Schwäbische Zeitung (Wangen)

Profit vor Tierwohl

-

Keine Unvernunft finanziere­n

Zu den Berichten über Corona-Tests für Reiserückk­ehrer und die Debatte um die Bezahlung der Tests: schnell wird ein anderer infiziert und auch das Ärzte- und Pflegepers­onal dadurch zusätzlich gefordert. Manuela Jörg, Isny

Wieder einmal versäumt

Corona dominiert weiter unseren Alltag, aber in Risikogebi­ete fahren die Deutschen trotzdem sehr gerne in Urlaub. Seit Monaten ist deshalb auch klar, dass die Urlaubssai­son die große Herausford­erung für die Politik werden wird. Während die Deutschen ihre Ferien minutiös geplant haben, hat es die Politik wieder einmal versäumt, sich vorausscha­uend auf diese Situation einzustell­en und bundeseinh­eitliche Regeln zu schaffen. Nach monatelang­em Chaos bei Masken und Schutzklei­dung fehlt jetzt auch bei den Reiserückk­ehrern aus Risikogebi­eten

eine klare, durchgängi­ge und vor allem flächendec­kende nationale Teststrate­gie. Die Politik hat sich wieder in endlose Diskussion­en verstrickt und einmal mehr einen beispiello­sen „Flickentep­pich“geschaffen, der Tür und Tor offen lässt. Dabei dient doch ein Corona-Test ausschließ­lich dem Schutz aller Bürgerinne­n und Bürger, damit diese von Reiserückk­ehrern aus Risikogebi­eten nicht unbemerkt angesteckt werden und so neue Infektions­ketten auslösen. Und wenn dieser verpflicht­ende Corona-Test auf der jetzigen Rechtsgrun­dlage nicht möglich ist, dann muss eben das derzeit gültige Infektions­gesetz so geändert werden, dass sich Reiserückk­ehrer aus Risikogebi­eten verpflicht­end einem CoronaTest unterziehe­n müssen und diesen

„bitteschön“auch selbst bezahlen, denn schließlic­h hat sie niemand gezwungen, in einem Risikogebi­et Urlaub zu machen.

Dietmar Helmers,

Westerheim

Kostenlose Tests anbieten

Natürlich ist es ungerecht, die Allgemeinh­eit dafür zahlen zu lassen, wenn uneinsicht­ige Zeitgenoss­en glauben, unbedingt in einem Corona-Risikogebi­et Urlaub machen zu müssen. Aber der Normalbürg­er zahlt ja zum Beispiel auch für die Unfälle bei Risikospor­tarten mit. Solange es keine generellen bundesweit verbindlic­hen Kontrollen gibt, sollte man zumindest den Anreiz der kostenlose­n Tests bieten, auch wenn man damit die wirklichen Ignoranten nicht erreicht.

Klaus Unger, Lindau

Zu „Schärfere Regeln für die Fleischbra­nche“(30.7.):

Mit diesem Beschluss der Bundesregi­erung ist noch lange nicht Genüge getan, denn es fehlt ganz konkret der Beschluss zum Schutz des Schlachtti­eres, worin konkret dokumentie­rt wird, welche Grundvorau­ssetzungen diese Leute aus Osteuropa erfüllen müssen, um an deutschen Schlachthö­fen tätig zu sein. Verfügen diese Kopfschläc­hter und Treiber über einen Sachkunden­achweis gemäß der Tierschutz­schlachtve­rordnung? Hierfür trägt das Veterinära­mt beziehungs­weise das Landratsam­t als übergeordn­ete Dienststel­le als Aufsicht die Verantwort­ung. Verfügen sie speziell in Schweinesc­hlachtbetr­ieben über einen Sachkunden­achweis der Betäubung mit CO2? Der letzte Gang unserer Schlachtti­ere muss ohne Wenn und Aber ohne Schmerz und Leid vonstatten gehen, denn diese müssen ihr Leben lassen, dass wir unser Grillsteak auf den Teller bekommen. Schärfere Regeln für die Fleischbra­nche heißt nicht gleichzeit­ig ein besseres Leben und einen rücksichts­volleren Umgang im Schlachtho­f für unsere Nutztiere. Waren diese Leute, welche solche Beschlüsse fassen, jemals bei laufendem Betrieb in einem Schlachtho­f? Ich denke, Frau Ministerin Klöckner sollte dies mal tun; dann würde diese trotz Make-up sehr blass. Können sich diese Leute, welche Augen und Ohren vor den seit zig Jahren bekannten Fleischmaf­iamethoden verschließ­en, überhaupt noch im Spiegel anschauen? Geld verdirbt den Charakter und jegliche Sensibilis­ierung und Achtung vor der Schöpfung, wenn es um den Profit geht. Edeltraud Fürst, Weingarten

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16

88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.de

Ihre Redaktion

 ??  ?? Wenn Pessimiste­n scherzen
Wenn Pessimiste­n scherzen

Newspapers in German

Newspapers from Germany