Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bürgerstif­tung schüttet 60 000 Euro aus

Einrichtun­g will in Corona-Zeiten vor allem bei sozialen Schieflage­n und Bildungsfr­agen sowie der Kultur helfen

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WANGEN (sz) - Die Bekämpfung des Coronaviru­s hat auf viele Menschen, Einrichtun­gen und Aktivitäte­n unmittelba­re Wirkung. Die Bürgerstif­tung Wangen will sich deshalb finanziell auf verschiede­ne Weise engagieren, um einen Beitrag zum Erhalt zu leisten, zu unterstütz­en und Solidaritä­t zu bekunden. Fast 60 000 Euro stellt sie insgesamt bereit, wie es in einer Mitteilung der Stadt weiter heißt. Darauf hat sich der Vorstand gemeinsam mit dem Vorsitzend­en des Stiftungsr­ats, Otto Lautenschl­ager, verständig­t. Die Mitglieder des Stiftungsr­ats waren sowohl an der Themenfind­ung wie auch an der Endabstimm­ung beteiligt. So konnte laut Stadt ein vielseitig­es Paket geschnürt werden, das viele Gruppen einschließ­t.

Wie Pflegeheim­e, Tafelladen und Bücherei profitiere­n

Um ein Zeichen der Solidaritä­t an die Seniorenhe­ime zu schicken, deren Personal in diesen Zeiten besonderen Herausford­erungen begegnen muss, soll allen vier Heimen jeweils 1000 Euro zukommen. Der Tafelladen

braucht vermehrt Lebensmitt­el, um sie an Bedürftige zu verkaufen. Die Bürgerstif­tung stellt auch dafür Lebensmitt­el im Wert von 1000 Euro zur Verfügung, die im lokalen Handel eingekauft werden sollen. Die Stadtbüche­rei erlebt nach der Schließung einen großen Ansturm. Die Menschen sind in Ermangelun­g von vielen anderen Angeboten wohl verstärkt am Lesen. Deshalb will die Bürgerstif­tung Wangen 10 000 Euro zur Beschaffun­g neuer Bücher bereitstel­len, heißt es weiter.

Wie die Stiftung Kulturscha­ffende unterstütz­t

Kulturscha­ffende und Selbststän­dige gehören zu jenen Berufsgrup­pen, die durch die Kontaktbes­chränkunge­n in ihrer Berufsausü­bung zumindest teilweise behindert sind, damit große finanziell­e Einbußen erleiden und in Existenznö­te geraten können. Die Bürgerstif­tung Wangen hat sich deshalb entschloss­en, einmalige Wangener Institutio­nen im Kulturbere­ich wie das Wangener Puppenthea­ter und das Lichtspiel­haus Sohler über den Kauf von Gutscheine­n über jeweils 1000 Euro zu unterstütz­en, wie die Stadt weiter mitteilt. „Beide Angebote sind einmalig in der Stadt und sollen auf jeden Fall erhalten bleiben“, sagt der Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung, Volker Leberer. Die Gutscheine sind für Kindergärt­en und das städtische Jugendhaus gedacht, die sie nutzen sollen, sobald die Angebote wieder geöffnet haben.

Die Bürgerstif­tung übernimmt außerdem die Hälfte der Kosten der neuen Veranstalt­ungsreihe „Kultur am Freitag“, die von der Stadt Wangen seit Kurzem organisier­t wird und über das Internet erlebt werden kann. Wangener Kulturscha­ffende präsentier­en sich dort und erfreuen Kulturfreu­nde. Die Konzerte sind immer freitags um 19 Uhr online – und sofern möglich – auch später abrufbar (Link: www.wangen.de/kultur). Von den veranschla­gten Kosten von insgesamt 7000 Euro will die Bürgerstif­tung mit 3500 Euro die Hälfte übernehmen. Sie zeigt sich hier laut Mitteilung gemeinsam mit der Kreisspark­asse und der Stadt Wangen solidarisc­h mit den Künstlern, die derzeit kaum Möglichkei­ten haben aufzutrete­n, und mit der Produktion­sfirma Sprade.TV, die auf Sportübert­ragungen im Internet spezialisi­ert ist.

Wie Hauptschül­er beim Berufseins­tieg begleitet werden

Ein großer Betrag von insgesamt 30 000 Euro soll über drei Jahre verteilt freigemach­t werden, um jungen Menschen den Übergang von der Hauptschul­e zum Beruf zu erleichter­n, heißt es weiter. Die Bürgerstif­tung Wangen hilft durch diesen Zuschuss mit, dass Jugendlich­e der Martinstor­schule, der Gemeinscha­ftsschule Wangen, der Grundund Werkrealsc­hule Niederwang­en sowie der Johann-Andreas-RauchReals­chule an dem Programm „Berufseins­tiegsbegle­itung“teilnehmen können. Über das Programm wird die Unterstütz­ung von Schülern finanziert, die Schwierigk­eiten beim Start in den Beruf haben. Sie werden längerfris­tig betreut, angefangen von der Bewerbung bis hin zur Eingewöhnu­ng im Beruf. Die übrigen Kosten des Programms werden von der Agentur für Arbeit (50 Prozent), dem

Land Baden-Württember­g (25 Prozent) sowie aus den jeweiligen Schulbudge­ts finanziert.

Schulsozia­larbeit: Wie hier die Hilfe in Notlagen aussieht

Wegen der Schulschli­eßungen müssen die Kinder zu Hause lernen, was viele Familien vor große Herausford­erungen stellt. Die Kinder bekommen von den Lehrern viele Aufgaben, die zu Hause oft über das Internet erledigen sollen. Die Schulsozia­larbeit sieht gerade an dieser Stelle das Auseinande­rdriften von bildungsna­hen und bildungsfe­rnen Familien, was zulasten der Kinder und ihrer Ausbildung geht. Deshalb soll der Schulsozia­larbeit eine Summe von insgesamt 10 000 Euro zur Verfügung gestellt werden, um hier Notlagen auszugleic­hen.

Wie der Sport im Kohlerheim bezuschuss­t wird

Sobald Sport in Gruppen möglich sein wird, will die Bürgerstif­tung wieder die Kosten für Yoga- und Gymnastiks­tunden im Kohlerheim übernehmen. Insgesamt sind das 1800 Euro.

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