Geisterspiele sind für die Razorbacks nicht vorstellbar
RAVENSBURG (sz) - Der American Football Verband Deutschland (AFVD) hat den Start der Saison in der German Football League (GFL) um einen Monat auf Ende Mai/Anfang Juni verschoben. Bei der GFL und ihren Vereinen wird überlegt, wie es weitergehen kann. Eine Option ist eine verkürzte Saison. Heimspiele ohne Zuschauer können sich die Ravensburg Razorbacks aus finanziellen Gründen nicht vorstellen.
Alexander Seyfried, bei den Razorbacks der Eventmanager, sagt zum Thema Geisterspiele: „Wir haben keine TV-Gelder, die auch ohne Zuschauer im Stadion fließen. Wir brauchen unsere Fans bei jedem Heimspiel, damit sich der Spieltag finanziert.“Auch die Erstattung bereits gekaufter Dauerkarten wäre laut Pressemitteilung ein erheblicher finanzieller Einschnitt.
Mit einer verkürzten Saison – aber mit Zuschauern – könnten die Razorbacks eher leben. Bis zum 10. Oktober muss die Saison aber beendet sein, denn an diesem Tag soll der German Bowl – das Finale der deutschen Meisterschaft – in Frankfurt sein. „Oberstes Ziel aller Vereine bei allen Varianten ist ein möglichst fairer Wettbewerb“, sagt Ravensburgs Sportlicher Leiter Oliver Billstein. Nicht nur die US-Amerikaner können derzeit nicht zu den Razorbacks (siehe Bericht rechts), auch viele Spieler, die in Österreich und der Schweiz wohnen, sitzen dort fest.
Auch eine komplette Absage der Saison 2020 steht noch im Raum. „Das würde sich natürlich auf unsere Sichtbarkeit in der Region und die Sichtbarkeit von American Football im Allgemeinen negativ auswirken“, sagt Marketingleiter Ronny Rühlemann. Einige Sponsoren haben laut Abteilungsleiter Frank Kienzle aber schon angekündigt, ihr Engagement beizubehalten.