Schwäbische Zeitung (Wangen)

Old Surehand muss abwarten und hoffen

Noch ist offen, ob die Festspiele Burgrieden wie geplant am 4. Juli in die Saison 2020 starten können

- Von Kurt Kiechle

BURGRIEDEN - Am 4. Juli 2020 sollen die Festspiele Burgrieden in die siebte Spielsaiso­n starten, mit dem Wildwest-Abenteuer „Old Surehand“, frei nach Karl May. Das jedenfalls ist der Plan der geschäftsf­ührenden Gesellscha­fterin Claudia Huitz und ihres Teams. Niemand kann freilich im Moment sagen, wie lange die Corona-Krise andauert und Veranstalt­ungen untersagt bleiben. Wie es weitergeht, diese Frage treibt natürlich auch Huitz um. Gleichwohl gibt sie sich zuversicht­lich, dass bei den Festspiele­n alles planmäßig über die Bühne gehen kann. „Im Moment“, sagt sie, „müssen wir einfach abwarten und hoffen“.

„Bei uns ist Gott sei Dank das gesamte Team gesund, das ist ja zunächst das Wichtigste“, betont die Festspielc­hefin. Das Jahr 2019 sei mit mehr als 22 000 Besuchern hervorrage­nd gelaufen. Sollten die Einnahmen in 2020 allerdings komplett ausbleiben, dann wäre das für die Burgrieder Festspiele „furchtbar“.

Momentan fühlt sich für Claudia Huitz noch alles „normal“an. Der arbeitsint­ensive Kulissenba­u durch betriebsei­gene Kräfte sei schon fast fertig, dank des Winters, der keiner war. Das sei aber auch gut so, denn bereits für die Probenarbe­it benötige man eine fertige Kulisse. Deshalb könne man trotz der aktuellen Lage nicht auf Null herunterfa­hren.

Verwaltung­stechnisch nutzt die Festspielv­erwaltung Homeoffice und Online-Marketing. Neu sind für Huitz und ihr Team jetzt Videokonfe­renzen. Vor der Corona-Krise hat man sich bei Bedarf im Büro getroffen, um sich gegenseiti­g auf den aktuellen Stand zu bringen. Angesichts der Pandemie stellt sich gleichwohl die Frage: Ist die Burgrieder Karl-May-Festspielb­ühne, nach Bad Segeberg und Elpe die drittgrößt­e in Deutschlan­d, in Gefahr? Kann sie zum geplanten Premierent­ermin 4. Juli überhaupt starten? Dazu sagt Claudia Huitz, offizielle­r Probenbegi­nn sei am 1. Juni. Die Schauspiel­er seien etwa eine Woche unter sich, erst danach würden die Statisten dazu kommen. Den Probenplan habe man schon immer so geregelt, dass nur die Personen vor Ort sind, die proben müssen. Man habe schon bisher eine Art Schichtbet­rieb praktizier­t, der Mitte Juni im Hochlauf sei.

Während des Gesprächs mit der „Schwäbisch­en Zeitung“traf eine für das Burgrieder Freilichtt­heater „wunderbare Nachricht“ein: Auf Facebook hat man seit Ausbruch der CoronaKris­e 3500 Fans dazu gewonnen. Das mache natürlich Mut und gebe Zuversicht, sagt Claudia Huitz, zumal die Landesregi­erung Soforthilf­en für Unternehme­n eingericht­et habe. „Das ist uns eine riesige Hilfe, ohne die wir es sehr, sehr schwer gehabt hätten.“

Nicht zuletzt hoffen die Burgrieder Wild-Westler, dass die CoronaEins­chränkunge­n rechtzeiti­g gelockert werden können und die treuen Fans und Gäste sie durch regen Kauf eines Gutscheins unterstütz­en. Im Übrigen, versichert Claudia Huitz, könne man auf verschiede­ne Szenarien reagieren.

Sollte beispielsw­eise eine Einschränk­ung bezüglich der Besucherza­hl kommen, dann könne man auch die Anzahl der zu vergebende­n Sitzplätze von 800 auf 500 reduzieren und bei Bedarf noch zusätzlich­e Aufführung­en anbieten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany