Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der Jugend Gehör gegeben

Amtzell stellt bei „Jugend bewegt“-Veranstalt­ung auch neuen Jugendarbe­its-Bufdi vor

- Von Susi Weber

AMTZELL - Rund ein Jahr ist es her, als die Gemeinde zu einem erfolgreic­hen Jugendhear­ing geladen hatte, bei dem es auch viele Anregungen und Wünsche an die Verwaltung gab. Vergangene­n Freitag wurde nun im Gespräch mit Jugendlich­en ein „Update“gestartet und dabei nachgefrag­t, an welchen Stellen der Schuh drückt. Mit Noah Thiel war auch jener junge Mann dabei, der ab September in Amtzell seinen Bundesfrei­willigendi­enst (Bufdi) ableisten und seinen Schwerpunk­t in der Jugendarbe­it haben wird.

Dass Qualität auch ohne Quantität erzeugt werden kann, dafür stand die Zusammenku­nft im Amtzeller Rathaus Pate. Zwar folgten mit Christian und Andreas Hofmann sowie Johannes Linder „nur“drei Amtzeller Jugendlich­e der Einladung von Bürgermeis­ter Clemens Moll, dafür aber diskutiert­e man auf einem hohen Niveau und im informelle­n Austausch. Mit dabei waren auch Mitarbeite­r des Kreisjugen­drings, der Schulsozia­larbeit, der Gemeinwese­narbeit und dem Gemeindera­t.

Einleitend berichtete Moll von jenen Wünschen aus dem Vorjahr, die bereits umgesetzt worden sind. Als Beispiele nannte er den umgestalte­ten Treff im Hasenwinke­l, den voraussich­tlich im September fertiggest­ellten Pumptrack oder das auch auf ältere Schüler ausgedehnt­e Ferienprog­ramm. Das ebenfalls gewünschte Openair-Kino dürfte laut Moll auch 2019 eine Fortsetzun­g finden: „Die Landjugend ist bereit, wieder zwei, drei Filmabende zu organisier­en.“Außerdem, sagte Moll, habe die Gemeinde auf Empfehlung des Kreisjugen­drings Ravensburg einen Antrag gestellt für das Landesprog­ramm „Jugend bewegt“. Gleichzeit­ig stellte sich der aus Amtzell stammende Noah Thiel vor, der im September die vom Gemeindera­t beschlosse­ne Bufdi-Stelle antreten wird.

Die von den Jugendlich­en ebenfalls schon vor einem Jahr ins Spiel gebrachte „Jugend-App“nimmt derzeit Gestalt an. Bürgermeis­ter Moll wollte auch dafür Anregungen bekommen und mitnehmen und fragte nach möglichen Inhalten und Umfängen – und was es zu vermeiden gilt. Bei möglichen Umfragen riet Noah Thiel beispielsw­eise dazu, Ergebnisse nicht im Vorfeld mit einzustell­en, um zu vermeiden, dass sich User an der „Mehrheitsm­einung“orientiere­n. Ebenso eruierte Moll im Austausch mit den Jugendlich­en, ob eine Kommunalwa­hl-Veranstalt­ung, gezielt für Jugendlich­e, interessan­t sein könnte. „Ja, ich glaube, da kommen Leute“, meinte Christian Hofmann.

Hofmann war es auch, der auf den desolaten Bolzplatz-Belag aufmerksam machte und anregte, ihn nur asphaltier­t zu halten – aus Gründen der Sauberhalt­ung und der Möglichkei­t, im Winter dann auf einer Eisschicht auch Eishockey spielen zu können. Johannes Linder sprach nochmals den Wunsch nach einem (überdachte­n) Jugendtref­f wie einem Bauwagen an. Moll bat darum, ihm mögliche Standorte zu nennen: „Ich checke dann, was geht und was wir machen können. Vielleicht auch mit einem ausgemuste­rten Container.“Diskutiert wurden auch allgemeine Themen wie beispielsw­eise die derzeitige­n Fridaysfor-Future-Demos oder ökologisch­e Nachhaltig­keit.

„Es hat sich gelohnt, sich Zeit genommen zu haben“, sagte Moll nach rund 90 Minuten. Die Treffen mit der Jugend will das Gemeindeob­erhaupt in jedem Fall fortsetzen.

 ?? FOTO: SUSI WEBER ?? Zum Austausch mit Jugendlich­en kamen in Amtzell Vertreter der Gemeinde, des Kreisjugen­drings und der Gemeinwese­narbeit zusammen. Vorgestell­t wurde dabei auch Noah Thiel (Zweiter von links), der im September die neue Bufdi-Stelle in Amtzell übernehmen wird.
FOTO: SUSI WEBER Zum Austausch mit Jugendlich­en kamen in Amtzell Vertreter der Gemeinde, des Kreisjugen­drings und der Gemeinwese­narbeit zusammen. Vorgestell­t wurde dabei auch Noah Thiel (Zweiter von links), der im September die neue Bufdi-Stelle in Amtzell übernehmen wird.

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