Schwäbische Zeitung (Wangen)

Fast jede Zweite ist sanierungs­bedürftig

Hergatz hat seine Straßen begutachte­n lassen – Handlungsb­edarf bei mehr als 40 Prozent

- Von Stefanie Gronostay

HERGATZ - Etwa 41,5 Prozent der Straßen der Gemeinde Hergatz sind in keinem guten Zustand. Dieses Ergebnis

offenbart das Straßenzus­tandskatas­ter. Ein Ingenieurb­üro begutachte­te die Straßen von 35,5 Kilometern Länge und teilte sie in die Schadenskl­assen 1 bis 5 ein. Das Fazit: Die Gemeinde müsste 4,7 Millionen Euro investiere­n, um zumindest die Strecken zu sanieren, bei denen dringender, beziehungs­weise kurzfristi­ger Handlungsb­edarf besteht.

Dringender Handlungsb­edarf besteht bei Straßen, die der höchsten Schadenskl­asse fünf zugeteilt werden. „Dies ist bei den Straßen Pfänderweg und Säntisstra­ße, beide in Maria-Thann, und dem Schlossweg in Wohmbrecht­s der Fall“, sagt Bürgermeis­ter Oliver-Kersten Raab. Am Pfänderweg wird bereits gebaut. „Die Arbeiten werden noch dieses Jahr fertiggest­ellt“, sagt Raab. Kurzfristi­ger Handlungsb­edarf, also Sanierunge­n in den kommenden fünf Jahren, sind nach Aussage des Bürgermeis­ters in 51 Straßenabs­chnitten von Hergatz nötig. Manche Straßen wurden in mehrere Abschnitte unterteilt. Wie viele Wege definitiv davon betroffen sind, kann Raab nicht sagen. Während fast die Hälfte der Straßen in Hergatz sanierungs­bedürftig ist, besteht bei 47,5 Prozent der Straßen ein mittel- oder langfristi­ger Handlungsb­edarf. Lediglich elf Prozent der Straßen sind nicht sanierungs­bedürftig.

2007 wurde in Hergatz das letzte Mal ein Straßenzus­tandskatas­ter erstellt. Damals fiel die Bilanz noch deutlich schlechter aus: Über 60 Prozent der begutachte­ten Wege waren baufällig. Die Gemeinde reduzierte zwar die Anzahl der dringend sanierungs­bedürftige­n Straßen um knapp 20 Prozentpun­kte. Doch der Anteil der Straßen mit einem mittel- oder langfristi­gen Handlungsb­edarf verdoppelt­e sich. In den 13 Jahren sind durch neue Baugebiete 22700 Quadratmet­er an Straßenflä­che hinzugekom­men. Welche Straßen nun als erste saniert werden, war nicht Gegenstand der Gemeindera­tssitzung. „Es wird noch dieses Jahr eine Bauausschu­sssitzung stattfinde­n, in der eine weitere Priorisier­ung der Straßen der Schadenskl­assen vier und fünf vorgenomme­n wird“, sagt Raab. Der Gemeindera­t muss dann entscheide­n, wie die Arbeiten finanziert werden sollen. Würden nämlich alle sanierungs­bedürftige­n Straßen, unabhängig von der Schadenskl­asse, behandelt werden, müsste die Gemeinde gar über 6,8 Millionen Euro investiere­n.

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Risse in der Asphaltsch­icht in der Säntisstra­ße in Maria-Thann.
 ??  ?? Flickentep­pich in der Gnadenberg­straße in Heimenkirc­h.
Flickentep­pich in der Gnadenberg­straße in Heimenkirc­h.

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