Kraftwerk Gernbach darf gebaut werden
BAD HINDELANG (sir) - Die Genossenschaft Elektrizitätswerk Hindelang (EWH) darf ihr geplantes Wasserkraftwerk Gernbach im Hintersteiner Tal bauen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Oberallgäu hervor.
Das EWH möchte im Zuge von nötigen Bauarbeiten an einer seit fast 100 Jahren bestehenden Rohrleitung im Gebirge auch eine Wasserkraftanlage Gernbach für 700 000 Euro realisieren. Momentan werde das Wasser dort schon gefasst, aber die Fallhöhe von 170 Metern wird noch nicht zur Energiegewinnung genutzt. Das soll sich ändern. Oliver Braun, Geschäftsführer des EWH sagte Ende vergangenen Jahres, dass dort das ganze Jahr über Strom erzeugt werden könne.
Braun geht jährlich von 300 000 Kilowattstunden Strom aus. Das reicht, um ungefähr 90 Familien zu versorgen. Das Wasser wird dann nochmals zur Energieerzeugung genutzt, und zwar im Kraftwerk Auele (neben der Straße von Hinterstein zum Giebelhaus). Dieses Kraftwerk gibt es schon seit Jahrzehnten.
Weil das Kraftwerk Gernbach im Naturschutzgebiet liegt, hat das Landratsamt ein Verfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt und nun „die Gestattungen für die Errichtung und den Betrieb der Wasserkraftanlage, für den Umbau des Fassungsbauwerkes und Benutzung der Gewässer Gern- und Taufersbach“gegeben. „Die Wasserkraftnutzung dient als Teil der Erzeugung von klimafreundlicher regenerativer Energie für den Markt Bad Hindelang“, heißt es zudem in einer Mitteilung der Behörde.
Das Landratsamt hat den Bescheid veröffentlicht auf dem UVPPortal Bayern. Dort sind die Umweltverträglichkeitsprüfungen gelistet und können eingesehen werden. Die Bewilligung ist demnach bis einschließlich 31. März 2050 befristet. Tag der Entscheidung war der 2. März, ist dem Portal zu entnehmen.
Das Landratsamt hat den 35-seitigen Bescheid, die Bekanntmachung samt Planunterlagen im Internet (www.uvp-portal.de/Bayern) veröffentlicht.