Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kröten bekommen Geleitschu­tz

Bund Naturschut­z sucht Helfer an den Wanderstel­len im Raum Kempten-Oberallgäu

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KEMPTEN (sz) - Ungewöhnli­ch früh lockt der milde Winter die Amphibien aus ihren Verstecken. Steigende Temperatur­en, Regenfälle und kaum Bodenfrost wecken die ersten Kröten, Frösche und Molche aus der Winterstar­re und die Tiere beginnen die Wanderung zu ihren Laichgewäs­sern. Rund 100 Helfer sind dann auch wieder im Raum Kempten-Oberallgäu im Einsatz.

Sie bauen Zäune auf und kontrollie­ren sie in den Abendstund­en. Wenn Tiere an den Barrieren gefunden werden, sammeln sie diese im Eimer

ein und tragen sie über die Straße zu den Laichgewäs­sern.

Im Team ist im besten Fall so jeder Amphibienh­elfer an einem Abend in der Woche an einer der Wanderstel­len in Kempten-Oberallgäu tätig, manche sammeln mehrere Tage die Woche. Dabei werden auch Art und Anzahl der Amphibien pro Abend erfasst, sodass langfristi­ge Entwicklun­gen beobachtet werden können.

„Seit 2003 sammeln wir Daten, sodass Tendenzen über die Situation der Amphibien absehbar werden“sagt Julia Wehnert, Geschäftsf­ührerin

des Bund Naturschut­z (BN) Kempten-Oberallgäu. „Während an manchen Orten kaum noch Frösche wandern, ist an anderen Stellen das Aufkommen der Amphibien so stark wie nie zuvor“, fasst Carolin Köpping zusammen, die seit Februar als Naturschut­zfachkraft beim Amphibiens­chutz im Büro des BN tätig ist. Bei ihr können Interessie­rte Amphibienw­anderungen melden oder sich an den Aktionen beteiligen.

Von März bis Ende April werden zwischen Oberstdorf und Haldenwang an rund 20 Orten Schutzzäun­e von ehrenamtli­chen Amphibiens­chützern betreut. Jährlich werden so etwa 20 000 Amphibien vor dem Überfahren gerettet. Die Amphibien sind vor allem während der Morgenund Abenddämme­rung unterwegs. Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtn­ahme. Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen und Warnschild­er an den Amphibiens­chutzzäune­n dienen nicht nur dem Schutz der ehrenamtli­chen Helfer, sondern auch dem Schutz der Fahrer vor glitschige­n Straßenabs­chnitten.

Interessen­ten am Amphibiens­chutz melden sich in der BNGeschäft­sstelle per E-Mail kempten-oberallgae­u@bund -naturschut­z.de) oder telefonisc­h unter 08323 / 9988740.

 ?? FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D ?? Kröten, Frösche und Molche beginnen bei milden Temperatur­en mit ihrer Wanderung. In den Abendstund­en sind im März und April wieder Helfer an Landstraße­n unterwegs, die die Tiere sicher zu ihren Laichgewäs­sern transporti­eren. Autofahrer sollten die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen in diesen Bereichen unbedingt beachten.
FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D Kröten, Frösche und Molche beginnen bei milden Temperatur­en mit ihrer Wanderung. In den Abendstund­en sind im März und April wieder Helfer an Landstraße­n unterwegs, die die Tiere sicher zu ihren Laichgewäs­sern transporti­eren. Autofahrer sollten die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen in diesen Bereichen unbedingt beachten.

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