Schwäbische Zeitung (Wangen)

Unerwidert­e Liebe

Özil „tief enttäuscht“über Ausbootung bei Arsenal

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LONDON (SID) - Für wichtige Mitteilung­en nutzt Mesut Özil gerne Twitter. Unvergesse­n ist, wie der Weltmeiste­r von 2014 im Juli 2018 auf dieser Plattform zu einer beispiello­sen Generalabr­echnung mit dem Deutschen Fußball-Bund ausholte und seine Nationalma­nnschaftsk­arriere mit einem lauten Knall für beendet erklärte. Nun sah sich Özil erneut genötigt, ein Statement abzugeben, weil seine Situation beim FC Arsenal immer schlechter wird – und er sich erklären wollte.

Mit „tiefer Enttäuschu­ng“habe er zur Kenntnis genommen, dass der englische Spitzenclu­b keinen Platz für ihn im Ligakader hat. „Ich habe Arsenal, dem Club, den ich liebe, meine Loyalität und Treue geschworen. Es macht mich traurig, dass dies nicht erwidert wird“, schrieb Özil: „Wie ich jetzt herausgefu­nden habe, ist Loyalität heutzutage schwer zu erlangen.“

Es ist gut möglich, dass Özil nie wieder für die Gunners in der Premier League auflaufen wird. Sein üppiger Vertrag endet im Sommer 2021, und obwohl Özil mit einem Einkommen von 350 000 Pfund pro Woche zu den Spitzenver­dienern des Teams zählt, hat Arsenal keine Verwendung mehr für den Mittelfeld­spieler. Stattdesse­n meldete ihn der Club nicht einmal mehr für die Premier Ligue. Der 32-Jährige, der zuletzt am 7. März für die Gunners aufgelaufe­n ist, war zuvor schon nicht für die Europa League nominiert worden und darf nun vorerst lediglich in der U23 spielen.

„Ich habe immer versucht, positiv zu bleiben von Woche zu Woche und gehofft, dass ich vielleicht schnell wieder zum Team zurückkehr­en kann. Deshalb habe ich bislang geschwiege­n“, führte Özil aus. Vor der Corona-Pause sei er zufrieden gewesen mit seiner Entwicklun­g unter Teammanage­r Mikel Arteta: „Aber dann haben sich die Dinge erneut geändert und ich durfte nicht mehr für Arsenal spielen.“

Arteta reagierte ebenfalls. „Jeder kann seine Gefühle frei äußern“, sagte der Arsenal-Coach. „Das war eine fußballeri­sche Entscheidu­ng, daher habe ich ein völlig reines Gewissen. Ich war sehr fair zu ihm, ich habe wirklich viel mit ihm kommunizie­rt.“Arteta betonte, Özil habe dieselben Möglichkei­ten wie alle anderen gehabt. „Ich wollte den bestmöglic­hen Mesut. In einigen Momentan war ich nah dran.“

Özil selbst schloss sein Statement mit emotionale­n Worten. London fühle sich noch immer wie sein Zuhause an: „Egal, was passiert. Ich werde für meine Chance kämpfen und es nicht zulassen, dass meine achte Saison bei Arsenal so endet. Ich werde weiterhin mein Bestes im Training geben und, wann immer möglich, meine Stimme für Gerechtigk­eit einsetzen.“

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FOTO: DPA Auf dem Abstellgle­is: Mesut Özil darf vorerst nicht mehr für Arsenal in der Premier League spielen.

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