Schwäbische Zeitung (Wangen)

Wangener Pflegeschu­le berichtet, wie sie durch die Krise kommt

Ein Ravensburg­er TV-Team hat in der Einrichtun­g gedreht – Der Bericht wird am 26. Mai ausgestrah­lt

- Von Edgar Rohmert

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WANGEN Die Altenpfleg­ekräfte sind in diesen Corona-Zeiten besonders herausgefo­rdert. In den Medien, in der Politik und Gesellscha­ft werden sie als „Helden des Alltags“gefeiert und wertgeschä­tzt. Diese Wertschätz­ung als einer der „systemrele­vanten Berufe“soll zum Beispiel auch durch Bonus-Zahlungen zum Ausdruck kommen. Das Team von Regio-TV Ravensburg nahm dies zum Anlass, über die Wangener Altenpfleg­eschule des Instituts für Soziale Berufe (IfSB) einen TV-Bericht zu drehen, der am Dienstag, 26. Mai, um 18 Uhr gesendet werden soll.

Journalist­in Nadja Ziegler und Kameramann Eike Rolle trafen bei ihrem TV-Dreh neben dem Schulleite­r

Thomas Ebel auf Altenpfleg­eschüler, die gerade mitten in ihrem Abschluss-Examen stehen – in Corona-Zeiten eine besondere Herausford­erung. Neben den erschwerte­n Arbeitsbed­ingungen

mit all den Schutzmaßn­ahmen (Besuchsver­bot, Mund- und Nasenschut­z, Desinfekti­on) war auch die Situation an der Schule seit Anfang März 2020 eine völlig veränderte.

Schulleite­r und Lehrkräfte am IfSB (Institut für Soziale Berufe ist Träger der Altenpfleg­eschule) hatten alle Hände voll zu tun, um die Prüfungsvo­rbereitung­en in angemessen­er Weise umzusetzen – ohne Präsenzunt­erricht. Auch die „fachprakti­schen Prüfungen“, die unter normalen Umständen im Pflegeheim am Bewohner stattfinde­n, mussten in diesem Jahr wegen des Besuchsver­bots an die Schule verlegt werden. Hier fand die fachprakti­sche Prüfung an einer Puppe statt.

Thomas Ebel, der in dem Filmbeitra­g auch über den dreijährig­en Ausbildung­sweg und über die generelle Situation der Altenpfleg­e berichtet – ab dem kommenden Schuljahr gibt es die dreijährig­e „generalist­ische

Ausbildung“(siehe Bericht oben) –, konnte die Examenssch­üler Dank des Engagement­s der Kollegen gut vorbereite­n. Dies soll in zwei Filmszenen zum Ausdruck kommen: Zwei Examenssch­üler (Rebekka Raufeisen und David DaCosta) zeigten ihr praktische­n Wissen beim Insulin-Spritzen und bei der Mobilisati­on eines Bewohners, in diesem Fall einer Puppe. Eine nachgestel­lte Prüfungssi­tuation, die sowohl vom Kameramann Eike Rolle als auch von den beiden Schülern viel Einfühlung­svermögen verlangte.

Fragen zur Ausbildung, zur Berufsents­cheidung, zur „Prüfung unter Corona-Bedingunge­n“und zu Zukunftswü­nschen standen im Mittelpunk­t eines Interviews, das Nadja Ziegler mit der Examenssch­ülerin

Raufeisen führte. Diese fühle sich dank Internet, Lernaufgab­en und EMail-Verkehr von der Schule gut für die Prüfungen vorbereite­t. Erfreulich sei die plötzliche Wertschätz­ung für den Altenpfleg­eberuf. Dass dies nicht nur ein kurzes, vorübergeh­endes „Strohfeuer“ist, wünscht sich die Schülerin am meisten.

Raufeisen: „Diese Wertschätz­ung sollte andauern, und auch in einer angemessen­en, guten Bezahlung zum Ausdruck kommen.“Für sie jedenfalls, die in einer Behinderte­neinrichtu­ng in der Stiftung Liebenau arbeitet, sei der Altenpfleg­eberuf ein wunderschö­ner Beruf, der einen wirklich glücklich mache. Sie wünsche sich, dass noch viel mehr junge Menschen die Freude an den Pflegeberu­fen entdecken.

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FOTO: EDGAR ROHMERT An einer Puppe und vor der Kamera haben die Wangener Pflegeschü­ler ihr Können bewiesen.

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