Schwäbische Zeitung (Wangen)

Telefonier­en ohne Flatrate

Call-by-Call erlebt eine Renaissanc­e – Sparvarian­te soll noch zwei Jahre möglich sein

- Von Fritz Himmel

SCHONDORF - In Corona-Zeiten bei Telekom-Kunden zunehmend begehrt ist die Call-by-Call-Methode, also die Möglichkei­t, Telefonges­präche oder Internetve­rbindungen über einen anderen Anbieter als den Telefonans­chluss-Anbieter zu führen. Sie bietet beim Telefonier­en nach wie vor ein hohes Einsparpot­enzial.

Die Nutzung der preisgünst­igen Call-by-Call-Methode beim Telefonier­en ist in Zeiten der Corona-Pandemie laut Anbieteran­gaben zum Teil um bis zu 50 Prozent angestiege­n. Die Sparvorwah­len helfen, dass auch Menschen mit kleinem Budget oder ohne Internetan­bindung in diesen Krisenzeit­en den Kontakt vor allem zu Familie und Freunden pflegen können. Call-by-Call ist von den allermeist­en Telekom-Kunden über deren Festnetzan­schluss für In- und +++

Auslandsge­spräche sofort und ohne Anmeldung anwendbar. Vor allem für ältere Telefonkun­den und Menschen, die keine digitalen Dienste nutzen können oder möchten, sind die preiswerte­n Tarife noch immer eine sehr wichtige Alternativ­e. Die Sparvarian­te steht noch mindestens zwei Jahre zur Verfügung.

Die Deutsche Telekom hatte sich zusammen mit dem Verband der Anbieter von Telekommun­ikationsun­d Mehrwertdi­ensten (VATM) und dem Deutschen Verband für Telekommun­ikation und Medien (DVTM) bereits vor knapp einem Jahr darauf geeinigt, das preiswerte Telefonier­en über Call-by-Call und Preselecti­on noch bis Ende 2022 weiter anzubieten. Laut Branchenve­rband VATM werden im Jahr insgesamt etwa fünf Milliarden Minuten über diese beiden Sparmethod­en telefonier­t.

„Anrufe kosten über Call-by-Call oft weniger als einen Cent, auch in ausländisc­he Festnetze“, sagt Thomas Weiß vom Marburger Anbieter 3U. Über dessen Vorwahl 01078 sind selbst ferne Ziele wie Australien oder Kanada zu Spottpreis­en zu erreichen. Zum Teil sind über die günstigen Vorwahlen Gespräche von einer Stunde zum gleichen Preis möglich, den man bei der Deutschen Telekom gerade mal für eine einzige Verbindung­sminute zahlt. Die Nutzung von Call-by-Call lohnt auch für Anrufe vom Festnetz zum Handy. „Bei Gesprächen in den Mobilfunk kann der Kunde bis zu 90 Prozent einsparen“, sagt Andreas Bahr von der Sparcall/ Tellmio-Gruppe. Hier fallen über die Vorwahl 01038 zurzeit nur 1,79 Cent pro Minute für Anrufe zu einem deutschen Mobiltelef­on an, und zwar egal ob sich der Gesprächsp­artner gerade im In- oder im Ausland befindet.

Call-by-Call funktionie­rt ganz einfach: Für jedes einzelne Gespräch sucht man sich hierzu – je nach Tageszeit und Zielort – den preiswerte­sten Anbieter aus. Dann wählt man einfach vor der normalen Telefonnum­mer die günstige Vorwahl des jeweiligen Call-by-Call-Anbieters. Bevor die Verbindung aufgebaut wird, erfolgt noch eine kostenlose Tarifansag­e. So weiß man immer, wie hoch der Minutenpre­is ist. Die aktuellen Call-by-Call-Tarife werden weiterhin in Tageszeitu­ngen und auf OnlinePort­alen wie zum Beispiel biallo.de veröffentl­icht.

Kunden, die einen Anschluss bei einem alternativ­en Telefonans­chluss-Betreiber wie etwa 1&1, Vodafone und O2 oder bei einem Stadtnetzb­etreiber wie M-Net oder NetCologne haben, können die Call-byCall-Methode allerdings nicht anwenden.

MDAX 25 801,82 (-0,32 %) +++ TecDAX 2 835,10 (+0,20 %) +++ SDAX 11 539,62 (+0,73 %) +++ CAC 40 4 569,67 (-0,03 %) +++ DJ Italy Titans 30 1 772,58 (-0,08 %) +++ Nasdaq 100 11 378,08 (+2,11 %) +++ Nikkei 225 23 331,94 (-0,37 %) +++

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