Spieler und Mitarbeiter des FV verzichten auf Geld
Beim Ravensburger Oberligisten wollen die Fußballer, Trainer und Verantwortlichen so ihrem Verein helfen
RAVENSBURG (sz/tk) - Keine Spiele, keine Einnahmen, kein Training. So geht es derzeit Hunderten von Sportvereinen in der Region. Der FV Ravensburg bildet dabei natürlich keine Ausnahme. Etwas ist beim Fußball-Oberligisten aber doch anders als bei vielen Vereinen aus der Kreisund Bezirksliga: Die Spieler beim Fünftligisten bekommen Geld. In Zeiten des Coronavirus verzichten aber auch die FV-Fußballer sowie die Trainer und weitere Verantwortliche der Ravensburger auf Geld. Sie haben laut Mitteilung einem prozentualen Lohnverzicht zugestimmt.
Dem Geschäftsbetrieb des Fußballvereins ist durch die Krise und die behördlichen Vorgaben derzeit seine Grundlage entzogen worden – und keiner kann genau sagen, wie, wann und ob es in dieser Saison noch einmal weitergeht. „Wir müssen derzeit leider davon ausgehen, dass für die noch laufende Saison kein geregelter Trainings- und Spielbetrieb mehr durchgeführt werden kann“, teilte der FV am Mittwoch mit. „Vor diesen Hintergründen mussten wir mit dem Aufsichtsrat und Vorstand des FV 1893 Ravensburg e.V. zukunftsorientierte Entscheidungen treffen – alles nur mit dem einen Ziel: unseren FV am Leben zu erhalten.“
Der FV-Manager Fabian Hummel und der Präsident Roland Reischmann haben in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt – mit ihren Spielern, den Trainern, mit Vertretern des Württembergischen Fußballverbands und des Deutschen Fußballbunds, mit Vertretern anderer Vereine sowie mit der Agentur für Arbeit. „Mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen und damit auch die unserer Sponsoren haben wir folgende Maßnahmen beschließen müssen: Prozentualer Lohnverzicht aller Spieler,
Trainer, Mitarbeiter und Verantwortlicher sowie Beantragung von Kurzarbeit für die sozialversichert Beschäftigten“, heißt es in der Mitteilung.
Wie andere Clubs bemüht sich auch der FV Ravensburg darum, Gelder aus einem möglichen Notfallfonds für Vereine zu erhalten (die SZ berichtete). Betriebsbedingte Kündigungen wollen Hummel und Reischmann beim FV – immerhin knapp 80 Mitarbeiter – verhindern. „Wir müssen auf die Geduld und Solidarität der ganzen FV-Familie bauen, um unseren FV am Leben halten zu können“, teilen Reischmann und Hummel mit. „Eine vernünftige sportliche und wirtschaftliche Planung können wir erst mit Ende dieser Krise wieder aufnehmen. Wir alle hoffen darauf, dass dies sehr schnell der Fall sein wird.“
Noch ist aber vieles unklar. Auch, wie es für den Oberligisten ab dem 1. Juli, wenn die neue Saison offiziell beginnt, weitergehen kann. Reischmann und Hummel werden auch in den kommenden Wochen viele Gespräche führen müssen.