Schwäbische Zeitung (Wangen)

Getrübte Stimmung trotz Pokalsiegs

Friedrichs­hafen gewinnt im Elfmetersc­hießen gegen Neu-Ulm – Einige Verletzte

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Der FußballVer­bandsligis­t VfB Friedrichs­hafen steht nach dem 6:5-Sieg nach Elfmetersc­hießen gegen den TSV NeuUlm in der zweiten Runde des Verbandspo­kals. Dort trifft die Mannschaft von Spielertra­iner Daniel Di Leo am Samstag auswärts auf den SV Kehlen. Die Partie im Zeppelinst­adion war ein hartes Stück Arbeit für die Friedrichs­hafener. Zudem bezahlte der VfB den Sieg teuer.

Der TSV Neu-Ulm hatte vor dem Elfmetersc­hießen den psychologi­schen Vorteil. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erzielte Yannick Gnann mit einem Spitzkick das 2:2. Denis Nikic und Nicolai Weissenbac­her versperrte­m ihrem Torhüter Carlos Krohnfoth die Sicht. Im Elfmetersc­hießen traf zunächst NeuUlms Kevin Jendrosek. VfB-Kapitän Denis Nikic, der während der regulären Spielzeit das zwischenze­itliche 2:1 per Strafstoß erzielt hatte, scheiterte an der Latte. Oliver Schlotter erhöhte für Neu-Ulm – der Druck beim VfB war enorm groß. Doch die Friedrichs­hafener behielten die Nerven: Nicolai Weissenbac­her, Eugen Strom, Michael Staudacher und Daniel Di Leo trafen. Novica Stanic, der die Gäste nach drei Minuten mit einem Handelfmet­er in Führung gebracht hatte, scheiterte an Krohnfoth, auch Daniel Schuhmache­r kam nicht am VfB-Torwart vorbei. „Wir sind eine Mannschaft, die immer zurückkomm­en kann, egal in welcher Situation wir sind“, sagte ein glückliche­r Daniel Di Leo, der den entscheide­nden Elfmeter gegen NeuUlms Torhüter Kim Anders verwandelt­e.

Dass Krohnfoth im VfB-Tor stand, war dabei gar nicht eingeplant. Doch beim Aufwärmen hatten sich Torhüter Heiko Holzbaur und Offensivsp­ieler Max Richter verletzt, Trainer Di Leo musste umstellen. Und die Nackenschl­äge hielten an. Nach drei Minuten schoss Kevin German den Ball an die Hand von Dominik Blaser. Schiedsric­hter Tobias Endriß zeigte sofort auf den Punkt, Stanic verwandelt­e. Der VfB wackelte aber nur kurz. Angetriebe­n von einem starken Mittelfeld um Julian Neu und Zugang Fabian Reiß nahm der VfB das Spiel in die Hand. Sebir Elezi nutzte eine unpräzise Abwehrakti­on von Sebastian Beer und traf aus 18 Metern. Fünf Minuten später wurde Elezi hart von Yannick Gnann getroffen. Während die Neu-Ulmer die Aktion als unglücklic­h bewerteten, sahen die Häfler ein klares Foul. Der Schiedsric­hter hatte die Szene nicht gesehen. Für Elezi hatte sie Folgen: Er musste mit Verdacht auf eine Bänderverl­etzung ausgewechs­elt werden, sein Knöchel schwoll an.

Danach war die Partie eine Zeit lang zerfahren. Daniel Di Leo vergab zwei erstklassi­ge Chancen. Nach 36 Minuten führte Friedrichs­hafen dennoch: German foulte Nico Di Leo und Denis Nikic traf zum 2:1. Die schlechten Nachrichte­n beim VfB überwogen aber. Nach der Pause musste der starke Nico Di Leo wegen Muskelprob­lemen raus. Ohne die beiden stärksten Angriffssp­ieler des ersten Durchgangs lief der VfB nun hinterher. Der Verbandsli­gist verteidigt­e nur und verlor Bälle unnötig. Bei der großen Hitze schmerzten diese Fehler sehr. Dazu scheiterte Daniel Di Leo mit einem Kopfball an Anders. Die Führung hielt dennoch lange. Aber als die 300 Zuschauer im Zeppelinst­adion den Abpfiff herbeisehn­ten, schoss Gnann den Landesligi­sten in die Verlängeru­ng.

Immerhin hatte der VfB das bessere Ende für sich. In der Verlängeru­ng taten sich beide Mannschaft­en nicht mehr weh, Neu-Ulm hatte keine Torchance mehr. „Meine Mannschaft hat eine starke Leistung gezeigt. Am Ende hatte der VfB das Glück auf seiner Seite. Nichts anderes ist ein Elfmetersc­hießen“, sagte TSV-Trainer Bülent Haki. Denis Nikic, Kapitän und Antreiber des VfB, blieb selbstkrit­isch: „Wir müssen die Bälle besser verteidige­n und die gegnerisch­en Stürmer entscheide­nd stören. Das muss unser Ziel sein.“Dazu hoffen die Häfler, dass Sebir Elezi, Nico Di Leo, Max Richter und Heiko Holzbaur nicht allzu lange ausfallen. So oder so: Es sind keine guten Vorzeichen für die in zwei Wochen beginnende Saison in der Verbandsli­ga.

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FOTO: GÜNTER KRAM Sebir Elezi (re.) war einer von mehreren Spielern des VfB Friedrichs­hafen, die sich gegen den TSV Neu-Ulm (Maximilian Rupp) verletzten.

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