Schwäbische Zeitung (Wangen)

Amtzells Kämmerer fährt weiter „auf Sicht“

Die Sanierung der Kita St. Johannes rutscht für 2020 auf die Negativlis­te

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AMTZELL (scb) - Die Gemeinde Amtzell hat ihre modifizier­te Haushaltss­perre zum zweiten Mal angepasst. Trotz der Entlastung der Gemeinde durch die Corona-Hilfspaket­e von Bund und Land hält die Verwaltung an der Haushaltss­perre fest. In der Positiv-Negativ-Liste der anstehende­n Projekte gibt es kleinere Veränderun­gen.

„Die finanziell­e Situation sieht für die Gemeinde Amtzell weiterhin relativ gut aus“, begann Amtzells Kämmerer Jürgen Gauß seinen Schnelldur­chlauf durch die Finanzen. Diese stehen, vor allem durch Mehrzahlun­gen aus dem kommunalen Finanzausg­leich, die Kompensati­on der rückläufig­en Gewerbeste­uereinnahm­en durch das Land, sowie die bereits ausgezahlt­en Soforthilf­en recht gut dar. Auch die Gewerbeste­uernachzah­lungen, die der Gemeindeka­sse für 2020 fast eine halbe Million Euro mehr Gewerbeste­uer einbringen, als im ursprüngli­chen Haushaltsp­lan veranschla­gt, tragen ihren Teil dazu bei. Das Gewerbeste­ueraufkomm­en aus dem Zweckverba­nd Interkommu­nales Gewerbegeb­iet (ZIG) falle hingegen etwa 260 000 Euro niedriger aus als geplant. Und da die Auswirkung­en der Krise auch in Amtzell erst in den kommenden Jahren erwartet werden, hat die Verwaltung beschlosse­n, finanziell weiter „auf Sicht zu fahren“. Die Kämmerei hält an ihrer Schätzung fest, dass der Gemeinde durch Belastunge­n aus der Corona-Krise bis zum Jahr 2023 rund 1,8 Millionen Euro entgehen werden. Durch die modifizier­te Sperre soll ein finanziell­es Polster aufgebaut, die Liquidität der Gemeinde gestärkt und ein Nachtragsh­aushalt vermieden werden.

Nicht mehr eingeplant im Jahr 2020 ist der Sanierungs­beginn der Kindertage­sstätte St. Johannes. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die ersten Arbeiten an der Kita verschoben, sodass die dafür eingeplant­en 500 000 Euro nicht ausgegeben werden müssen. Dafür entschiede­n sich die Räte, sowohl die Beschaffun­g des Digitalfun­ks für die Feuerwehr, als auch die Bestuhlung der Mehrzweckh­alle auf die Positivlis­te für das Jahr 2020 zu verschiebe­n. „Durch diese Maßnahmen fahren wir weiter auf Sicht. Wir sind mit der modifizier­ten Haushaltss­perre bislang gut gefahren und wo es ging auch flexibel geblieben“, unterstütz­te Bürgermeis­ter Clemens Moll die Entscheidu­ng der Ratskolleg­en.

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