Biber befinden sich bei Beuren auf dem Vormarsch
Landschaftspfleger Rudolf Dilger macht sich große Sorgen um das Taufach-Fetzachmoos
BEUREN - Der Biber galt bis vor einigen Jahren als fast ausgestorben. Seit 1999 haben sich jedoch im Bereich Tauffach-Fetzachmoos am kleinen und großen Ursee bei Beuren mehrere Nagerfamilien niedergelassen und sorgen durch ihre Anwesenheit für Ärger. Ein Umstand, der Landschaftspfleger Rudolf Dilger Sorgen macht.
Während sich der Biber laut dem Landschaftspfleger in den vergangenen Monaten im Taufach-Fetzachmoos eher ruhig verhalten habe, würde er sich seit etwa drei Wochen wieder stark bemerkbar machen. Insgesamt vermutet Dilger aktuell im gesamten Gebiet etwa zehn Familien. Eine Anzahl die für den Naturschützer einfach zu viel ist, denn, die von den im wahrsten Sinne tierischen Architekten gebauten Dämme, weisen an verschiedenen Stellen bereits jetzt schon einen Wasserstandpegel von 50 Zentimeter auf.
Bei einem Pegel von 60 Zentimetern rechnet der Naturexperte mit zahlreichen Überschwemmungen, da es im Taufach-Fetzachmoos so gut wie keine großen Gefälle gibt. Um die Dämme jedoch abbauen zu dürfen, benötige es einer Genehmigung vom Regierungspräsidium. „Selbst wenn wir eine Erlaubnis zur Öffnung der Dämme haben, wird die Situation nicht viel einfacher, da der Biber, der ziemlich schlau ist, in rasanter Geschwindigkeit seine Bauten wiederherstellt. In der Regel ist es so, dass wir die Dämme morgens abbauen, am nächsten Morgen sind die jedoch wieder da“, erzählt der Naturschützer.
Durch den hohen Wasserstand im Moor sei das Herausmähen von Gras teilweise unmöglich. Selbst den Fröschen, Kröten oder Kreuzottern, die sich im Gebiet niedergelassen haben, sei es zu nass. „Die Anzahl dieser Tiere ist gewaltig zurück gegangen“, sagt Dilger. Ebenso seien auch viele verschiedene Pflanzenarten verschwunden, was wieder einen Einfluss auf die Nahrung der Insektenwelt hat. Große Sorgen macht er sich um eine Froschart, genauer gesagt, um den seltenen Moorfrosch, der hier leben würde und absolut vor dem Aussterben bedroht ist.
Eigentlich wollte Dilger, der bereits seit 1980 als Landschaftspfleger tätig ist und dieses Amt seither mit seiner Frau Angelika betreibt aufhören. „Zum Einen werde ich nicht jünger und zum Anderen ist die Arbeit hier wie ein Kampf gegen Windwühlen und das wird auch nicht mehr besser“, bedauert Dilger, der jedoch aus Liebe zur Natur seinen Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert hat. Mit 65, also mit Beginn seines Rentenalters sei jedoch Schluss. Eine Tatsache, die Ortsvorsteherin Silvia Ulrich bereits jetzt schon bedauert.
„Ich gehe davon aus, dass wir so einen Mann wie Rudolf, der die Landschaftspflege in unserem Taufach-Fetzachmoos mit vollem Herzblut betreibt, vermutlich nicht mehr bekommen“.