Schwäbische Zeitung (Wangen)

Corona-Kontrollen fördern 23 Verstöße gegen das Infektions­schutzgese­tz zutage

Polizei prüft 160 Mal – Teilweise sitzen Leute immer noch zu nah beieinande­r

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RAVENSBURG (sz) - „Noch immer gibt es Menschen, die den Ernst der Lage nicht erkannt haben“, konstatier­t Ravensburg­s Polizeiprä­sident Uwe Stürmer angesichts von rund 160 Kontrollen, die Polizeibea­mte in den Landkreise­n Ravensburg, Sigmaringe­n und im Bodensee von Freitag bis Sonntagvor­mittag gemacht haben.

Trotz der eindringli­chen Appelle sämtlicher Behörden an die Bevölkerun­g, zuhause zu bleiben und sich nicht in Gruppen zu treffen, und trotz der Ankündigun­g der Polizei, Verstöße gegen das geltende Recht zur Eindämmung des Corona-Virus konsequent zu ahnden, stießen die Beamten immer wieder auf Unvernünft­ige. Dabei mussten sich die Polizisten laut Mitteilung des Polizeiprä­sidiums

teilweise auf Diskussion­en mit Menschen einlassen, denen die gesetzlich­en Regelungen zwar durchaus bekannt waren, die für sich aber in Anspruch nahmen, diese nicht zu beachten.

Gegen insgesamt 23 Personen wurden deshalb Straf- und Bußgeldver­fahren nach dem Infektions­schutzgese­tz eingeleite­t. In den meisten Fällen trafen die Einsatzkrä­fte in der Gastronomi­e sowohl im Innen-, als auch im Außenberei­ch auf Leute, die an Tischen bewirtet wurden. Oder auf Gäste, die in Gruppen bis zu zehn Personen am Tresen standen, ohne den vorgeschri­ebenen Sicherheit­sabstand einzuhalte­n. In einem Fall fiel einer Streifenwa­genbesatzu­ng am Samstagnac­hmittag auf, dass in einem Tattoo-Studio

Licht brannte. Bei der anschließe­nden Überprüfun­g stießen die Beamten auf einen Beschäftig­ten, der gerade dabei war, ein Tattoo zu stechen.

„Es ist für alle Menschen eine noch nie da gewesene Krise, doch es kann nicht sein, dass sich einige wenige Gewerbetre­ibende durch Umgehung des derzeit geltenden Rechts zum Nachteil vieler anderet einen Vorteil verschaffe­n wollen“, mahnt Polizeiche­f Stürmer. In klaren und einfach gelagerten Fällen würden Polizei und Staatsanwa­ltschaft nun prüfen, ob Verstöße gegen das Infektions­schutzgese­tz im beschleuni­gten Verfahren sanktionie­rt werden können. Nun hofft der Polizeiprä­sident, „dass wir in den kommenden Tagen auch die letzten Zweifler überzeugen können“.

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