Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zeppelin-Museum jetzt digital erleben

Exponate des Friedrichs­hafener Museums sollen trotz Schließung im Netz zu sehen sein

- Von Marlene Gempp

FRIEDRICHS­HAFEN - Das Foyer ist leer. Keine Besucher wuseln durch die Ausstellun­gsräume des Zeppelin-Museums am Hafen. Keine Führungen durch die Ausstellun­gsräume finden mehr statt. Das Museum hat seit ein paar Tagen wegen der Corona-Krise geschlosse­n. Nun sollen die Ausstellun­gen und Objekte aber nach und nach für virtuelle Besuche des Museums zugänglich gemacht werden.

„Die Besucher und der Austausch mit ihnen bei Führungen fehlen mir schon jetzt“, sagt Claudia Emmert, Direktorin des Museums. Seit 17. März dürfen Museen sowie alle anderen Freizeit- und Kultureinr­ichtungen landesweit nicht mehr öffnen, um die Ausbreitun­g der CoronaPand­emie zu verlangsam­en. Emmert geht durch die Kunstausst­ellung „Wege in die Abstraktio­n“, in der Werke der Fotografin Marta Hoepffner und des Malers Willi Baumeister gezeigt werden. Anderthalb Jahre Arbeit stecken hinter der Wechselaus­stellung, die bis zum 19. April angedacht war.

„Es wäre sehr schade, wenn wir die Werke nach den Osterferie­n wieder abhängen, ohne dass noch mehr Besucher sie sehen konnten“, sagt Emmert. Darum wird die Ausstellun­g bis 1. November verlängert. In der Hoffnung, dass die Ausbreitun­g des Coronaviru­s bis dahin eingedämmt und ein Alltagsleb­en wieder eingekehrt ist. Auch die Ausstellun­g „Vernetzung der Welt“, in der die Geschichte

der Luftfahrt über den Atlantik beleuchtet wird, wird verlängert. Eigentlich sollte sie am 3. Mai abgebaut werden. Doch die Exponate sollen nicht einfach nur auf die Wiedereröf­fnung des Museums und Besucher warten. Sie wandern nun Stück für Stück ins Netz. Auf der neu gestaltete­n Homepage des Museums können Interessie­rte laut einer Pressemitt­eilung nicht nur leichter einen Überblick über die Ausstellun­gen bekommen, sondern sollen auch Einblicke in die Museumsarb­eit hinter den Kulissen gewinnen, etwa durch kurze Videos. Auf den Social-MediaAuftr­itten auf Facebook und Instagram wollen die Museumsmit­arbeiter

nun nach und nach Rundgänge zeigen und zum Beispiel in Podcasts darüber sprechen, wie eine Ausstellun­g überhaupt funktionie­rt, erklärt Emmert.

Auf einer neuen, kostenlose­n Homepage des Museums unter digitalesa­mmlung.zeppelin-museum.de sind bereits mehr als 100 Werke aus der museumseig­enen Sammlung zu sehen. Insgesamt umfasst die Sammlung 6000 Objekte rund um Technik und Luftfahrt, sowie 4000 Kunstwerke. Mit einem Klick auf die einzelnen Bilder erscheinen Erlärtexte zu den Werken, entspreche­nd zu Erklärtafe­ln, die im Museum hängen.

Auf der Facebook-Seite des Zeppelin-Museums ist bereits der erste Rundgang durch die Ausstellun­g „Wege in die Abstraktio­n“zu sehen, auf Instagram werden Podcasts und Videos angekündig­t.

Kunst, Kultur und Historie solle auch in Zeiten von Corona und während die meisten Menschen zu Hause bleiben zugänglich sein, so Emmert. Die Zeit, bis ein realer Besuch im Museum wieder möglich ist, soll mit diesen Angeboten verkürzt werden.

Erleben Sie einen 360-Grad-Rundgang durch die Ausstellun­gen „Wege in die Abstraktio­n“und „Vernetzung der Welt“mit Erklärunge­n von Claudia Emmert und Jürgen Bleibler zu den Exponaten unter www.schwäbisch­e.de/ zeppelin36­0

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FOTO: TRETTER Die Gondel eines Luftschiff­es, die aus Brüssel an den Bodensee kam.

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