Schwäbische Zeitung (Wangen)

Trockenhei­t 2018 ließ Bodenschic­hten austrockne­n

Bürgerinit­iative dezentrale Wasservers­orgung bietet Mitglieder­n eine Notwasser- und Ersatzteil­versorgung

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KISSLEGG (sz) - Die extreme Trockenhei­t im Jahr 2018 und deren Langzeitwi­rkung hat im Mittelpunk­t der Jahreshaup­tversammlu­ng gestanden, die die Bürgerinit­iative dezentrale Wasservers­orgung Oberschwab­en (BDW) bereits vor dem Versammlun­gsverbot abgehalten hatte.

Wie die BDW dieser Tage mitteilt, sei im vergangene­n Jahr auffällig gewesen, dass einzelne Grenzwertü­berschreit­ungen auch bei tief gelegenen Bohrbrunne­n aufgetrete­n waren. Die Trockenhei­t im Jahr 2018 hätten die Bodenschic­hten weit nach unten austrockne­n lassen, sodass der im Folgejahr aufgetrete­ne Starkregen mit bis zu 135 Litern pro Quadratmet­er durch den Boden nicht aufgesaugt werden konnte, sondern weit und schnell in die Tiefe abgesicker­t ist.

Im Weiteren berichtete der Vorsitzend­e Friedrich Rockhoff über die Auswirkung­en der Trockenhei­t auf Pflanzenkl­äranlagen. Aus der Praxis einer profession­ellen Schachtbru­nnenreinig­ung mit Pumpversuc­h zur Ermittlung der Förderleis­tung berichtete sein Stellvertr­eter Manfred Oswald.

„Mein Anspruch ist es, ganzjährig einwandfre­ies Wasser zu produziere­n“, sagte Oswald. Inzwischen habe die BDW festgestel­lt, dass sich die Grundwasse­rspeicher über den Winter auch ohne Schnee wieder erholen, da die Vegetation ruht.

Über die Auswirkung­en des Klimawande­ls auf die Wasservers­orgung hatte sich Oswald auf der Fachtagung der Hygieneins­pektoren in Donaueschi­ngen informiert. Während große Wasservers­orger sich mit einer Vorratserw­eiterung behelfen, um Verbrauchs­spitzen abzufangen, müssten die kleinen dezentrale­n Wasservers­orger durch eine intelligen­te Steuerung des Verbrauchs ihren Wasserbeda­rf decken, heißt es. Es müsse nicht immer Trinkwasse­r sein, lautete der Appell an die Anwesenden für Alternativ­en wie etwa die Nutzung von Regenwasse­rzisternen zum Gießen.

Weiter werde eine aktive Kommunikat­ion und Bedarfsmel­dung angeregt, um kostenspar­ende Sammelbest­ellungen umzusetzen und zielgerich­tete Informatio­nen sicherzust­ellen.

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