Pläne für Lockerungen beim Tourismus
Südwest-Minister Wolf plant Dreistufenmodell – Landesgartenschau soll verschoben werden
RAVENSBURG/STUTTGART/BERLIN - Während mittlerweile alle Bundesländer eine Schutzmaskenpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie verkündet haben, geht die Debatte über weitere Lockerungen trotz aller Warnungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und vieler Virologen unvermittelt weiter. So sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), man müsse „über weitere Lockerungen nachdenken“. Familienministerin
Franziska Giffey (SPD) brachte eine vorsichtige Öffnung von Spielplätzen – besonders in Städten – ins Gespräch. An diesem Donnerstag wird sich Merkel in ihrer Regierungserklärung auch mit all diesen Forderungen befassen.
Derweil möchte Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf mit einem dreistufigen Modell baldige Lockerungen in der Tourismusbranche herbeiführen. „Wir verlieren, wenn wir diese Diskussion auf die lange Bank schieben. Wir brauchen einen durchdachten und realistischen Fahrplan“, sagte der
CDU-Politiker der „Schwäbischen Zeitung“. Wolfs Konzept, das Südwest-Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 30. April in der Diskussion zu den weiteren Lockerungen als Diskussionsgrundlage dienen soll, sieht drei Phasen vor: Zunächst sollen Einrichtungen im Freiluftbereich wieder geöffnet werden, sofern Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Hierzu zählen Zoos, Botanische Gärten, Parks, Freiluftmuseen, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Freizeitparks. In der zweiten Phase sollen Restaurants, Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze sowie Museen folgen. Als Letztes sieht das Konzept eine Freigabe von Hallen-, Frei- und Thermalbädern vor. Geht es nach dem Tourismusministerium, könnte Stufe eins bereits ab Mai greifen. Die Öffnungen der weiteren Stufen müssten dann anhand der Infektionslage entschieden werden.
Ob Wolfs Vorstoß für die Landesgartenschau noch Bedeutung hat? Überlingens Gemeinderat beschloss am Mittwochabend, mit der Landesregierung über eine Verschiebung auf 2021 zu verhandeln.