Die Silbersaison glänzt noch immer
Der frisch gebackene „Juniorsportler des Jahres“Friedrich Moch bereitet sich auf die neue Langlaufsaison vor
ISNY - Langläufer Friedrich Moch steckt mitten in der Vorbereitung auf die kommende Langlaufsaison. Anfang Dezember sind die ersten Rennen im Kalender des 20-jährigen Isnyers geplant. Während seine Konzentration ganz den bevorstehenden Aufgaben gilt, glänzt die zurückliegende Silbersaison immer noch hell.
Die Nachricht erreichte Friedrich Moch in seiner Heimat im Allgäu. Überraschend. Denn damit gerechnet hatte er nicht. Er hat noch nicht einmal gewusst, dass der Deutsche Skiverband (DSV) in diesen Tagen wieder die Titel der „Juniorsportler des Jahres“vergibt. Dass Moch dabei sein würde, war denn aber keineswegs eine Sensation. Es war der verdiente Lohn für die Leistungen, die er in der vergangenen Saison auf die Loipe brachte. Konstant, konzentriert – und vor allem: punktgenau. Als Friedrich Moch gefordert war, lieferte er. Die Erfolge im Continentalcup waren dabei schon so selbstverständlich, dass sie fast beiläufig wirkten neben dem, was in der zweiten Hälfte der Saison passierte. Erstmals wurde er, außerhalb des Juniorenbereichs, deutscher Meister, dazu debütierte er im Weltcup und verpasste in Oberstdort als 31. die Punkteränge nur knapp. Und dann kam Oberwiesenthal. Bei der JuniorenWM der besten Langläufer des Planeten trumpfte Moch groß auf. Zweimal verpasste er in Einzelrennen die Goldmedaille nur knapp, zweimal durfte er sich ausgiebig über Silber freuen. Glänzend dekoriert trat er danach die Heimreise an, um sich auf den Endspurt vorzubereiten. Aber dann: Corona. Der Abbruch der Saison kam Mitte März, wenige Tage nach dem Saisonhöhepunkt.
„Wir haben das dann ausklingen lassen in der zweiten Monatshälfte“, erzählt Moch. Der klassische Ruhemonat April begann so für ihn einfach früher. Wirklich sauer wegen des plötzlichen Saisonendes war er nicht, erreicht war wahrlich genug. Und auch die folgenden Corona-Monate waren nicht ganz so schlimm für ihn: „Ich habe mich nicht sehr eingeschränkt gefühlt“, sagt Moch. Als
Langläufer ist er es gewohnt, mit sich allein klarzukommen im Training. Nur die Lehrgänge in Oberhof, die waren deutlich weniger umfangreich als in den Vorjahren. Die Sommerzeit in Thüringen mag er auch deshalb so gern, weil dort eine beschneite Skihalle steht, in der er auf seine geliebten Bretter stehen darf – und nicht auf Rollen asphaltierte Straßen unter sich spüren muss.
Schon im August fühlte sich die Vorbereitung auf die kommende Saison
„Das ist natürlich ein Riesenziel.“
schon wieder so an, als wäre da keine weltweite Pandemie. Mit dem B-Kader der deutschen Langläufer, in dem Moch, dem Juniorenbereich altersbedingt entwachsen, jetzt festes Mitglied ist, ging es unter anderem zwei Wochen in die Schweiz. Ansonsten verbringt der Isnyer viel Zeit in der Heimat oder als Mitglied des Zollteams am Stützpunkt in Oberstdorf.
Friedrich Mochs Ziele für die Anfang Dezember beginnende Saison
Friedrich Moch über die Nordische Ski-WM in Oberstdorf sind klar formuliert. Der Continentalcup soll die Basis bilden, im Weltcup will er aber auch wieder laufen. Gerne schon in diesem Jahr, womöglich Mitte Dezember in Davos. Richtig lange planen kann Moch aber nicht, weil in der Corona-Pandemie nie ganz klar ist, wie die Bedingungen am jeweiligen Veranstaltungsort sein werden. Ein Termin steht aber schon jetzt wie in Stein gemeißelt: Am 23. Februar 2021 beginnt die Nordische Ski-WM in Oberstdorf. In Oberstdorf! Auf den Loipen, die Moch so gut kennt wie sonst nur das heimische Langlaufstadion in Isny. „Das ist natürlich ein Riesenziel“, sagt Moch.
Ganz entspannt. Denn er weiß, dass er mit diesem Wunsch nicht allein ist. Die Leistungsdiagnostik des DSV vor wenigen Wochen ließ aber schon einmal vermuten, dass seine Form wieder sehr gut sein könnte. Krank und verletzt war und ist er ebenfalls nicht gewesen. Alles scheint also bereit für eine erneut starke Saison für den jungen Isnyer, der sich in diesen Tagen individuell auf dem Dachsteingletscher aufhält. In der kommenden Woche soll es weiter nach Livigno in Italien gehen, dort wird Moch auf die anderen B-Kader-Athleten treffen. „Ich bin voll motiviert“, sagt Friedrich Moch.