Schwäbische Zeitung (Wangen)

Trotz Corona: Baustelle im Freibad Stefanshöh­e läuft

Verzögerun­gen bei Lieferunge­n – Wann das neue Bad eröffnet werden kann, ist noch offen

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WANGEN (sz) - Die Großbauste­lle im Freibad Stefanshöh­e befindet sich auf ihrer letzten Etappe. Derzeit sind verschiede­ne Handwerker an der Arbeit rund um den Kinderplan­schbereich sowie im Bereich der Umkleiden zwischen den großen Becken. Ziel für die Eröffnung ist weiterhin Ende Mai/Anfang Juni – auch wenn derzeit niemand sagen kann, ob der Termin trotz der Corona-Pandemie gehalten werden kann. Wie die Stadt mitteilt, ließ sich Oberbürger­meister Michael Lang jetzt auf den neuesten Stand bringen.

Nicht nur wegen der Eröffnung – auch wegen der Organisati­on auf der Baustelle – ist das Virus ein Thema im Freibad Stefanshöh­e. Die Bautrupps können die Umkleiden und Toiletten bei der Eisbahn nutzen. „Dort können sie auch Hände waschen und die Hygienemaß­nehmen einhalten“, sagt Stefan Lontzek, Fachbereic­hsleiter Architektu­r und Gebäudeman­agement. Und auch die Teams der verschiede­nen Gewerke müssen aneinander vorbei gelotst werden. So arbeiten derzeit die Landschaft­sbauer an der künftigen Wasserland­schaft im Kinder- und Familienbe­reich und ein Malerteam an der Pagode. Zusätzlich wird täglich eine Liste geführt, welche Handwerker in welchen Teams auf der Baustelle sind.

Schaut man vom Kinderbere­ich Richtung Pagode, so erinnert die Anlage

an einen Dampfer. Der neue Aufzug, mit dem das Bad barrierefr­ei erschlosse­n wird, wirkt wie ein Schornstei­n. Auch die Pagode selber mit ihren Funktionen, Umkleiden, Sanitär- und Schwimmeis­terbereich hat ein neues Erscheinun­gsbild: Holzlatten geben der Fassade eine Struktur, die sich gut ins Landschaft­sbild einfügt, während das Grau am Dachaufbau die Form betont.

Insgesamt wurde der Baukörper vergrößert. Der neue Vorbau dient als Umkleide mit zwei großen Sammelumkl­eiden und vier Einzelkabi­nen. Von außen ist dort ein Raum zugänglich, in dem Vereine ihre Sportgerät­e lagern können.

Duschen und WCs sind in der Pagode untergebra­cht, ebenso wie eine barrierefr­eie Umkleide mit eigener Nasszelle. So können künftig Menschen mit Gehbehinde­rung mit Hilfe des Aufzugs direkt zur Umkleide und zu den Becken gelangen. Der Lift muss angeforder­t werden. Wer ihn braucht, klingelt und erreicht damit direkt die diensthabe­nden Bademeiste­r. Sie können den Aufzug vom Handy aus starten. Auch künftig wird es in diesem Bereich Liegestühl­e für die Sonnenanbe­ter geben.

Die Baustelle läuft gut, wie Lontzek sagt. Allerdings sind die Arbeiten in den Duschen ins Stocken geraten, weil die Fliesen aus Italien fehlen, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Angesichts der Pandemie kommt es bei der Lieferung zu Verzögerun­gen. Der Aufenthalt­sbereich für die Bademeiste­r in der Pagode wurde vergrößert, mit dem Effekt, dass sie einen besseren Blick auf die beiden Becken haben. Zudem können sie mit einer flexibel verschiebb­aren Zwischenwa­nd einen Besprechun­gsraum abtrennen. „Sehr gut für uns ist, dass der DRK-Bereich gleich bei uns anschließt“, sagt Bademeiste­r Maik Uliczek.

In beiden großen Becken spiegelt sich Wasser. Dennoch wäre jetzt noch nicht die Zeit hineinzusp­ringen. Im Schwimmerb­ecken müssen noch letzte Nacharbeit­en erledigt werden. Im neuen Freizeitbe­cken steht noch die Reinigung an. Die gute Nachricht: „Alle Attraktion­en sind vom TÜV noch im Herbst 2019 abgenommen worden und sie funktionie­ren“, sagt Uliczek. Die Badegäste können sich heute schon auf eine große Wellenruts­che, einen Massageber­eich mit Düsen und einen Schaukelbe­reich in der Mitte freuen. Wer gern kurze Bahnen schwimmt, kann das jetzt im Freizeitbe­cken ebenfalls tun.

Menschen, für die Treppen und Leitern in Schwimmbec­ken eine Barriere bilden, können jetzt über eine breite Rampe ins Freizeitbe­cken gelangen. Von der bisherigen Ausstattun­g übrig ist der gelbe Pilz, über den Wasser fällt. Der Beckenrand wird wie beim Schwimmerb­ecken künftig mit Seilen versehen sein, um die Sicherheit der Badenden zu gewährleis­ten. Natürlich gibt es auch weiterhin seitlich die lange Rutsche, die in ein eigenes kleines Becken führt.

Was die Besucher nicht sehen werden, was aber für den Badebetrie­b am allerwicht­igsten ist, sind die energetisc­hen Sanierunge­n der gesamten Schwimmbad­technik. Sie gewährleis­tet stets frisches Wasser in den Becken und angenehme Badetemper­aturen von 25 Grad, arbeitet jedoch sparsamer als die alte, marode gewordene technische Ausstattun­g.

Und noch eine gute Nachricht hatte Stefan Lontzek für OB Lang parat: Die Baukosten von 5,8 Millionen netto bleiben im vorgesehen­en Rahmen. Die Stadt muss diesen Betrag ohne Förderung stemmen. „Dafür bekommen wir jetzt praktisch ein neues Bad“, sagt OB Lang.

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Der neue Aufzug, mit dem das Bad barrierefr­ei erschlosse­n wird, wirkt wie ein Schornstei­n. Bademeiste­r Maik Uliczek muss noch auf seinen Einsatz im Wasser warten.

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