Schwäbische Zeitung (Wangen)

Richtig so!

- Von Susi Weber

Die Absage des Wangener Kinderfest­es kam nicht ganz überrasche­nd. Auch wenn es noch gut drei Monate bis zum größten

Fest der Stadt gewesen wären. Landauf, landab wird derzeit darüber diskutiert, wann es wo welche möglichen Lockerunge­n geben kann, soll, darf und irgendwann auch wird. Der Blick über die Grenze nach Österreich zeigt eines ziemlich deutlich: Die Lockerunge­n werden – auch bei uns – überschaub­ar sein und allenfalls ein „Exitchen“und ganz sicher kein Exit sein, nach dem dann alles wieder läuft wie zuvor. Viele warten derzeit auf ein Zeichen der Politik, die Verbote ausspreche­n oder aufheben soll. Das Problem ist aber: Auch unsere Regierunge­n haben noch nie eine Corona-Krise mitgemacht und gemeistert. Niemand kann tatsächlic­h detaillier­t vorhersage­n, was genau noch passieren wird oder auch nicht. Und ja, es ist frustriere­nd, als Bürger erfahren zu müssen, was alles in diesem oder nächsten Monat oder gar diesem Jahr nicht mehr machbar sein wird und kann. Und was ist schon das Leben ohne Vereine, Veranstalt­ungen, Urlaub oder auch Feste?

Die Kinderfest­kommission hat ganz bewusst nicht auf die Karte „Mal schauen, was man uns so vorschreib­t“gesetzt, sondern selbst Kopf und Verstand eingesetzt. Sie hat auch nicht darauf gewartet, was andere Städte oder Veranstalt­er machen oder lassen, sondern selbst und in großer Verantwort­ung abgewogen und entschiede­n. Das Kinderfest soll auf keinen Fall ein neuer „Hotspot“, ein „Ischgl im Allgäu“oder Ähnliches werden. Das ist das oberste Gebot der Verantwort­lichen. Sicherheit wird bei der Kinderfest­kommission großgeschr­ieben. Die Gesundheit hat Vorfahrt. Richtig so! Denn jegliches fröhliche Feiern verbietet sich, wenn dadurch möglicherw­eise schwere Krankheits­verläufe oder gar der Tod von Menschen riskiert werden. Die Absage verdient Respekt, auch wenn man sie durchaus schade finden darf.

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