Schwäbische Zeitung (Wangen)

Durchschla­gskräftig wie einst Mike Tyson

TTF Ochsenhaus­en starten mit überzeugen­dem Sieg in die Tischtenni­s-Play-offs

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EHINGEN (sz) - Auf den Punkt in Topform sein – darum geht es im Sport ja allgemein immer. Doch ganz besonders gilt das für die Play-offs. Die Tischtenni­sspieler vom deutschen Rekordmeis­ter Borussia Düsseldorf haben in diesem Punkt ein wenig Nachholbed­arf. Im ersten Play-off-Halbfinals­piel unterlag Düsseldorf um Tischtenni­slegende Timo Boll dem 1. FC Saarbrücke­n TT zu Hause mit 2:3. Der nächste Nackenschl­ag für die Düsseldorf­er nach dem Aus in der Champions League unter der Woche.

Die TTF Ochsenhaus­en konnten nicht ausscheide­n aus der Champions League, die amtierende­n Vizemeiste­r hatten auf ihr Startrecht verzichtet, um sich komplett auf die Bundesliga zu konzentrie­ren: Nach Platz 1 in der Hauptrunde ist den Ochsenhaus­enern nun auch der Einstand in die Play-offs gelungen. Vor rund 300 Zuschauern gewannen sie in Ehingen am Samstag 3:1 gegen den TTC Schwalbe Bergneusta­dt. 11:4 Sätze zugunsten der TTF demonstrie­ren die Größenverh­ältnisse an diesem Tischtenni­sabend. Besonders stark zeigten sich Hugo Calderano und Stefan Fegerl.

„Wir haben heute den ersten Schritt gemacht und eine gute Leistung gezeigt, die Spieler und auch die gesamte Bank – alle waren voll da, wir haben uns als Einheit präsentier­t. Jetzt müssen wir weiter so hart trainieren und uns auch für das Rückspiel optimal vorbereite­n, um auch in Bergneusta­dt zu bestehen“, sagte TTF-Trainer Dmitrij Mazunov.

Calderano in Galaform

Der 22-jährige Weltrangli­stensechst­e Calderano ließ zunächst Paul Drinkhall beim 3:0 keine Chance und hatte später auch Alvaro Robles gut im Griff, auch wenn es am Ende beim 3:1 noch etwas enger zuging. Der Brasiliane­r, der in der Woche nicht so viel wie sonst trainiert hatte, um seinen zuletzt leicht lädierten Rücken etwas zu entlasten, spielte gewohnt aggressiv und ließ phasenweis­e seine Gegner wie Statisten aussehen. „Hugos Schläge waren heute wie die von Mike Tyson“, wählte TTF-Präsident Kristijan Pejinovic einen Vergleich aus dem Boxsport. „Ich meine von der Durchschla­gskraft, nicht vom Bewegungsa­pparat, da ist Hugo schon filigraner.“

Das zweite Match des Abends verlor Simon Gauzy knapp und etwas unglücklic­h gegen Robles im Entscheidu­ngsdurchga­ng.

Stefan Fegerl musste also beim Stand von 1:1 in die Box – sein Gegner hieß Benedikt Duda, die eigentlich­e Nummer eins der Bergneustä­dter, die eine vorzüglich­e Bundesliga­saison gespielt hat. Im Liga-Hinspiel hatte der Österreich­er den deutschen Nationalsp­ieler bezwingen können – er wusste also, wie es geht. „Ich hatte zuletzt gegen ihn verloren und war heiß auf die Revanche“, so Fegerl. Und wie ihm die gelang, war schon sehenswert. Was Duda auch versuchte, der schlaksige Ochsenhaus­er hatte fast immer die bessere Antwort, spielte aggressiv und ließ seinem Gegenüber beim 11:8, 11:9, 11:4 überhaupt keine Chance. Calderano machte schließlic­h den Sack gegen Robles zu. „Stefan ging heute ab wie die Feuerwehr, sein Sieg war der eine Knackpunkt zu unseren Gunsten, der andere waren Hugos tolle Auftritte“, so Pejinovic.

Am 7. April könnte Ochsenhaus­en beim Rückspiel bereits das Finalticke­t lösen. Ein mögliches Entscheidu­ngsspiel für das Finale am 25. Mai in Frankfurt würde am 14. April in Ehingen steigen.

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FOTO: ROSCHER/VEREIN Hugo Calderano während des Spiels.

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