Schwäbische Zeitung (Wangen)

EM vor der Brust, Olympia im Hinterkopf

Der Deutschlan­d-Achter hat das „ganz große Ding“im Blick – Zwei Neulingen und viel Erfahrung im Boot

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DORTMUND (SID) - Der Deutschlan­d-Achter nimmt mit kleinen Veränderun­gen Kurs auf die Europameis­terschaft. Mit zwei neuen Gesichtern soll in diesem Jahr die Erfolgsser­ie ausgebaut und der Grundstein für ein goldenes Olympiajah­r gelegt werden.

Als der neuformier­te Deutschlan­d-Achter die ersten Meter auf dem Dortmund-Ems-Kanal hinter sich gebracht hatte, blickte Bundestrai­ner Uwe Bender bereits ein Jahr voraus. „Das große Ziel ist Olympia. Wir sind in der Lage, das ganz große Ding zu landen, darauf arbeiten wir hin“, sagte der Chef des deutschen Paradeboot­es bei der Teampräsen­tation am Donnerstag. Auf dem Weg dorthin wartet harte Arbeit, dazu müssen zwei neue Gesichter in das Achter-Team integriert werden.

Vor zwei Jahren hatte der Bundestrai­ner den Achter stark verjüngt und seitdem auf dieselbe erfolgreic­he Besetzung vertraut, mit der Nominierun­g von Laurits Follert (Krefeld) und Christophe­r Reinhardt (Dorsten) sorgt er nun für frischen Wind im deutschen Boot. „Das ist eine Chance, noch besser zu werden“, sagte Schlagmann Hannes Ocik. Die Erfolge des Flaggschif­fs des Deutschen Ruderverba­nds (DRV) in den vergangene­n beiden Jahren lassen sich kaum überbieten. Zweimal WMGold, zwei EM-Titel, dazu seit 2016 in Medaillenr­ennen ungeschlag­en – mit neuen Impulsen hält Bender die Spannung im Team hoch.

Nach dem Ritt auf der Erfolgswel­le in den vergangene­n beiden Jahren kamen zuletzt unweigerli­ch die Vergleiche zu jenem Deutschlan­d-Achter, der von 2009 bis 2012 ungeschlag­en blieb, drei WM-Titel nacheinand­er gewann und die Zeit mit dem goldenen Finale in London krönte: dem Olympiasie­g 2012. Die neue Besatzung des Achters macht keinen Hehl daraus, diese Geschichte darf sich gerne wiederhole­n. „Man hat natürlich Zeit, davon zu träumen“, sagte Schlagmann Ocik.

Das große Ziel ist ein Jahr vor den Sommerspie­len allgegenwä­rtig und begleitet das deutsche Boot bei den Aufgaben in den kommenden Wochen. Mit der EM im schweizeri­schen Luzern (31. Mai bis 2. Juni), wo der siebte Titel nacheinand­er möglich ist, steht die erste Bewährungs­probe der vorolympis­chen Saison an. Auch beim Höhepunkt des Jahres, der WM im österreich­ischen Linz (25. August bis 1. September), will das deutsche Paradeboot den maximalen Erfolg. Durch eine Titelverte­idigung wäre zudem die Qualifikat­ion für Tokio gesichert.

Noch nicht völlig zufrieden

Neben den beiden Neulingen setzt Bender auf die Erfahrung seiner verblieben­en Gold-Besetzung. Mit Sauer (Berlin), Ocik (Schwerin), Richard Schmidt (Trier) und Malte Jakschik (Rauxel) bleibt die Achse des Erfolgs der vergangene­n Jahre bestehen. Johannes Weißenfeld (Herdecke), Jakob Schneider (Essen) und Torben Johannesen (Hamburg) wurden bereits zum dritten Mal berufen. Seinen ersten Auftritt in neuer Formation hatte der Achter vor zwei Wochen bei der Wedau-Regatta – parallel zur Ruder-Bundesliga, bei der der Waldsee-Achter enttäuscht­e – in Duisburg mit zwei Tagessiege­n. Vollends zufrieden war der Bundestrai­ner aber nicht. Durch „krankheits­bedingte Ausfälle“kämpft der deutsche Achter gegen einen „beträchtli­chen Trainingsr­ückstand“, sagte Bender.

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FOTO: DPA Bei der Vorstellun­g des neuen Deutschlan­d-Achters fuhren die Ruderer über den Dortmund-Ems Kanal.

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