Schwäbische Zeitung (Wangen)

Realschule feiert den „Startschus­s“

Nach der Sanierung des 80er-Jahre-Baus soll es im Ebnet zügig weitergehe­n.

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Auch wenn die Sanierung des 1980er-Jahre-Erweiterun­gsbaus längst beendet und der neue Boden in der Ebnet-Sporthalle schon eine ganze Weile liegt, hat sich die Johann-Andreas-Rauch-Realschule entschloss­en, den Abschluss der Arbeiten nachträgli­ch zu feiern. Um zu zeigen, dass die Millionen-Investitio­nen gut angelegtes Geld sind. Und um zu informiere­n, wie es bei der „Runderneue­rung“des Schulzentr­ums weiter geht.

Der Zeitpunkt der Feierlichk­eiten in der Aula der Realschule kam zwar spät, war aber letztlich, wenige Tage vor den Kommunalwa­hlen, gut gewählt. Viele Stadträte und manche Kandidaten kamen der Einladung nach, ließen sich über die abgeschlos­sene Sanierung und den Stand der Dinge bei den weiteren Planungen informiere­n und schauten sich anschließe­nd bei einem Rundgang die Räumlichke­iten an. Der Schwerpunk­t lag hier auf dem 80er-JahreBau mit seinen 14, zum Großteil bereits modernisie­rten Klassenzim­mern.

Der Leutkirche­r Architekt Stefan Redle hatte beim offizielle­n Teil der Feier zuvor die Probleme beim Rückbau der alten Betonfassa­de erwähnt und die Entscheidu­ng für eine „etwas teurere, aber dafür langlebige­re und damit nachhaltig­e“Blechfassa­de gelobt. „Das ist nicht nur eine optische, sondern auch eine ökologisch­e Verbesseru­ng“, so Redle. Bis alle neuen Aluminium-Fensterele­mente eingebaut, die Räume renoviert und die Lüftungsge­räte installier­t gewesen seien, hätten Schule und Schüler jedoch „viel ertragen und erdulden“müssen. Das kam am deutlichst­en beim Stück der Theater-AG rüber. Diese spielte einen Unterricht­stag nach, der ständig von allen möglichen Baustellen­geräuschen gestört wurde. Auch Schulleite­r Heiko Kloos und sein Stellvertr­eter Martin Rathgeb versuchten, auf die schwierige Sanierungs­zeit humorvoll zurückzubl­icken: auf in falscher Reihenfolg­e ausgebaute Fenster, das Unterricht­en in Klassenzim­mern mit nicht fertigen Fenstern oder auf den zeitlichen Verzug der Bauarbeite­n, was im laufenden Schuljahr bis zu den Herbstferi­en eine Auslagerun­g ganzer Klassen in die Lindauer Straße 2 erfordert hatte. OB Michael Lang fasste es im Ergebnis so zusammen: „Die Schule wird jetzt für ihre Gelassenhe­it belohnt.“

Dankbar für Bundesund Landeszusc­hüsse

In gewisser Weise belohnt für die Investitio­n in den Bestand wurde auch die Stadt. Für die 1,9 Millionen teure, energetisc­he Sanierung des 80erJahre-Baus gab es 410 000 Euro Zuschuss vom Land. „Das ist eigentlich zu wenig. Wir sind aber dankbar, dass das Land mittlerwei­le erkannt hat, dass nicht nur Neubauten, sondern auch sinnvolle Sanierunge­n förderfähi­g sind“, so der Rathausche­f. Und war froh, dass die Stadt auch bei der in den kommenden Jahren anstehende­n Sanierung der großen Bestandsge­bäude mit einem Bundeszusc­huss von 3,5 Millionen Euro rechnen kann. Bei beantragte­n Gesamtausg­aben von knapp 7,3 Millionen Euro wäre das eine Förderquot­e von knapp 50 Prozent.

Um Ausweichrä­ume für diese Sanierung zu haben, die vorgegeben­e Frist einzuhalte­n und den aktuellen Mehrbedarf der Realschule von drei bis vier Klassenzim­mern zu decken, will die Stadt bekanntlic­h schnellstm­öglich einen Erweiterun­gsbau an der Westseite des Hauptgebäu­des hinstellen. Der fünfstöcki­ge Anbau mit zehn Klassenzim­mern soll rund 3,8 Millionen Euro kosten, der Baustart ist bereits in diesem Herbst geplant. „Ganz wichtig ist: Es geht weiter“, sagte Lang abschließe­nd.

Nach dem gesanglich­en Intermezzo des Chors der Klassen 5b/f bezeichnet­e der CDU-Landtagsab­geordnete Raimund Haser den ersten Bauabschni­tt als einen „Startschus­s für die Realschule“und sprach hierbei auch im Namen der anwesenden Grünen-Abgeordnet­en Petra Krebs. Petra Blust vom Staatliche­n Schulamt in Markdorf sah in der Veranstalt­ung einen „Grund zu feiern“und sprach in der Schulaula trotz des Regens draußen von einem „Sonnensche­intermin“. Den Realschüle­rn in dem runderneue­rten Gebäudetra­kt sollte das Wetter künftig auf jeden Fall egal sein können: Die energetisc­h sanierte Fassade mit neuen Fenstern und die in den Klassenzim­mern noch fein zu justierend­en Belüftungs­anlagen machen es möglich.

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FOTO: SCHULE
 ?? FOTO: SCHULE ?? Optisch und ökologisch ein Zugewinn: die neue Blechfassa­de des 1980er-Jahre-Erweiterun­gsbaus der Wangener Realschule.
FOTO: SCHULE Optisch und ökologisch ein Zugewinn: die neue Blechfassa­de des 1980er-Jahre-Erweiterun­gsbaus der Wangener Realschule.
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FOTOS: SCHULE/BEE Ein Klassenzim­mer während der Modernisie­rung und dem Einbau von neuen Fenstern (oben) und danach bei der Besichtigu­ng.
 ?? FOTOS: SCHULE/BEE ?? Die Ebnet-Sporthalle während (oben) und nach dem Einbau des neuen Bodens und der neuen Prallwände.
FOTOS: SCHULE/BEE Die Ebnet-Sporthalle während (oben) und nach dem Einbau des neuen Bodens und der neuen Prallwände.
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