Welche Herausforderung wollen Sie im Hinblick auf das stete Wachstum der Gemeinde angehen?
Wir stehen für ein behutsames Wachstum im Einklang mit der Natur. Das Wachstum muss langsamer erfolgen als in den letzten Jahren. Notwendige Infrastrukturmaßnahmen müssen mit wachsen. Die Ausweisung von Gewerbeflächen und Wohngebieten sollten in einem vernünftigen Verhältnis stehen.
Nach mehreren Anläufen der FWK haben wir eine Prioritätenliste durchgesetzt, die künftige Investitionen nach deren Dringlichkeit und Finanzierbarkeit ordnet. Schwerpunkt in den nächsten Jahren sind die Neubauten der Kindergärten in Kißlegg und Waltershofen. Investitionskosten der Kindergärten circa zehn Millionen Euro. Auf Antrag von uns wurde die Neuverschuldung von ursprünglich 3,7 Millionen Euro auf zwei Millionen Euro gedeckelt. Das bedeutet moderates Wachstum unter Berücksichtigung der Folgekosten. Es ist fraglich, ob das Gedeihen der Gemeinde im steten Wachstum zu suchen ist, da die zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen wie Kindertageseinrichtungen, Kindergärten, Schulen immense Kosten (und Folgekosten) verursachen, was wiederum nur durch Ausweisung neuer Baugebiete zu finanzieren ist. Das Wachstumstempo muss deutlich gesenkt werden. Bei der künftigen Bebauung muss der Geschosswohnungsbau erste Priorität genießen, damit in ausreichendem Maße bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Wir sind für: Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Kein Baugebiet östlich der Becherhalde. Neubauten von Kindergärten in Kißlegg und Waltershofen. Sicherung der Bildungsmöglichkeiten vor Ort durch Erhaltung unserer Grund-, Werkreal- und Realschule sowie der SBBZ. Sanierung des ehemaligen Gasthaus Löwen als Begegnungsstätte. Für ein nachhaltiges Wachstum der Gemeinde und bevorzugen, wenn überhaupt, den Geschosswohnungsbau. Schaffung attraktiver Nahverkehrsangebote.