„Haus der Künste“mit digitalem Fernunterricht
Freie Musikschule aus Wangen kommuniziert mithilfe von Onlineplattformen mit ihren Schülern
WANGEN (sz) - Der Vater hält die Noten, die Mutter hilft bei dem richtigen Griff an den Gitarrenhals und die kleine Schwester tanzt im Hintergrund. Die Corona-Krise stellt alle vor neue Herausforderungen, wovon laut Pressemitteilung auch die freie Musikschule „Haus der Künste“aus Wangen stark betroffen ist. Auch wenn derzeit kein persönlicher Musikunterricht im Haus der Künste stattfinden kann, setze die Musikschule alles daran, so wenige Stunden wie möglich für ihre Schüler ausfallen zu lassen – auf digitalem Weg.
„Als bekannt wurde, dass die allgemein bildenden Schulen schließen müssen, haben wir uns darüber Gedanken gemacht, wie wir im Falle einer Schließung unserer Musikschule vorgehen wollen. Uns allen war klar, dass ein Unterrichtsausfall keine Option ist“, sagt Inhaberin Katja Füting. Viele Lehrer seien zunächst skeptisch gewesen, Fernunterricht via Onlineplattformen anzubieten. Aber man wolle lieber alles mögliche ausprobieren, als den Unterricht
ausfallen und die Schüler so lange mit ihrem Instrument alleine zu lassen. Und so seien alle Schüler kontaktiert und informiert worden, um am Dienstag direkt mit dem Fernunterricht beginnen zu können.
Die Schüler benötigten laut Mitteilung
lediglich einen Laptop, ein Tablet oder ein Smartphone, um an dem Unterricht teilnehmen zu können. Wo kein Internet möglich war, sei es auch einfach mit dem Telefon gegangen. Die meisten Lehrer und Schüler hätten sich auf das Experiment
eingelassen und seien positiv überrascht gewesen, wie gut sie sich in die neue Situation einfinden konnten. Teilweise hätte sich die ganze Familie in der Videokonferenz wiedergefunden.
Während die einen ihren Kindern nach Angaben der Schule die Notenblätter hielten, halfen die anderen ihnen dabei, die Tasten oder Saiten richtig zu greifen. Eltern würden als Assistenzlehrer dienen, die ihre Kinder in der musikalischen Bildung unterstützen. Per Post oder E-Mail seien die Schüler mit Notenmaterial versorgt worden und hätten so während der Zeit zu Hause die viele Zeit fürs Üben nutzen können.
Viele Eltern und Schüler hätten sich dafür bedankt, dass die Schule auf die Situation schnell und spontan reagiert hat und eine alternative Lösung für den Unterricht geschaffen werden konnte. Der Musikunterricht während der Corona-Krise schaffe für viele Kinder einen guten Ausgleich im aktuell eingeschränkten Alltag und gebe ihnen eine Aufgabe.