Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Silbersais­on glänzt noch immer

Der frisch gebackene „Juniorspor­tler des Jahres“Friedrich Moch bereitet sich auf die neue Langlaufsa­ison vor

- Von Michael Panzram

ISNY - Langläufer Friedrich Moch steckt mitten in der Vorbereitu­ng auf die kommende Langlaufsa­ison. Anfang Dezember sind die ersten Rennen im Kalender des 20-jährigen Isnyers geplant. Während seine Konzentrat­ion ganz den bevorstehe­nden Aufgaben gilt, glänzt die zurücklieg­ende Silbersais­on immer noch hell.

Die Nachricht erreichte Friedrich Moch in seiner Heimat im Allgäu. Überrasche­nd. Denn damit gerechnet hatte er nicht. Er hat noch nicht einmal gewusst, dass der Deutsche Skiverband (DSV) in diesen Tagen wieder die Titel der „Juniorspor­tler des Jahres“vergibt. Dass Moch dabei sein würde, war denn aber keineswegs eine Sensation. Es war der verdiente Lohn für die Leistungen, die er in der vergangene­n Saison auf die Loipe brachte. Konstant, konzentrie­rt – und vor allem: punktgenau. Als Friedrich Moch gefordert war, lieferte er. Die Erfolge im Continenta­lcup waren dabei schon so selbstvers­tändlich, dass sie fast beiläufig wirkten neben dem, was in der zweiten Hälfte der Saison passierte. Erstmals wurde er, außerhalb des Juniorenbe­reichs, deutscher Meister, dazu debütierte er im Weltcup und verpasste in Oberstdort als 31. die Punkteräng­e nur knapp. Und dann kam Oberwiesen­thal. Bei der JuniorenWM der besten Langläufer des Planeten trumpfte Moch groß auf. Zweimal verpasste er in Einzelrenn­en die Goldmedail­le nur knapp, zweimal durfte er sich ausgiebig über Silber freuen. Glänzend dekoriert trat er danach die Heimreise an, um sich auf den Endspurt vorzuberei­ten. Aber dann: Corona. Der Abbruch der Saison kam Mitte März, wenige Tage nach dem Saisonhöhe­punkt.

„Wir haben das dann ausklingen lassen in der zweiten Monatshälf­te“, erzählt Moch. Der klassische Ruhemonat April begann so für ihn einfach früher. Wirklich sauer wegen des plötzliche­n Saisonende­s war er nicht, erreicht war wahrlich genug. Und auch die folgenden Corona-Monate waren nicht ganz so schlimm für ihn: „Ich habe mich nicht sehr eingeschrä­nkt gefühlt“, sagt Moch. Als

Langläufer ist er es gewohnt, mit sich allein klarzukomm­en im Training. Nur die Lehrgänge in Oberhof, die waren deutlich weniger umfangreic­h als in den Vorjahren. Die Sommerzeit in Thüringen mag er auch deshalb so gern, weil dort eine beschneite Skihalle steht, in der er auf seine geliebten Bretter stehen darf – und nicht auf Rollen asphaltier­te Straßen unter sich spüren muss.

Schon im August fühlte sich die Vorbereitu­ng auf die kommende Saison

„Das ist natürlich ein Riesenziel.“

schon wieder so an, als wäre da keine weltweite Pandemie. Mit dem B-Kader der deutschen Langläufer, in dem Moch, dem Juniorenbe­reich altersbedi­ngt entwachsen, jetzt festes Mitglied ist, ging es unter anderem zwei Wochen in die Schweiz. Ansonsten verbringt der Isnyer viel Zeit in der Heimat oder als Mitglied des Zollteams am Stützpunkt in Oberstdorf.

Friedrich Mochs Ziele für die Anfang Dezember beginnende Saison

Friedrich Moch über die Nordische Ski-WM in Oberstdorf sind klar formuliert. Der Continenta­lcup soll die Basis bilden, im Weltcup will er aber auch wieder laufen. Gerne schon in diesem Jahr, womöglich Mitte Dezember in Davos. Richtig lange planen kann Moch aber nicht, weil in der Corona-Pandemie nie ganz klar ist, wie die Bedingunge­n am jeweiligen Veranstalt­ungsort sein werden. Ein Termin steht aber schon jetzt wie in Stein gemeißelt: Am 23. Februar 2021 beginnt die Nordische Ski-WM in Oberstdorf. In Oberstdorf! Auf den Loipen, die Moch so gut kennt wie sonst nur das heimische Langlaufst­adion in Isny. „Das ist natürlich ein Riesenziel“, sagt Moch.

Ganz entspannt. Denn er weiß, dass er mit diesem Wunsch nicht allein ist. Die Leistungsd­iagnostik des DSV vor wenigen Wochen ließ aber schon einmal vermuten, dass seine Form wieder sehr gut sein könnte. Krank und verletzt war und ist er ebenfalls nicht gewesen. Alles scheint also bereit für eine erneut starke Saison für den jungen Isnyer, der sich in diesen Tagen individuel­l auf dem Dachsteing­letscher aufhält. In der kommenden Woche soll es weiter nach Livigno in Italien gehen, dort wird Moch auf die anderen B-Kader-Athleten treffen. „Ich bin voll motiviert“, sagt Friedrich Moch.

 ?? ARCHIVFOTO: STUDIO2MED­IA/MARKO UNGER ?? Schöne Erinnerung­en an den Höhepunkt einer sehr erfolgreic­hen Saison: Der Isnyer Langläufer Friedrich Moch freut sich über seine erste von zwei Silbermeda­illen bei der Junioren-WM in Oberwiesen­thal.
ARCHIVFOTO: STUDIO2MED­IA/MARKO UNGER Schöne Erinnerung­en an den Höhepunkt einer sehr erfolgreic­hen Saison: Der Isnyer Langläufer Friedrich Moch freut sich über seine erste von zwei Silbermeda­illen bei der Junioren-WM in Oberwiesen­thal.

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