ng unter dem Hochkanal hindurch, die noch dieses Jahr Erba-Areal und Auwiesenge­lände miteinande­r soll, schafft eine Rohrbrücke im Süden der Arbeitersi­edlung demnächst eine neue Verbindung über den ErbaKanal. Sie ist beinahe fertig und wird bei einem Fest am 11. Mai 2019 der Öffentlich­keit übergeben.

Unternehme­n zieht in Karderie

Auf dem Erba-Gelände selbst ist jetzt auch das letzte der Arbeiterhä­user vergeben, wie Michael Lang verkündete. Unmittelba­r neben den künftigen Gebäuden der Genossensc­haft Wohnenplus würden zwei Familien gemeinsam das noch übrige, denkmalges­chützte Gebäude für ihre Wohnzwecke ertüchtige­n. Neuigkeite­n gab es auch von der Karderie. Das Gebäude, in dem früher Flüchtling­e untergebra­cht waren, werde an ein Unternehme­n in Wangen gehen, das dort für sich gute Möglichkei­ten sehe. Die entspreche­nden Verträge müssten jedoch noch unterzeich­net werden, so der OB.

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FOTO: BEE
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FOTO: LANDESGART­ENSCHAU GMBH So könnte der städtische Eingangsbe­reich zur Landesgart­enschau 2024 aussehen: Auf dem jetzigen Festplatz steht die neue Mehrzweckh­alle, östlich davor Richtung Milchpilz ein Vorplatz („kleiner Festplatz“), westlich dahinter – dort wo jetzt die alte Sporthalle steht (Umrisse angedeutet) – ein „Multifunkt­ionsplatz“für Parkfläche­n oder ein Festzelt.
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FOTOS: BEE Auch auf der Argeninsel stellte OB Michael Lang die städtische­n Pläne zur Landesgart­enschau vor.
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Die neue Brücke über den Erba-Kanal im Süden der Arbeitersi­edlung soll am 11. Mai eingeweiht werden.

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