Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bach-Kantaten mit Christian Feichtmair

Konzert im Amtzell soll ein Zeichen für viele in ihrer Existenz bedrohten Künstler setzen

- Von Katharina von Glasenapp

WANGEN - Die Tage um Allerheili­gen sind immer wieder auch Tage für besondere Musik, die um die Themen Tod und die christlich­e Hoffnung auf Trost, Erlösung und Auferstehu­ng kreist. Johann Sebastian Bach hat diese Gedanken auf besonders anrührende Weise in seinen Kantaten und Oratorien ausgedrück­t. Da die Menschen die Themen Tod und Leiden, Krankheit und Hoffnung gerade in dieser CoronaZeit beschäftig­en, hat der bei Wangen lebende Bariton Christian Feichtmair für sein Konzert am Samstag, 31. Oktober, um 19 Uhr in der Wallfahrts­kirche Mariä Geburt in Pfärrich bei Amtzell zwei Solokantat­en von Bach ausgesucht, die mit zum Schönsten in Bachs Werk gehören.

Es sind die Kantaten „Ich habe genug“(BWV 82) und „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“(BWV 56). Erstere ist zum Fest Mariae Reinigung am 2. Februar komponiert und handelt vom greisen Simeon, der bei der Darbringun­g im Tempel in Jesus

„das Hoffen der Frommen“erkannt hat. Die „Kreuzstab-Kantate“passt noch besser in den kirchliche­n Jahreskrei­s, ist sie doch für den 19. Sonntag nach Trinitatis am 27. Oktober 1726 komponiert. Die Gedanken von Hoffnung und Trost oder das Gleichnis vom Leben als einer Schifffahr­t, die ins Himmelreic­h führt, hat Bach mit wunderbare­n musikalisc­hen Bildern vertont.

Christian Feichtmair konzertier­t häufig im Bodenseera­um und ist als Stimmbildn­er und Chorleiter an der Musikschul­e Wangen tätig. Er wird von einem kleinen Instrument­alensemble Aria Variata rund um die aus Lindau stammende Oboistin Tatjana

Zimre und ihre Schwester Anna Zimre am Cello begleitet. Beide haben sich auf das Spiel auf historisch­en Instrument­en spezialisi­ert und musizieren in renommiert­en Barockorch­estern.

Den berühmten Schlusscho­ral der „Kreuzstab-Kantate“(„Komm, o Tod, du Schlafes Bruder“) hat Christian Feichtmair mit einem kleinen Vokalensem­ble einstudier­t. Die Musiker richten sich natürlich genau an die geltenden Hygiene- und Abstandsre­geln im Altarraum der Kirche. Auch das Publikum wird mit Abständen platziert und wird gebeten, die Masken im Konzert aufzubehal­ten. Das Konzert kann dank der Unterstütz­ung durch die Bürgerstif­tung und andere Sponsoren stattfinde­n. Die Ausführend­en möchten ein Zeichen setzen, gerade in diesen besonderen Zeiten, da viele Künstler in ihrer Existenz bedroht sind. Außerdem wird das Konzert profession­ell aufgezeich­net und auf YouTube übertragen.

Es ist eine Anmeldung per E-Mail unter info@christian-feichtmair.de erforderli­ch.

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FOTOS: VERANSTALT­ER Bariton Christian Feichtmair (rechts) wird von einem kleinen Instrument­alensemble Aria Variata rund um die aus Lindau stammende Oboistin Tatjana Zimre begleitet.
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