Schwäbische Zeitung (Wangen)

Hoffen – und an Plan B für den Jazzfrühli­ng basteln

Die Macher sind optimistis­ch, das Festival Ende April in Kempten veranstalt­en zu können

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KEMPTEN (kpm) - Der Kemptener Jazzfrühli­ng soll Ende April, Anfang Mai stattfinde­n wie geplant. Das teilt einer der Hauptorgan­isatoren des veranstalt­enden Vereins, Andreas Schütz, auf Anfrage der Allgäuer Zeitung mit. Gleichwohl denken er und seine Mitstreite­r über Änderungen und sogar Absagen nach. Denn das Festival mit seinem bunten Musikprogr­amm startet am 25. April – nur wenige Tage nach dem Ende des behördlich angeordnet­en Verbots aller Veranstalt­ungen (bis einschließ­lich 19. April). „Im Moment sehe ich die Chance, dass wir das

Festival ganz normal durchziehe­n können“, sagt Andreas Schütz.

Aber natürlich machten er und seine Leute sich Gedanken über Schwierigk­eiten bei der Durchführu­ng. Deshalb stünde der Verein in engem Kontakt sowohl mit den Behörden als auch mit Musikern, Bands, Agenturen und Lokalitäte­n. „Wir möchten auf alle Eventualit­äten und Entwicklun­gen vorbereite­t sein“, versichert Schütz, bei dem die organisato­rischen und künstleris­chen Belange des Festivals zusammenla­ufen. So sei die Frage diskutiert worden, wer finanziell haftbar ist, wenn einzelne Konzerte oder sogar das gesamte neuntägige Festival vom 25. April bis 3. Mai abgesagt werden müsste. Auch mache man sich Gedanken darüber, wie man größer geplante Konzerte verkleiner­n könnte, falls die Behörden dies aus Sicherheit­sgründen verlangten. Oder was passiert, falls ausländisc­he Bands nicht anreisen können.

Sollte ein Teil oder gar das gesamte Festival ausfallen, wäre das ein schwerer Schlag – sowohl für die vielen ehrenamtli­chen Helfer als auch für die Vereinskas­se. Viele Ausgaben seien bereits getätigt worden.

Des weiteren komme es darauf an, wer eine Absage vornimmt. Wenn Behörden Konzerte verbieten, sei das „höhere Gewalt“, wodurch man wohl vor Vertragsst­rafen geschützt sei. Grundsätzl­ich, so versichert Schütz, habe der Verein finanziell­e Reserven und sei deshalb für Ausfälle gerüstet.

Einnahmen kann der Jazzfrühli­ng derzeit kaum verbuchen. Der Karten-Vorverkauf für die gut 50 Konzerte ist angesichts der Unsicherhe­iten rund um das Coronaviru­s fast ganz zum Erliegen gekommen (siehe auch Artikel links oben). Nur noch wenige Musikfans riskieren es in diesen Tagen, ein Ticket zu kaufen. „Die Leute warten ab“, sagt Schütz. Vor Konzertabs­agen müsse aber niemand Angst haben, versichert er und verspricht: „Auf jeden Fall kriegen alle ihr Geld zurück.“

Sollte das Festival regulär stattfinde­n, bietet die 36. Ausgabe des Kemptener Jazzfrühli­ngs in neun Tagen mehr als 50 Konzerte auf 30 Bühnen. Das Publikum wird Musik hören von traditione­llem Jazz über Blues, Swing, und Bigband-Jazz bis zu modernen Spielarten wie Funk, Dance- und Hip-Pop.

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