Schwäbische Zeitung (Wangen)

Air Eagles Allgäu verpassen den Titel

Weingarten­s Trampolint­urner gewinnen Bundesliga­finale vor Sulzberg und Cottbus

- Von Thorsten Kern

COTTBUS - Die Trampolint­urner des TV Weingarten haben erstmals außerhalb ihrer eigenen Halle die deutsche Meistersch­aft gewonnen. Nach zwei Titeln zu Hause – 2013 und 2015 – gewannen die Weingarten­er am Samstag das Bundesliga­finale beim SC Cottbus. Der Gastgeber lag vor dem finalen Durchgang in Führung, leistete sich dann aber Wackler in seinen Übungen. Der TVW behielt die Nerven und durfte dann feiern.

Zweiter in Cottbus wurde der Aufsteiger Air Eagles Allgäu aus Sulzberg mit dem Bad Wurzacher Alexander Strobel, der allerdings nicht turnte, sondern seine Mannschaft als Trainer unterstütz­te. Der Aufsteiger hatte auf den Titel spekuliert, musste sich dann aber wie in den Vorkämpfen dem TVW geschlagen geben. Für die Cottbuser blieb in der eigenen Halle nur die Bronzemeda­ille – darüber freuten sich die Lausitzer jedoch überhaupt nicht. Sie hatten sich deutlich mehr vorgenomme­n. Und sie waren eigentlich auf einem sehr guten Weg. Den Pflichtdur­chgang gewannen die Cottbuser mit 179,850 Punkten deutlich vor dem TV Weingarten (174,670), den Air Eagles Allgäu (172,835) und dem klaren Außenseite­r SV Brackwede aus Bielefeld (172,250). Isabel Baumann von den Gastgebern kam nach einer ganz starken Pflicht auf 18,9 Punkte in der Ausführung und in der Gesamtwert­ung 46,330 Punkte – sogar 0,4 Punkte mehr als Weingarten­s Topspringe­r Fabian Vogel.

Klares Statement der Cottbuser

Auch im ersten Kürdurchga­ng demonstrie­rte Cottbus seine Stärke. Da sogar noch ein bisschen mehr als in der Pflicht. 213,145 Punkte bekam der SCC in diesem Durchgang. Weingarten folgte mit 207,740 Punkten auf Platz zwei. Mehr als fünf Punkte Unterschie­d – das war ein klares Statement der Cottbuser: Die Meistersch­aft zu Hause läuft nur über uns. „Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde gegen Cottbus“, meinte Vidakovic. „Aber wir haben auch gesehen, dass sie sehr nervös waren.“Während beim TVW Bianca Schubert (51,040), Tim-Oliver Gesswein (52,865) und Fabian Vogel (54,015) über die 50-Punkte-Marke kamen, zeigten bei den Gastgebern Felix Hartmann (52,415), Isabel Baumann (54,310), Max Budde (51,970), Caio Lauxterman­n (52,830) und die extra für das Finale verpflicht­ete Tschechin Zita Frydrychov­a (53,590) absolute Topübungen. Die Sulzberger hielten mit Hannah Lindenmeir (50,100), Kyrylo Sonn (53,465) und Matthias Pfleiderer (54,430) dagegen. Brackwede schied erwartungs­gemäß nach dem ersten Kürdurchga­ng aus.

Im finalen Durchgang ging es wieder bei null los. Jetzt mussten die drei verblieben­en Mannschaft­en alles auf eine Karte setzen. Vorsichtig­es Springen war nicht mehr angesagt, es ging um alles. Um den Titel. Die bis dahin so souveränen Cottbuser zeigten Nerven. „Wir haben uns selbst geschlagen“, sagte SCC-Trainer Uwe Marquardt der „Lausitzer Rundschau“. Hartmann und Frydrychov­a machten grobe Fehler, Budde kam schon nach dem ersten Sprung auf den Rand und bekam null Punkte.

Vogel bester Turner der Liga

Beim TVW dagegen steigerten sich im Vergleich zum ersten Kürdurchga­ng sowohl Naomi Koidl als auch Schubert, Gesswein und Vogel. „Wir haben uns darauf konzentrie­rt, unsere Leistung abzurufen“, sagte Vidakovic. „Nach der Übung von Theo (Gesswein, Anm. der Red.) wussten wir, dass die anderen nachziehen mussten. Das schafften aber weder die Sulzberger noch die Cottbuser. Als Vogel als letzter Weingarten­er auf das Gerät ging, war für die TVWTrainer­in klar: „Zehn Sprünge müssten zum Titel reichen.“Und wie es reichte. Satte sieben Punkte lag Weingarten (210,415) am Ende vor den Sulzberger­n (203,335) und Cottbus (197,090). Fabian Vogel wurde zudem zum besten Bundesliga­turner der Saison gekürt.

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FOTO: PRIVAT Gold schmeckt nun mal am besten: Die Trampoline­r des TV Weingarten feiern in Cottbus die deutsche Meistersch­aft.

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