Ermittlungen dauern noch an
Noch ist unklar, wer für den Brand der Sölde Siegertshofen letztlich verantwortlich ist
KRONBURG/ILLERBEUREN - Auch acht Monate nach dem Brand der Sölde Siegertshofen auf dem Gelände des Bauernhofmuseums in Illerbeuren sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen. „Wir haben die Polizei nochmals mit Nachermittlungen beauftragt“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen Thorsten Thamm auf Nachfrage. Wie berichtet, hatte sich zuletzt der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung gegen zwei Beschuldigte gerichtet. Thamm rechnet damit, dass die Ermittlungen Mitte November abgeschlossen sein könnten.
Ende Februar war das Dach der historischen Sölde in Flammen aufgegangen. Die Kriminalpolizei kam zu dem Schluss, dass der Brand von einem Funkenfeuer in Illerbeuren – etwa 200 Meter von der Sölde entfernt – ausgelöst worden war.
Da an diesem Abend ein kräftiger Wind blies, waren offenbar Funken von der Brauchtumsveranstaltung auf das Dach des Gebäudes geweht worden. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 750 000 Euro. Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geht es nun darum, wer letztlich für das Funkenfeuer verantwortlich ist.
Mittlerweile steht aber fest, dass die zerstörte Sölde wieder aufgebaut werden soll. Einen entsprechenden Bauantrag haben die Kronburger Gemeinderäte vor Kurzem in einer Sitzung einstimmig genehmigt.
Nach Angaben von Museumsleiter Bernhard Niethammer hat nun auch die Versicherung grünes Licht gegeben. Er geht davon aus, dass der Wiederaufbau des Gebäudes ungefähr 500 000 Euro kosten wird.
Letztlich müsse nur noch der Zweckverband beziehungsweise dessen Vorsitzender, Bezirkstagspräsident Martin Sailer, den Bauvertrag unterzeichnen. Niethammer rechnet damit, dass dies schon bald geschehen wird, sodass die Bauarbeiten noch heuer starten könnten.
In einem ersten Schritt soll die Sölde „so aufgebaut werden, wie sie war“, erklärt der Museumsleiter. Einzige Ausnahme sei das Dach. Die Sölde, die ursprünglich in Siegertshofen im Raum Augsburg stand, soll künftig nach altem Vorbild statt eines
Roggen-Strohdachs wieder ein Ziegeldach erhalten. Niethammer rechnet mit einer Gesamtbauzeit von rund einem Jahr.
In einem zweiten Schritt könnte er sich einen Anbau im Westen der Sölde vorstellen. Über einen Durchbruch im Dachbereich werde dann die Verbindung zum Hauptgebäude hergestellt. Damit die historische Sölde barrierefrei wird, ist ein Aufzug angedacht.
Darüber hinaus soll ein Treppenhaus entstehen. Bernhard Niethammer schweben dabei zwei Räume vor. In einem der Räume soll die Haus- und Baugeschichte dokumentiert werden, in dem anderen stehen die Leute, die dort gewohnt haben und deren Lebensgeschichte im Vordergrund.
Der Museumsleiter betont aber, dass noch nichts spruchreif sei. Es gebe noch keine konkrete Planung. Auch seien noch keine Förderanträge gestellt worden. „Ob das Projekt in drei, vier oder erst in fünf Jahren realisiert wird, kann ich derzeit noch nicht abschätzen“, erklärt Niethammer.
„Ob das Projekt in drei, vier oder erst in fünf Jahren realisiert wird, kann ich derzeit noch nicht abschätzen.“
Museumsleiter Bernhard Niethammer