Realschule: Neuen Stundenplan aufgelegt
Wer startet am Montag, welche Fächer werden unterrichtet?
147 Zehntklässler werden wieder in der Wangener Realschule unterrichtet, und zwar zur Vorbereitung auf ihre schriftlichen Prüfungen zwischen dem 20. und 27. Mai in den Fächern Mathe, Deutsch und Englisch. Dazu kommen 119 Neuntklässler, die ebenfalls in den Hauptfächern und in ihrem Wahlpflichtfach unterrichtet werden. Sechs Schüler davon machen dieses Jahr den Hauptschulabschluss (Prüfungen ab 16. Juni).
Wie wird der Unterricht räumlich und zeitlich organisiert?
Jede der insgesamt neun Klassen wird in zwei Gruppen mit maximal 15 Schülern an Einzeltischen aufgeteilt, die Gruppen werden wiederum auf unterschiedlichen Stockwerken unterrichtet. Der jeweilige Hauptfachlehrer muss die Stunden damit zweimal halten. „Wir mussten deshalb quasi einen neuen Stundenplan auflegen – ein gewaltiger Aufwand“, sagt Heiko Kloos. Um die Klassen laut dem Schulleiter weiter zu entzerren, gibt es einen versetzten Unterrichtsbeginn, verschiedene Wegführungen, klar zugeordnete Toiletten und Pausenbereiche sowie verstärkte Aufsichten in den Gängen.
Hygiene und Mundschutz: Welche Regeln gelten hier?
Aushänge sollen die Schüler stärker sensibilisieren, in den Klassenräumen und auf den WCs gibt es Seife und Einweghandtücher, an den Schuleingängen Spender mit Desinfektionsmittel. Beim Mundschutz geht Kloos davon aus, dass jeder Schüler einen dabei hat, ansonsten halte die Schule Ersatz bereit. „Wir empfehlen das Anlegen, wo es mit dem Mindestabstand schwierig wird“, so der Schulleiter. Im Unterricht, wo der Abstand gewahrt ist, sei ein Mund-NasenSchutz bislang nicht geplant. „Mimik und Gestik sind für den Unterricht unerlässlich“, sagt Kloos. Weil keine Partner- oder Gruppenarbeit möglich ist, sei es umso wichtiger, sich ins Gesicht schauen zu können.
Was bedeutet der Start des Präsenzunterrichts für die Lehrer?
Vier Lehrer gehören Risikogruppen an und dürfen nicht unterrichten, darunter ein Lehrer einer Abschlussklasse. „Wir sind damit vergleichsweise wenig betroffen“, sagt Kloos. Ein großes Problem sieht der Schulleiter jedoch in der ungleichen Belastung im Kollegium: Auf der einen Seite die Hauptfachlehrer in den Klassen neun und zehn mit der jetzt doppelten Präsenzzeit, die in den anderen Jahrgangsstufen zudem den OnlineUnterricht weiter machen müssten. Andererseits die Nebenfachlehrer, die aktuell nicht an der Schule unterrichten müssten. Diese würden dann bei der Notfallbetreuung von derzeit vier Kindern eingesetzt.
Was ist sonst noch Thema an der Realschule?
In Sachen „Home-Schooling“spricht Kloos mittlerweile von einem „unheimlichen Redebedarf“bei den Eltern. „Je länger der Online-Unterricht für Zuhause geht, desto anstrengender wird es für Kinder und Eltern, dran zu bleiben.“Bei Eltern gebe es wegen der Ansteckungsgefahr aber auch Sorge vor einer Rückkehr in die Schule. Auch die fehlende Perspektive beim Schulbetrieb würde manchen umtreiben. „Ich habe da das gesamte Elternspektrum am Telefon.“Auch jene, die am liebsten die Schule gleich ganz wieder aufmachen würden. Persönlich hofft Kloos, dass die Schüler möglichst schnell wieder in einen normalen Alltag zurückkehren können. Wie der aussehen wird, sei jedoch ungewiss. Klar sei nur eines: Eine Abschlussfeier werde es heuer nicht geben. Es soll es aber trotzdem ein „würdiger Abschluss“werden.