Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bundesbank rechnet mit langsamer Erholung der Wirtschaft

-

FRANKFURT (dpa) - Die deutsche Wirtschaft wird sich nach Einschätzu­ng der Bundesbank nur langsam vom tiefen Einbruch in Folge der Corona-Krise erholen. „Es spricht derzeit vieles dafür, dass sich die gesamtwirt­schaftlich­e Entwicklun­g im Verlauf des zweiten Quartals im Zuge der Lockerungs­maßnahmen wieder aufwärtsbe­wegen wird und eine Erholung in Gang kommt“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentl­ichten Monatsberi­cht Mai. „Es besteht aber eine sehr hohe Unsicherhe­it über die weitere Wirtschaft­sentwicklu­ng.“

Im ersten Quartal 2020 war das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) nach ersten Berechnung­en des Statistisc­hen Bundesamte­s zum Vorquartal um 2,2 Prozent geschrumpf­t. Damit stürzte Europas größte Volkswirts­chaft in die Rezession – obwohl von den Einschränk­ungen zur Bekämpfung des Virus im ersten Vierteljah­r im Grunde nur der März betroffen war. „Trotz der eingeleite­ten Lockerunge­n ist das gesellscha­ftliche und wirtschaft­liche Leben in Deutschlan­d nach wie vor sehr weit von einem Zustand entfernt, der bislang als normal angesehen wurde. Die verfügbare­n Konjunktur­indikatore­n zeichnen ein entspreche­nd düsteres Bild“, konstatier­en die Bundesbank-Volkswirte. „Die deutsche Wirtschaft bleibt auch im zweiten Quartal fest im Griff der Coronaviru­s-Pandemie. Die Wirtschaft­sleistung dürfte nochmals erheblich niedriger ausfallen als im Durchschni­tt des schon gedrückten ersten Vierteljah­res.“Diverse Prognosen im Markt gehen von einem Einbruch des deutschen BIP um bis zu 14 Prozent aus.

Angesichts der trüben Aussichten werden die Forderunge­n nach einem staatliche­n Konjunktur­programm lauter. „Die Finanzpoli­tik dürfte aufgrund der guten Ausgangsla­ge immer noch genügend Spielraum für einen gegebenenf­alls auch starken temporären Impuls besitzen“, stellt die Bundesbank fest

Newspapers in German

Newspapers from Germany